Das erste Jahr mit Baby und auch noch das erste Jahr mit zwei Kindern, die bei uns sehr dicht aufeinander folgten, war natürlich körperlich anstrengend. Ich glaube aber, ein großer Teil der Anstrengung bestand bei mir darin, dass ich mich letztendlich doch gegen die Mutterrolle mit all ihren Konsequenzen gewehrt habe. Ich wollte die Kinder, aber auch Zeit für mich. Ich wollte genug Schlaf und gleichzeitig genug Party, damit sich mein Leben noch nach Leben anfühlte. Ich wollte weiter berufliche Anerkennung, aber trotzdem Familienidyll. Ich wollte Teil einer Familie sein, aber auch Teil eines Liebespaares. Kurzum ich wollte alles. Und habe dann sozusagen "auf die harte Tour“ gelernt, dass das nicht geht. Jedenfalls nicht alles auf einmal. Ja, man muss darauf achten, dass man nicht völlig von den Kindern und all den To-Dos "aufgefressen“ wird. Aber man ist mit den Kindern nun mal eine Verpflichtung eingegangen, die viel nach sich zieht. In Wahrheit bleibt nichts wie es vorher war, kein Stein bleibt auf dem anderen. Aber das ist gar nicht schlimm, sondern auch sehr schön. Solange man sich darauf einlässt. Wenn ich heute junge Mutter wäre, würde ich versuchen, das früher hinzukriegen. Klingt altbacken und unmodern, aber gilt übrigens auch für Väter.