Ich gehöre zu den Menschen, deren Wohlbefinden sehr davon abhängt, dass sie in einer schönen Umgebung wohnen. Ich hab also immer eher geschaut, ob eine Wohnung oder ein Häuschen "irgendwie schön“ ist. Dabei ging es nicht um Luxus, sondern um so etwas wie Charakter. Tendenziell hatte ich auch immer Lust auf einen großen Garten. Heute würde ich sagen: Ich habe viel zu wenig darauf geachtet, wie die Nachbarn sind. Dabei ist das der entscheidende Faktor. Nicht nur, weil Mietshaus-Nachbarn mehr Verständnis für nächtliche Ruhestörung haben, wenn sie selbst Kinder haben. Sondern weil nichts mehr entlastet, als andere Familien in der Nähe. Im Ergebnis hat man kaum Fahrerei zu Verabredungen und statt großem Garten, tut es auch die Spielstraße in der Siedlung, wenn nur Kinder da sind. (Macht auch weniger Arbeit als ein großer Garten!) Das schönste Häuschen nützt wenig, wenn nebenan nur ältere Herrschaften wohnen. Vor allem aber kann man sich mit Nachbar-Familien viel leichter mal schnell gegenseitig kurzfristig Kinder unterjubeln, statt sie zu allen Erledigungsgängen mitschleifen zu müssen. Und hübsch machen kann man es sich eigentlich überall (bzw. nirgends), wenn man Kinder hat, die überall Chaos verbreiten - und Glück.