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"Liebe Schwangere: Fürchtet euch nicht!"

Warum Schwangere ihre Sorgen über Bord werfen sollten
© WAYHOME studio / Shutterstock
Darf ich mich vorstellen? Mein Name ist Katrin, ich bin 30 Jahre alt und zum 1. Mal schwanger. Je näher der Geburtstermin rückt, desto entspannter sehe ich dem Mamasein entgegen. Warum das kein Widerspruch sein muss.

Hast du erst einmal ein Kind, wird dein Leben nie wieder so sein wie vorher. Mit diesem Gedanken sollte man sich bestenfalls vor der Realisierung des Kinderwunsches anfreunden. Danach ist es zu spät.

Nun hatte ich das Glück, erst einmal als Zuschauerin fungieren zu können, wenn Freundinnen, Bekannte und Verwandte Kinder bekamen. Vor etwa fünf Jahren hielt ich also das erste Baby im Arm. Damals noch ganz vorsichtig auf der Couch sitzend, weil ich Angst hatte, es fallen zu lassen oder kaputt zu machen. Als der kleine Junge so in meinem Arm lag, liefen meine Mutterinstinkte auf Hochtouren – jedenfalls, bis er zu weinen begann und ich ihn ganz schnell seiner Mama reichte – mit den hilflosen Worten "Oh, hier ... dein Kind."

Wie funktioniert so ein Baby?

Ich hatte keine Ahnung, wie man so ein Baby ordnungsgemäß zum Laufen bringt. Diese kleinen, sprachlosen Wesen schienen mir wie winzige Aliens, denen ich machtlos gegenüberstand. Würde ich jemals fähig sein, so eine Spezies zu handhaben?

Die Jahre gingen dahin, ich traf den Mann, von dem ich überzeugt bin, dass er einen guten Vater abgeben wird, und ich wurde schwanger. Zwischen den Gefühlen der Vorfreude ploppten zunächst immer wieder angsteinflößende Gedanken auf: Wie wird das Leben mit einem Baby aussehen? Woher werde ich wissen, was zu tun ist? Und überhaupt: Wie funktioniert so ein Baby?

Ich bin ein durchaus freiheitsliebender Mensch. Ich bin gerne alleine, entspanne beim Lesen oder einem Spaziergang mit meinen Hunden, verreise gerne. Wird das alles mit einem Baby noch möglich sein? Werde ich gar mein eigenes Leben durch die Mutterrolle verlieren?

Werde ich mich in der Mutterrolle verlieren?

Ich observierte jede mir bekannte Mutter. In den Gesprächen fand ich schnell heraus, dass wirklich jede von ihnen einen ganz eigenen Weg gefunden hat, ihrem Baby einen Platz in ihrem Leben zu reservieren. Während die eine kaum eine Minute ihr Kind aus den Augen lässt, freut sich die andere über jedes Mädelstreffen, bei dem sie ihren Nachwuchs bei ihren Verwandten unterbringen kann. Die Dritte setzt auf eine zusätzliche Nanny, die Vierte auf eine 50/50-Zeitaufteilung mit ihrem Mann.

Das gleiche gilt übrigens fürs Stillen: Eine stillte zwei Jahre lang, die andere stillte nach sechs Monaten ab, wieder andere mussten aus natürlichen Gründen abstillen (etwa weil sie nicht genug Milch produziert haben), andere aus beruflichen und / oder emanzipierten Gründen abpumpen und die Milchfütterung auch mal ihrem Partner überlassen.

Egal wie man es macht, man macht es falsch richtig

Was davon richtig ist und was falsch, wage ich nicht zu beurteilen. Was ich weiß ist: Ganz gleich wie man es macht, es funktioniert! Statt mich mit unterschiedlichen Erziehungsmethoden verrückt zu machen, beschloß ich eines Tages, mir als Frau zu vertrauen. Ich werde schon den richtigen Weg finden, mein Baby in mein Leben zu integrieren.

Mit je mehr Müttern ich gesprochen habe, desto entspannter wurde ich. Statt mich von den zahlreichen – teilweise widersprüchlichen! – Mama-Methoden verunsichern zu lassen, habe ich beschlossen, den naturgegebenen Instinkten der Mütter zu vertrauen: Sie wissen am besten, was für ihr Baby das Beste ist.

Ein Baby ist wie ein Überraschungsei

Jedes Kind ist anders. Wie das eigene sein wird, erfährt man erst nach der Geburt. Es ist quasi eine Art Überraschungsei. Wird es ein Schreibaby oder ein tiefenentspannter Schläfer? Wird es quengeln und anhänglich sein oder sich gerne allein beschäftigen wollen? Wird es sich ganz leicht an andere Menschen gewöhnen können oder auf Mama und Papa fixiert sein?

Klar kann man sich zu Tode grübeln und für jeden Fall eine Notfalllösung parat haben. So ganz bin ich vor möglichen Lösungsfantasien ja auch nicht gefeit. Fakt ist aber, dass die Redensart Probieren geht über Studieren besonders auf das Elternsein zutrifft. Als Schwangere hat man im Grunde nur zwei Möglichkeiten: Sich vor Sorgen verrückt machen oder alles auf sich zukommen lassen.

Bei Mama-Fragen einen Gang zurückschalten

Mein aktueller Plan lässt sich wie folgt zusammenfassen: Ich nehme mein Baby, wie es kommt. Und es wird perfekt sein, ganz gleich wie es wird. Ich werde dazu in der Lage sein, Mama zu sein – schließlich ist es das Natürlichste der Welt, ein Baby aus sich herauszupressen und aufzuziehen. So war es schon vor Jahrmillionen und so wird es auch noch lange bleiben.

Ich bin davon überzeugt, dass jegliche Verunsicherung, ob man eine gute Mama abgibt oder nicht, ein Produkt der Informationsflut ist. Je mehr wir wissen, desto mehr lassen wir uns irritieren. Vielleicht sollten wir gerade in Mama-Fragen aber einen Gang zurückschalten und weniger auf unseren Kopf und mehr auf das Herz, die Intuition hören – und den Signalen folgen, die unser Baby uns sendet.

Als Mama kannst du kaum was falsch machen

Jede gesunde Frau ist dazu fähig, Kinder in die Welt zu setzen, sie großzuziehen und aus ihnen vernunftbegabte und überlebensfähige Kreaturen zu schaffen. Alles, was wir dazu brauchen, sind ein offenes Herz und eine große Portion Aufmerksamkeit für das kleine Wesen, das man erschaffen hat.

Ich bin all meinen Freundinnen und Bekannten für jedes Gespräch über das Mamasein dankbar. Die Vielfalt an funktionsfähigen Methoden hat mir gezeigt, dass man als Mama kaum etwas falsch machen kann. Der beste Beweis dafür sind die Kleinkinder und Babys, die keine von ihnen kaputt gemacht hat. Also, liebe Schwangere: Fürchtet euch nicht!

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