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Was genau soll an diesem Bild anstößig sein?

Instagram hat den Account der Fotografin Melissa Jean Wilbraham geschlossen, weil er Stillfotos zeigt, die User anstößig fanden. Jetzt hat Instagram sich entschuldigt.

"Als würde ich dafür bestraft, das Wunder der Geburt zu feiern"

Schwangerschaft, Geburt, Stillen: Das sind die Themen, auf die sich die australische Fotografin Melissa Jean Wilbraham spezialisiert hat. Sie arbeitet im "Sunshine Coast Hospital" in Queensland als Geburtsfotografin und ist nebenher selbstständig.

Ausgerechnet zu Beginn der Internationalen Stillwoche schlossen die Betreiber der Fotocommunity Instagram ihren Account, auf dem sie ihre Arbeiten zeigt. Die Entscheidung wurde als final angekündigt: "Dein Account wurde gelöscht, weil du nicht unseren Richtlinien gefolgt bist. Es ist uns unmöglich, Accounts wieder zu aktivieren, die aus diesen Gründen geschlossen wurden."

Instagram, das zu Facebook gehört, verbietet Bilder, die Gewalt, Nacktheit, partielle Nacktheit, Diskriminierung, Gesetzeswidrigkeiten, Hass, Pornografie oder sexuell suggestive Szenen zeigen. Aber Fotos von stillenden Müttern?

"Es war, als würde ich dafür bestraft werden, das Wunder der Geburt zu feiern", klagte die Fotografin in der "Daily Mail Australia".

Wilbraham bekam überwältigende Unterstützung

Doch Instagram hat die Macht ihrer Fans unterschätzt. Als Melissa Jean Wilbraham auf ihrer Facebook-Seite von dem Vorfall berichtete, bekam sie "überwältigende" Unterstützung. "Alle meine Kundinnen luden Fotos ihrer Familien hoch", erzählte die 33-Jährige. Und sie setzten sich dafür ein, dass ihr Account wieder geöffnet wird. Instagram gab nach, entschuldigte sich bei Wilbraham und gelobte Besserung: "Wir erlauben Stillfotos auf Instagram. Es tut uns leid, dass das passiert ist, aber wir nutzen Fälle wie diese, um zu lernen und uns zu verbessern."

Jetzt erst recht!

Vor dem Vorfall hatte die Fotografin mehr als 18000 Follower - durch die Aktion gewann sie mehr als 4000 hinzu. Heute hat sie schon 36000 Abonnenten. Obwohl die Sache sie deprimiert hat, freut sich Wilbraham auch darüber: "Weil Leute gegen meine Arbeit waren, hat sie viel Aufmerksamkeit bekommen." Die Debatte um ihre Fotos habe sie nur noch in ihrem Bemühen bestärkt, die Themen Geburt und Stillen zu normalisieren.

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