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Junge mit 2 Müttern wird gemobbt - das ist die geniale Antwort

Zwei Mütter und ein Kind sind keine "echte" Familie? Wie ein Junge aus Australien erst diskriminiert wurde und dann großartigen Beistand bekam.

Zwei Frauen heiraten und haben ein Kind - eigentlich ist das heute nichts besonderes mehr. Viele Länder haben die "Ehe für alle" inzwischen eingeführt (oder haben es vor) und auch die Adoptionsrechte gelockert.

Doch in Australien dürfen Lesben und Schwule noch nicht heiraten. Seit Jahren wird darüber auf dem Kontinent gestritten, nun sollen bis September 2017 die Australier in einem Referendum darüber abstimmen, ob sie die Homo-Ehe wollen oder nicht.

Es gibt in Australien viele Gegner der gleichgeschlechtlichen Ehe, nicht nur Kirchen machen hier Stimmung, sondern auch Rechtsradikale.

Mobbing gegen Schwule und Lesben

Und mitten in diese aufgeheizte Stimmung ist ein kleiner Junge namens Nicholas geraten.

Nicholas lebt in Melbourne, ist 7 Jahre alt und hat zwei Frauen als Mütter. "Er ist bekannt an der Schule als das Kind mit zwei Müttern", so Katherine Jorgensen, eine der beiden Frauen, gegenüber Buzzfeed. Sie seien wohl die einzige Regenbogenfamilie an der Schule.

Und leider wurde der Junge dadurch zur Zielscheibe: Eines Tages sei er nach Hause gekommen und habe erzählt, dass ihn andere Kinder geärgert hätten. Sie hätte gesagt, er habe gar keine "echte" Familie.

Keine "echte" Familie? So reagierte die Patentante

Als die Patentante von Nicholas erfuhr, was passiert war und wie sehr es den Jungen mitnahm, setzte sie sich hin und schrieb dem Jungen einen berührenden, offenen Brief. 

Darin schreibt sie:

"Ich will, dass du immer weißt, dass deine Familie dich immer schützen und lieben wird."

Dann geht sie auf die Vorurteile und Gemeinheiten ein, die Gegner von gleichgeschlechtlichen Beziehungen äußern.

"Manche Leute sagen vielleicht, dass du nicht sicher bist, wenn du zwei Mütter hast, weil sie böse zu dir sein werden. SIE HABEN UNRECHT. Deine Mütter lieben dich so sehr und würden nie etwas tun, was dich traurig machen könnte. Manche Leute sagen dir vielleicht, dass man dir erlauben sollte, eine Mama und einen Papa zu haben. SIE HABEN UNRECHT. Jede Familie ist anders und besonders und es gibt alle möglichen Wege, eine Familie zu gründen.
Manche Leute sagen dir vielleicht, dass deine Mütter nicht für dich sorgen dürften, weil sie dich nicht selbst zur Welt gebracht haben. SIE HABEN UNRECHT. Von dem Moment an, als die Sterne explodierten, als der Sternenstaub sich ausbreitete, um das Universum zu bilden, von dem Moment an warst du dazu bestimmt, ihr kleiner Junge zu sein.
Manche Leute sagen dir vielleicht, dass es nicht okay ist, dass sich deine Mütter lieben, weil sie beide Frauen sind. SIE HABEN UNRECHT. Deine Mütter sind dafür bestimmt, sich zu lieben, von dem Moment an, als die Sterne explodierten. Und sie sind exakt die richtigen Menschen für einander und für dich."

Diese Worte haben nicht nur die Mütter von Nicholas zu Tränen gerührt – sondern auch viele andere Menschen, die den offenen Brief im Netz gelesen haben.

Beck Allcroft sagt gegenüber Buzzfeed, dass sie so wütend darüber gewesen sei, was ihrem Nicholas geschah, dass sie einfach sofort etwas schreiben musste.

"Kinder sind unschuldig. Ich habe genug davon, dass sie als politische Spielbälle benutzt werden, von Leuten, denen nichts besseres einfällt", so die Patentante. Sie selbst ist übrigens Christin und studiert Theologie. Dass ihr Glaube und ihre Religion in dem Zusammenhang so verdreht würden, mache sie zusätzlich sauer.

"Jesus hat nicht gesagt, dass homosexuell schlecht ist. Jesus hat gesagt: 'Liebt die Menschen.' Es ist nicht kompliziert."
Eine sehr schöne Geste ist Beck mit ihrem offenen Brief gelungen. Wir hoffe, dass er nicht den kleinen Nicholas trösten wird, sondern dass auch viele andere Menschen nochmal ihre Vorurteile überdenken.

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