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Familiencoachin verrät 8 Tipps, die zu einer besseren Vater-Tochter-Bindung führen

Familiencoachin verrät: Papa mit Tochter auf den Schultern
© NDABCREATIVITY / Adobe Stock
Söhne machen was mit Papa und Töchter was mit Mama? Nicht mit uns! Denn eine gute Eltern-Kind-Bindung ist geschlechtsunabhängig.

Als Eltern wollen wir für unsere Kinder da sein, besondere Momente und Erinnerung mit ihnen erleben und teilen – und das hat auch bei Vätern und Töchtern einen tollen Nebeneffekt: Eine gute Papa-Tochter-Bindung hängt laut einer 2015 veröffentlichten Studie mit einem positiveren Selbstwert und -bewusstsein des Kindes zusammen.

Dabei fühlen sich Väter laut US-Erziehungscoachin Kimberly Wolf oft verloren oder so, als würden sie keine richtige Verbindung zu ihren Töchtern aufbauen können. Teilweise fehlt es ihnen aber nur an etwas Input, um besser kommunizieren zu können und die Beziehung zueinander zu stärken. Hier kommen acht wertvolle Tipps der Expertin.

Unangenehme Themen angehen

Gute Väter sprechen mit ihren Töchtern – und zwar über so viele Themen wie möglich, erklärt Kimberly Wolf. Auch über solche, die ihnen zu Beginn vielleicht unangenehm seien. Denn es gehe nicht nur darum, dem eigenen Kind etwas beizubringen, sondern auch darum, Verständnis und Support zu zeigen. Väter sollten daher den Problemen ihrer Tochter zuhören, rät die Expertin. Das lasse sie sich geliebt, gesehen und unterstützt fühlen. Außerdem könne es den heranwachsenden Kindern dabei helfen, später schwierige Gespräche, ob nun persönlich oder beruflich, besser zu bewältigen.

Physisch da sein

Nicht jede Interaktion muss aber ein in die Tiefe gehendes Thema beinhalten. Es könne auch helfen, einfach nur da zu sein, ein Buch vorzulesen oder der Tochter ihren Lieblingssnack mitzubringen, erklärt Familiencoachin Kimberly Wolf. Denn diese Momente würden der Tochter die Präsenz des Vaters signalisieren und die Bereitschaft, sich mit ihr zu beschäftigen und für sie da zu sein.

Meinungen äußern und einholen

Es gibt viele Situationen, in denen die Möglichkeit besteht, etwas zu sagen und für unsere Werte einzustehen oder unsere Tochter nach ihrer Perspektive zu fragen. Beispielsweise dann, wenn in einer Serie ein unrealistisches Beziehungs- oder Körperbild dargestellt wird oder ein gefährlicher Lebensstil. Wichtig sei es laut der US-Beraterin Kimberly Wolf, ruhig und neutral zu bleiben und sich die Meinung des Kindes anzuhören, ohne zu verurteilen. Gemeinsamkeiten und Unterschiede in einer angenehmen Atmosphäre besprechen zu können, könne helfen, offener miteinander zu reden und dem Mädchen zu signalisieren, bei Problemen auf den Vater zuzukommen.

Besondere Momente schaffen

Gemeinsam einen Film schauen, ein Buch lesen, einen Vater-Tochter-Ausflug planen oder zum Lieblingsrestaurant zu fahren – all das sind Dinge, die Papa und Kind gleichermaßen Spaß machen und die Verbindung stärken können. Für wen diese Dinge nicht möglich seien, beispielsweise durch viel Arbeit im Außendienst, könne über Telefonate, E-Mails und Videoanrufe an der Beziehung arbeiten. Eine weitere Option seien laut Kimberly Wolf gemeinsame Online-Spiele oder (örtlich getrennt) das gleiche Event oder den gleichen Film zu schauen und sich darüber währenddessen oder danach zu unterhalten. Denn: Je älter die Tochter werde, desto eher erinnere und wertschätze sie diese besonderen Momente mit ihrem Vater.

Nicht bis zum Wochenende warten

Im Stress des Arbeitsalltags nehmen wir uns oft nicht die Zeit, um durchzuatmen und füreinander da zu sein. Doch gerade das sollten wir laut der Expertin tun und regelmäßig integrieren. Denn auch eure Tochter braucht möglicherweise eine Pause von einer Schularbeit oder von einem Streit mit einem:einer Freund:in. Beispielsweise mithilfe eines Filmabends in der Woche oder indem ihr etwas essen geht. Ein Tapetenwechsel, um etwas abzuschalten – und um der Tochter zu zeigen: Privates Zeitmanagement geht auch im Jobchaos.

Die kleinen Dinge bemerken

Was für besondere Charaktereigenschaften oder Tendenzen hat die eigene Tochter? Auf kleine Dinge zu achten zeigt dem Kind, dass die eigene Individualität vom Papa verinnerlicht und akzeptiert wird. Väter sollten sich beispielsweise Lieblingsessen, -bücher, -bands, oder -hobbys merken, so Familiencoachin Kimberly Wolf, solche Dinge bemerken und nach Möglichkeiten Ausschau zu halten, um ihren Support und ihre Wertschätzung für die Individualität der Tochter zu zeigen. Beispielsweise mit einer spontan mitgebrachten Lieblingspizza, einem Buch des:der Lieblingsautor:in oder eines Tickets für die Lieblingsband.

Wiederholen, was gelernt werden soll

"Nimm keine Drogen." "Guck nicht beim Fahren aufs Handy." "Mach nichts, nur weil es andere machen." Sätze dieser Art fallen oft in der Zeit unserer Kindheit und Pubertät – und haben einige vermutlich ziemlich genervt. Aber: Wenn wir Aussagen wie diese oft unseren Kindern sagen, festigen sie sich mit der Zeit. Dazu braucht es laut Kimberly Wolf allerdings ein konsistentes Kommunikationsmuster. Es gehe nicht darum, eine Lektion zu erteilen, sondern darum, Werte zu wiederholen und die eigene Position präsent zu machen, so die Familiencoachin. Selbst wenn es so scheint, als ob alles bei eurem Kind abprallen würde, die Werte würden bei regelmäßiger Wiederholung meist bis ins Erwachsenenalter mitgenommen.

Multitasking meiden

Zeit mit der Tochter ist Zeit mit der Tochter – ohne unnötigen Schnickschnack! Das bedeutet: Das Handy beiseite und die Arbeits-E-Mails für später erst einmal auf Eis legen. Das gilt natürlich nicht nur für den Elternteil. Auch eure Tochter kann gefragt werden, ob sie ihr Handy beispielsweise bei einem gemeinsamen Film, einem Abendessen oder einem Kartenspiel weglegen mag.

Verwendete Quelle: CNBC, Research Gate

Dieser Artikel erschien ursprünglich auf eltern.de.

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