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"Verurteilt nicht so schnell": Was Mütter meinen, wenn sie sagen, dass sie müde sind

Was Mütter wirklich meinen: Mutter schläft neben Kind
© Monkey Business Images / Shutterstock
Darf ich es als Mutter sagen, wenn ich mich von meinem Leben mit Kind erschöpft und überfordert fühle? Zu diesem Thema hat die amerikanische Geburtshelferin und zweifache Mutter Charity Beth einen emotionalen Text auf Facebook veröffentlicht.

In einem emotionalen Post auf Facebook offenbart die amerikanische Geburtshelferin und zweifache Mutter Charity Beth, wie stark der Druck ist, unter dem viele Mütter stehen. Und wie wenig es hilft, wenn sie von außen dafür verurteilt werden, wenn sie es wagen, zu äußern, dass sie von all dem Stress müde sind

Verurteilt nicht so schnell, und schon gar keine Frauen, die jeden Tag und immer ihr eigenes Leben zurückstellen, um alles für ein kleines Wesen zu geben, von dem sie wissen, dass es viel wichtiger ist als sie selbst. - Charity Beth

Denn diese Erfahrung kennen viele Mütter. Sobald sie offenbaren, wie sehr sie manchmal unter den täglichen Belastungen ihres Lebens mit Kindern leiden, dass es beispielsweise gestern Abend mal wieder nur zu Nudeln zum Abendbrot gereicht hat, oder dass sie neulich aus Hilflosigkeit ihr Kind angeschrien haben, werden sie schief angeschaut, manchmal sogar als schlechte Mutter abgestempelt. "Du wolltest es doch so, warum jammerst du jetzt?" schwebt dann in der Luft, manchmal wird es auch eiskalt ausgesprochen.

Als vor einigen Jahren eine Studie enthüllte, dass es Mütter gibt, die ihre Entscheidung für Kinder bereuen, gab es heftige Debatten zum Thema #regrettingmotherhood. Die Frauen wurden damals gefragt: "Wenn Sie die Zeit zurückdrehen könnten, würden Sie dann noch einmal Mutter werden, mit dem Wissen, das Sie heute haben?

Doch auch wenn damals einige Frauen offenbarten, dass insbesondere die äußeren Umstände des Lebens mit Kindern dazu geführt haben, dass sie ihre Entscheidung für die Mutterschaft bereuen, so gilt für die große Mehrheit der Frauen doch, dass sie sich trotz aller Mühen immer wieder für ihr Leben mit Kind entscheiden würden.

Nicht immer so tun müssen, als wäre alles okay

Klar, das Leben mit Kindern kann ganz schön anstrengend sein. Wenig Schlaf, viel Stress, kaum Zeit für sich, große gesellschaftliche Erwartungen, dazu die schwierige Balance von Job, Familie und Sozialleben. Doch wie stark die Belastungen als Mutter auch sind, für die allermeisten Mütter gilt dennoch: Sie lieben ihre Kinder aus ganzem Herzen und würden um nichts in der Welt ihr Leben als Mutter tauschen wollen. Doch sie wollen auch Fehler machen dürfen, ohne direkt kritisiert zu werden, und es sagen dürfen, wenn dieses Leben als Mutter sie mal wieder erschöpft, OHNE dafür gleich verurteilt zu werden. 

All das bringt Charity Beth in ihrem Text zum Ausdruck – und wie sehr sie damit vielen Müttern aus der Seele spricht, zeigen die überwältigenden Reaktionen auf den Post. Schon mehr als eine Million Mal wurde ihr Text geteilt:

"Wenn eine Mutter sagt, dass sie müde ist, ist das alles, was sie meint! Sie hat nicht gesagt, dass sie ihren Sohn fallen lassen und vergessen will, dass er existiert.

Wenn eine Mutter sagt, dass sie etwas Zeit allein haben möchte, nur sie, dann ist das alles, was sie meint! Sie sagt nicht, dass sie bereut, eine Mutter zu sein, und dass die Mutterschaft ein Fehler in ihrem Leben ist.

Wenn eine Mutter sagt, dass sie Hilfe braucht, um Dinge zu erledigen, dann meint sie das genau so! Sie sagt nicht, dass sie unfähig ist.

Wenn eine Mutter Nudeln zum Abendessen macht, bedeutet das nicht, dass sie an jedem Wochentag Nudeln macht und dass ihr Sohn/Tochter ein Kind ist, das kein Gemüse und Fleisch kennt.

Wenn du ins Haus einer Mutter kommst und dem Chaos gegenüberstehst, bedeutet das nicht, dass dieses Haus jeden Tag chaotisch ist.

Wenn eine Mutter sagt, dass sie gerne mit ihren Freunden ausgehen würde, ist das alles, was sie meint! Sie will nicht wieder "Single / keine Mutter" sein und es genießen, als hätte sie keine Verantwortung. Wenn eine Mutter sagt, dass sie besorgt und ängstlich ist, dann meint sie genau das! Sie hat nicht gesagt, dass sie scheitert und schon gar nicht, dass sie ein Feigling ist.

Wenn du hörst, wie eine Mutter laut wird, bedeutet das nicht, dass sie nur schreit, wahrscheinlich hat sie 300 Mal in normalem Ton gesprochen.

Wenn du eine nervöse Mutter siehst, die kurz vor dem Wahnsinn steht, heißt das nicht, dass sie jeden Tag in dieser Situation ist.

Es gibt einen Kontext, eine Gesamtsituation."

Zum Schluss appelliert Charity Beth:

"Verurteilt nicht so schnell, und schon gar keine Frauen, die jeden Tag und immer ihr eigenes Leben zurückstellen, um alles für ein kleines Wesen zu geben, von dem sie wissen, dass es viel wichtiger ist als sie selbst.

Es gibt auf der Welt niemanden, die so viel aufgibt, und so viel gibt, wie eine Mutter. Und sie verdient sehr viel Verständnis und weniger Verurteilung."

Ein Appell, dem wir uns gerne anschließen. Lasst uns alle nachsichtiger miteinander umgehen. Lasst uns weniger kritisch und vorschnell mit harschen Gedanken sein. Lasst uns lieber zusammenhalten und uns gegenseitig stärken. 

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mh

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