"Das werde ich nie vergessen: Wir hatten zum Italiener eingeladen. Eltern und Geschwister an einem Tisch. Unsere Familien kannten sich untereinander ja auch noch nicht wirklich gut. Die Kopie des Ultraschallsfotos lag bei jedem am Platz. Was werden sie wohl sagen? Wir waren unglaublich nervös und so erleichtert, dass unsere Familien uns ein gutes Gefühl gaben, obwohl sie auch wussten, dass wir eigentlich keine Ahnung hatten, was auf uns zukommen würde. Nur bei meinem Vater habe ich gemerkt, dass irgendwas nicht stimmte. Er reagierte sehr verhalten. Im Nachhinein verriet er mir, woran es lag: "Ich und Opa? Bin ich wirklich schon so alt?" Das schwirrte ihm durch den Kopf.
Meinem besten Freund erzählte ich es dann auch wenige Tage später. Er lachte mich zunächst aus: Du als Papa? Er kennt mich ja bereits aus Schulzeiten. Wir haben so einiges angestellt, unzählige Nächte zum Tag gemacht und unsere Freizeit fast ausschließlich auf dem Fußballplatz verbracht. Wie soll das jetzt werden? Müssen wir das jetzt aufgeben? Ich kann mich noch an diese angespannte Stille zwischen uns erinnern. Mein Kumpel versuchte sie dann durch seine humorvolle und lockere Art wieder aufzubrechen. Das tat mir gut. Er gab mir damit das Gefühl, dass ich ja noch ich bin, dass es irgendwie weitergehen wird und wir den Humor nicht verlieren – auch wenn das Leben als Papa vielleicht ernster wird."