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Ist dein Mann eifersüchtig aufs Baby? So rettet ihr eure Liebe

eifersuechtig auf das eigene Kind
© Shutterstock/Katsiaryna Pakhomava
Wenn die Beziehung junger Eltern leidet, kann Eifersucht auf das eigene Kind im Spiel sein. Ein Paartherapeut gibt Tipps.

Ein Baby würfelt so manche Paar-Beziehung durcheinander. Da ist jetzt ein dritter Mensch, der von den Eltern volle Aufmerksamkeit fordert und zu einem völlig anderen Alltag führt.

In vielen Familien ist es die Mutter, die sich in der ersten Zeit am intensivsten ums Baby kümmert. Sie ist oft übermüdet, reizbar, braucht ihre ganze Kraft für diese neue Rolle. Und ja, vielleicht findet sie in diese Rolle zudem schneller rein – während der Mann vielleicht noch unsicher ist und damit fremdelt.

Die Folge kann sein: Der Mann fühlt sich ausgeschlossen, es fehlt ihm an Anerkennung, er vermisst die Zweisamkeit von früher – kurz, er ist eifersüchtig aufs Baby.

Eifersucht aufs Kind? Ein Tabuthema!

"Wie? Man kann doch als Erwachsener nicht ernsthaft eifersüchtig auf ein Baby sein!" Diese Meinung ist verbreitet. Aber doch, man kann. Das Gefühl fragt nicht nach Konventionen, es ist einfach da. Aber weil es dem Mann womöglich selbst unangenehm ist oder es unbewusst passiert, sprechen Paare selten darüber.

"Die stille Eifersucht des Mannes", so nennt Paartherapeut Sascha Schmidt das in seinem neuen Eltern-Ratgeber "Wieder ein Paar sein". Es handele sich um ein weit verbreitetes Problem unter Paaren, aber wichtig sei, dass es irgendwann gelöst werde – und nicht dauerhaft besteht. Sonst vergiftet es langsam die Beziehung.

Wie merkt man, dass Eifersucht des Mannes das Problem ist?

"Ich hab das Gefühl, ich hab zwei Kinder zuhause!" Kommt euch dieser Satz bekannt vor? Habt ihr ihn schon mal geäußert, in einem Gespräch mit der Freundin zum Beispiel? Dann habt ihr es vielleicht mit einer typischen Reaktion eines eifersüchtigen Partners zu tun.

"Wenn der Mann – aus Sicht seiner Frau – zum Kind wird, dann tritt er unbewusst in den Wettbewerb mit seinem eigenen Kind: Er will die gleiche Art von Zuneigung wie sein Kind erleben", schreibt Sascha Schmidt. Er verhält sich unreif, hilflos, übernimmt keine Verantwortung – er tritt nicht mehr wie ein Erwachsener auf.

Oft lägen hier, laut Schmidt, auch Probleme aus der eigenen Kindheit zugrunde: Hat der Mann als Kind selbst zu wenig Mutterliebe bekommen, fühlt er sich womöglich doppelt benachteiligt – 1.) weil sein eigenes Kind mehr Mutterliebe bekommt als er damals und 2.) weil er heute schon wieder zu wenig Liebe abkriegt – nämlich die von seiner Frau.

Eifersucht kann aber auch zu einer anderen Reaktion führen: Der Mann flieht. "Wohl wissend, dass der Vater als Mann nicht gegen sein Kind gewinnen kann, ziehen sich viele zurück", erklärt Sascha Schmidt. "Optimales Rückzugsgebiet ist die Arbeit." Lange Stunden im Büro, ein neues Projekt, in das man sich stürzt – hier suchen sich viele Männer Bestätigung und verdrängen so das Problem zuhause.

Was können Paare tun?

Die genannten Reaktionen des eifersüchtigen Mannes sorgen natürlich nicht dafür, dass es mit der Beziehung bergauf geht. Flucht ins Büro hat noch nie eine Liebe gerettet. Und eine Frau möchte natürlich einen Mann auf Augenhöhe an ihrer Seite und kein Kind. Sonst verliert sie auf Dauer den Respekt vor ihm – ein Liebeskiller!

Paartherapeut Sascha Schmidt gibt Paaren diese Tipps:

  1. Sprecht miteinander! Auch wenn ihr eigentlich keine Energie dafür habt (weil ihr mit dem Kind so viel zu tun habt): Sobald ihr merkt, dass da was nicht rund läuft in eurer Beziehung, solltet ihr das auch ansprechen.
  2. Als Frau solltest du den Mann dabei nicht bloßstellen, sondern behutsam sein.
  3. Hilfreich sind Sätze wie: "Ich habe das Gefühl, dass du dir mehr Liebe von mir wünscht, stimmt das?" oder "Ich liebe dich, auch wenn ich es zurzeit kaum zeige. Dein kindisches Verhalten macht es mir schwer, dich als meinen Mann zu sehen."
  4. Als Mann solltest du dir zunächst das Gefühl erlauben, eifersüchtig zu sein – und dann erwachsen handeln und das Problem nicht verdrängen.
  5. Hilfreich sind Sätze wie: "Ich bin manchmal echt eifersüchtig auf unser Kind. Ich brauche auch wieder ein bisschen von deiner Liebe. Wie bekommen wir das hin?"
  6. Nehmt euch Zeit füreinander als Paar. Dieser Tipp gilt eigentlich für alle Eltern. Solche Freiräume sind unheimlich wichtig, um den anderen weiter als Liebhaber zu sehen – ganz besonders, wenn Eifersucht im Spiel ist. Also gönnt euch den teuren Babysitter - eure Liebe ist es das allemal wert. 

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© PR

Noch mehr hilfreiche Tipps und viele praktische Beispiele gibt Sascha Schmidt in seinem Buch "Wieder Paar sein – Erfüllte Zweisamkeit trotz Arbeit und Kind" (Humboldt Verlag, 192 Seiten, 19,99 Euro).

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miro

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