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Keuchhusten: Neugeborenes kämpft ums Überleben

Ein fünf Wochen altes Baby ringt um Luft: Mit einem schockierenden Video warnt eine Mutter vor den Folgen mangelhafter Impfung.

Es zerreißt einem schon auf den ersten Blick das Herz: Ein winziges, wehrloses Baby, das im Krankenhausbett an Beatmungsschläuche angeschlossen ist und kaum Luft bekommt.

Dass die Mutter in der Situation noch mit ihrer Handykamera draufhält, ist nicht etwa blanke Herzlosigkeit, sondern hat einen guten Grund: Die Australierin Sandra Tee möchte mit diesen Bildern ihrer Tochter Heidi vor der unterschätzten Gefahr Keuchhusten warnen - und zeigen, wie wichtig die Impfung dagegen wirklich ist.

"Dieses Video mag für ein paar Menschen unangenehm sein ..."

".. aber ich teile es trotzdem um zu zeigen, wie unheimlich und gefährlich Keuchhusten für Babys ist, die zu klein für eine Impfung sind. Das hier ist mein fünf Wochen altes Baby während eines Hustenanfalls, bei dem ihr Atem aussetzt. Babys sind auf die Herdenimmunität ihrer Umgebung angewiesen, um sicher und geschützt zu sein. Unglücklicherweise können wir diese Herdenimmunität nicht ohne eine hohe Impfquote gewährleisten.

Keuchhusten zeigt sich nicht immer als lauter, auffälliger Husten. Das wirklich beängstigende Symptom bei einem Baby ist, dass sie oft nicht husten, sondern leise ersticken und durch den Sauerstoffmangel langsam blau/lila anlaufen. Wenn wir nicht rund um die Uhr an ihrem Krankenhausbett sitzen würden und unser Baby im Blick behalten würden, wäre der Ausgang tödlich.

Bitte ignoriert diese Warnzeichen nicht - unser kleines Mädchen hatte am Anfang auch nur einen leichten Husten. Und bitte teilt das hier, um mehr Menschen darüber aufzuklären, wie wichtig Impfungen sind."

Und plötzlich setzt der Atem aus

Gegenüber dem Portal new.com.au erzählt Sandra, wie es zu der Infektion kam: Angesteckt hatte sich ursprünglich ihr älteres Kind in der Kita, als Baby Heidi erst zehn Tage alt war.

Zum Glück bestand Sandra auf den Keuchhusten-Test, der prompt positiv ausfiel. Die ganze Familie, inklusive Baby, wurde auf Antibiotika gesetzt - und trotzdem konnte niemand verhindern, dass auch die kleine Heidi sich infizierte. "Es ist praktisch unmöglich, ein Kleinkind von seiner neuen Schwester komplett fernzuhalten, die es natürlich kennenlernen will", so Sandra.

Als auch ihr Baby einen leichten Husten entwickelte, ließ sie Sandra auch sofort auf Keuchhusten testen - gegen den Willen des Arztes, der in dem "leichten Husten" keinen Grund zur Besorgnis sah. Einen Tag später hörte die kleine Heidi bei einem Hustenanfall plötzlich komplett auf zu atmen und lief blau im Gesicht an. "Mein Mann ist Feuerwehrmann und konnte sofort Beatmungsmaßnahmen einleiten", fasst Sandra den dramatischen Moment zusammen. 

Inzwischen hat sich der Zustand der kleinen Heidi im Krankenhaus glücklicherweise stabilisiert und das Baby ist nicht mehr in akuter Lebensgefahr.

Darum ist Impfen unverzichtbar

Vor allem der fehlende Schutz durch die so genannte "Herdenimmunität", den Sandra anspricht, wird auch in Deutschland zu einem immer größeren Problem. Denn Babys, die zu jung sind, um selbst geimpft zu werden, sind darauf angewiesen, dass ihr Umfeld gut gegen vermeidbare Krankheiten geschützt ist. Doch leider ist oft das Gegenteil der Fall: Das Robert-Koch-Institut warnte gerade erst wieder davor, dass der Impfschutz vor Masern hierzulande alarmierend niedrig ist. Auch bei Keuchhusten ist vielen Erwachsenen nicht bewusst, dass ihr Impfschutz nicht dauerfhaft wirkt, sondern gelegentlich aufgefrischt werden muss. Ein gefährlicher Irrtum, der für viele Babys schnell zur Überlebensfrage werden kann.

heh

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