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Das erste Babyjahr 10 Tipps, wie du das "Familienglück" überlebst

Das erste Babyjahr
© iStock
Das erste Jahr ist glückdurchtränkt, romantisch und das Baby die Krönung der ganz großen Liebe? Erzähl das mal Eltern, die im tückischen ersten Jahr stecken...
von Marie Stadler

Achtung, dieser Text ist nicht geeignet für Schwangere. Echt nicht... Also sagt bloß nicht, wir hätten euch nicht gewarnt! Das hier ist eher was für Eingeweihte. Für all die, deren große Familien-Romantik-Illusion schon in Windeln und Karottenbrei erstickt wurden. 

Euch sei gesagt: Es geht vorbei und zwar wirklich. Wir wissen das ganz sicher, weil wir es tatsächlich überlebt haben – und zwar ohne Scheidungsanwalt. Wie das geht? Hier sind die Tipps, die uns im ersten Jahr geholfen haben oder die wir sehr gerne gehört hätten:

1. Vergiss nie, dass du kein Einzelschicksal bist

"Jede Familie startet mit einer Krise!" Das hat damals eine Hebamme zu mir gesagt und ich liebe sie noch heute dafür. Was hätte ich mich blenden lassen von all den gut aussehenden Mamas da draußen, von ihren #familyinlove-Hashtags und ihrem verzauberten Lächeln. Ich dachte, alle sind permanent glücklich im ersten Jahr, nur ich nicht. Weit gefehlt... die meisten wahren einfach den Schein oder haben gute fünf Minuten, wenn du sie triffst. Danach heulen sie 'ne Runde, streiten sich gepflegt mit dem Vater des Kindes und fragen sich, warum sie so gereizt sind. Durchgängig glücklich ist KEINE Neumama. Lass dir das gesagt sein!

2. Mach Pekip und all den Firlefanz nur, wenn es dir Spaß macht

Im Nachhinein gesehen einer der wertvollsten Tipps: Du musst gar nichts! Generationen von Kindern haben ihr Gehirn, ihre Motorik und ihren Körper entdeckt, ohne jemals im Pekip oder Babyschwimmen gewesen zu sein. Verstörend, aber wahr! Also schlaf lieber 'ne Runde oder geh spazieren, wenn du keinen Bock auf all diese Kurse hast.

3. Glaub nicht, dein Mann sei der Falsche

Die Scheidungspapiere sitzen locker in der Hüfttasche? Verstehen wir! Sein "Schatz, das Kind schreit"-Blick ist auch wirklich zum Wegrennen. Trotzdem: Vergiss im ersten Jahr einfach alles, was du über Beziehungen weißt und halte durch. Im ersten Babyjahr verwandeln sich die tollsten Prinzen in nervige Frösche, zumindest zeitweise. Danach wird es besser. Außer er ist wirklich ein Frosch. Aber es reicht, das dann im zweiten Jahr zu bemerken. Jetzt ist nicht die Zeit für große Entscheidungen. Das gilt übrigens auch für Partner:innen, die auf einmal unausstehlich auf dich wirken.

4. Nimm dir deine Zeit, egal, ob das Kind schreit oder nicht

Du! Bist! Heilig! Dieser Satz kann gar nicht genug Ausrufezeichen haben. Erst beim zweiten oder dritten Kind versteht man, dass es dem Kind nur gut gehen kann, wenn es einem selbst gut geht. Dann schreit das Baby eben, wenn du zum Yoga gehst. Geh trotzdem. Denn du hast es in einer sehr gemütlichen Wohnung auf dem Arm deines Beziehungsmenschen oder Omas Arm gelassen und nicht alleine auf eine Waldlichtung gelegt. GEH! Und komm erst wieder, wenn du dich entspannt hast.

5. Glaub den anderen kein Wort

Du wirst es eventuell an den Facebook-Kommentaren unter diesem Artikel sehen, vielleicht kennst du es aber auch aus dem Freund:innenkreis. Aus irgendeinem Grund gibt es immer diese Mütter, die sagen müssen, dass bei ihnen alles ganz und gar perfekt läuft. GLAUB IHNEN NICHT! Perfekt gibt es nicht. 

6. Halt es aus, wenn das Kind bei dem:der Partner:in schreit

"Hier, das Baby will an die Brust!" Ein Klassiker, sobald das Kind muckelt. Mach da bloß nicht mit. Wenn du sicher weißt, dass Hunger nicht das Problem ist, hast du kein To Do, sondern ER:SIE. Nimm das Paket bloß nicht an. Denn damit legst du dir ein riesiges Ei, das du nicht haben möchtest. Denn weder Vater oder Partner:in noch Kind lernen so, sich als Team zu vertrauen.

7. Gib deiner Figur ein Jahr Schonfrist

Du bist eine verdammte Göttin! In deinem Körper ist ein Kind gewachsen. Etwa neun Monate braucht der Körper, um sich einigermaßen zurückzubilden. Und da du wahrscheinlich nicht wie Heidi Klum dein Geld mit körperlicher Perfektion verdienst, gönn dir ne Pause von Selbstgeißelungen. Nach einem Jahr kannst du den Kilos den Kampf ansagen. Vorher heiß sie doch einfach willkommen. Zu viele Baustellen im Kopf machen nämlich kirre.

8. Nimm dir Bewertung von außen nicht zu Herzen

Niemals wird man so von außen bewertet wie mit Kindern. Jede:r hat eine Meinung. Jede:r hat Erfahrung. Jede:r meint es nur gut. Das Problem ist: Du wirst es niemals allen Recht machen können. Also mach es lieber gleich auf deine Art und lass all die Kommentare an dir abprallen. Was du als Mutter brauchst, ist eine Speckschicht für die Seele. 

9. Mach irgendwas, was du verdammt gut kannst

Du vermisst Glanz und Gloria in deinem Leben? Na klar tust du das. Es steht ja auch keiner hinter dir und klatscht, wenn du das dritte Mal die Tupperdosenschublade wieder einräumst oder zum vierten Mal in der Nacht aufstehst. Also mach irgendwas, was du verdammt gut kannst an einem Ort, an dem man das wertschätzt. Pack zum Beispiel ein liebevolles Päckchen für deine beste Freundin und freu dich dann an ihrer Freude. 

10. Glaub immer noch nicht, deine Beziehungsperson sei die Falsche

Ja, wir wiederholen uns, aber das ist auch wirklich der wichtigste Punkt: Auch wenn die anderen es nicht alle zugeben: In den allermeisten Beziehungen bricht im ersten Baby-Lebensjahr eine fiese Eiszeit an. Es liegt nicht an euch. Es liegt nicht an eurer Liebe. Ersetz "Ich liebe dich" einfach kurzfristig durch "Es ist hart, mit dir zusammen zu sein, aber ich will es trotzdem". Mehr ist einfach nicht drin. In einem Jahr wird alles wieder besser!!! Auch er:sie!!! Wir sind uns da überwiegend ziemlich sicher...

Barbara

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