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7 Dinge, die wir tun können, um ausgeglichene Kinder großzuziehen

Ausgeglichene Kinder: Eine Mutter mit ihrem Sohn beim Herbstspaziergang
© bokan / Shutterstock
Für unsere Kinder wünschen wir uns doch alle, dass sie glücklich und ausgeglichen sind. Aber geht das in unserer stressigen Welt überhaupt noch? Entspannte Kinder großziehen? Klar! Wenn wir uns auf die Grundlagen besinnen.

Montag Klavier, Dienstag Fußball, Mittwoch Geburtstag bei Finn, Donnerstag Französisch für Vorschüler und die nächsten drölfzig Wochenenden sind auch schon verplant. Kein Wunder, dass wir immer mehr Eltern mit gestressten Kindern an der Hand zwischen den Supermarktregalen sehen.

Aber können wir irgendetwas tun, damit der kleine Mensch an UNSERER Hand nicht auch geradewegs in die Stressfalle tappt? Seinen Freunden, Mit-Kita-Kindern und Mitschülern direkt hinterher? Schließlich werden aus gestressten Kindern oft Erwachsene mit ernsten Problemen und das würden wir unserem Nachwuchs natürlich wenn möglich gerne ersparen.

Die Antwort ist: Ja, wir können etwas tun. Schließlich sind wir als Eltern die wichtigsten Vorbilder für unsere Kinder, auch wenn es oft nicht den Anschein hat. Was wir ihnen vorleben und mitgeben, wird sie ein Leben lang prägen. Daher können wir schon mit kleinen grundlegenden, aber konsequenten Gewohnheiten viel erreichen. Hier ein paar immer öfter unterschätzte Beispiele (den offensichtlichen "den Terminkalender der Kinder nicht so vollstopfen"-Ratschlag haben wir uns mal vertrauensvoll gespart):

1. Grenzen

Ja, antiautoritäre Erziehung stand mal hoch im Kurs und einige schwören noch heute darauf. Doch letztlich haben Kinder sowieso schon genug damit zu tun, sich selbst zu entdecken und die Welt zu verstehen. Erwarten wir zusätzlich von ihnen, dass sie eigenständig ihre Grenzen finden (früher oder später werden sie sich nämlich einordnen müssen), ist das schon reichlich viel verlangt. Also auch wenn es Theater macht und weint, weil wir ihm den Plüsch-Simba nicht einfach kaufen oder weil der Fernseher nach einer Folge Pippi Langstrumpf aus ist – später wird unser Kind uns für unsere Strenge dankbar sein.

2. Routinen

Bettgehzeiten, zusammen frühstücken, feste iPad-Zeiten oder der sonntägliche Spaziergang. Routinen geben unserem Kind Sicherheit, Stabilität und ein Gefühl von Kontrolle. Ein ständig wechselnder und improvisierter Tagesablauf kann Kinder dagegen immens stressen. Außerdem: Wer schon als Kind lernt, dass ein strukturierter, routinierter Alltag etwas Selbstverständliches ist, tut sich meist auch als Erwachsener leichter. Und wir wissen ja alle, was zum Beispiel das Geheimnis der optimalen Zu-Bett-Geh-Zeit ist oder wie gewisse Morgenrituale unseren gesamten Tag entspannen können.

3. Mitgefühl

Schon klar, zwischen uns und dem Knirps liegen Jahre und wir wissen alle aus eigener Erfahrung, dass Kinder manchmal Probleme haben, die gar keine sind. Trotzdem: Kinder sind kleine Menschen, die es verdienen, ernst genommen zu werden und sich in ihre Lage zu versetzen. Pro-Tipp: So mit unserem Kind reden, wie wir es uns an seiner Stelle von unserer Mama wünschen würden oder gewünscht hätten!

4. Spielen

Mal im Ernst, Leute: Ist nicht einer der größten Vorzüge am Muttersein, dass wir ENDLICH ungehemmt unseren eigenen Spieltrieb wieder ausleben können? Wann haben wir sonst die Gelegenheit, eine sprechende Ente den Küchentisch erklimmen zu lassen, ohne dass uns jemand für verrückt erklärt? Oder der in unserer Fantasie weinenden Puppe das Fläschchen zu geben? Wenn unsere Kinder erst mal 18 sind, sicher nicht mehr. Netter Nebeneffekt: Unser Kind genießt es auch, wenn wir mit ihm spielen. Und es vertieft unsere Bindung.

5. Draußenzeit

Sollte auf der Liste unserer Routinen nicht fehlen: Mit den Kids nach draußen gehen! Bewegung, Koordination, Vitamin D, Berührung mit Dreck, Natur, Wetter – was unser Kind von einem Besuch auf dem Spielplatz alles mitnimmt, können Tage vor der Spielekonsole nicht aufwiegen. Und uns schadet ein bisschen frische Luft übrigens auch nicht – selbst wenn dafür mal der Abwasch länger liegen bleibt.

6. Hausarbeit

Tja, schneller geht’s natürlich, wenn wir es selber machen und Stress mit dem nörgelnden Nachwuchs, der keinen Bock darauf hat, erspart es uns auch. Trotzdem sollten wir unsere Kinder so früh wie möglich in die Hausarbeit einbinden und ihm Aufgaben geben. Denn nicht nur lernt es dadurch, wie man Wäsche zusammenlegt oder Staub wischt, es macht auch die Erfahrung, dass es gebraucht wird und ein wichtiger Teil unseres kleinen Familienkosmos ist. Und wenn es dann irgendwann noch eine echte Hilfe im Haushalt ist, haben wir sie, die ultimative Win-Win-Situation!

7. Vorlesen

Zugegeben, einfach den Harry-Potter-Film abspielen, ist ein deutlich geringerer Aufwand, als das ganze Buch vorzulesen. Aber dadurch würden wir unserem Kind die Chance nehmen, sich seinen eigenen Harry oder Snape vorzustellen. Wir würden ihm die Chance nehmen, die wohl größten Stärken/Eigentümlichkeiten eines Menschen in sich zu entdecken und auf seine Weise zu entfalten: Kreativität und Vorstellungskraft.

Selbst in der heutigen, hoch technologisierten Zeit schwören reihenweise Erziehungsexperten aufs Vorlesen, da es die geistigen Fähigkeiten von Kindern fördert und inspiriert, wie es selbst der schönste Animationsfilm nicht könnte. Außerdem schult es Kinder darin, darauf Acht zu geben, was in ihnen selbst vorgeht, statt auf dem Screen. Und so sind Vorstellungskraft und Kreativität letztlich auch Voraussetzungen fürs Selbstbewusstsein.

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