"Eine Geburt macht dich verletzlich. Wenn du in der Vergangenheit Erfahrungen mit Missbrauch gemacht hast, kann diese Verletzlichkeit schnell zu Panik werden. Als eine Überlebende von sexueller Gewalt war mir das Risiko bewusst, dass während der Geburt diese Erlebnisse wieder hochkommen können. Ich habe versucht, dem vorzubeugen und meine Bedürfnisse klar zu äußern, doch ich wurde größtenteils ignoriert. Als ich bereit war, zu pressen, wurde ich gezwungen, auf dem Rücken zu liegen - mit den Beinen in Richtung Tür. Nachdem ich mehr als eine halbe Stunde lang den starken Drang zu pressen unterdrückt hatte, stolzierte der Arzt in den Raum, sein Sportsakko lässig über der Schulter gelegt. Als er auf mich zukam, fragte er mich mit seinem Zigarettenatem: 'So, bist du bereit, ein Kind zu bekommen?' - in einem Tonfall, der wie eine Anmache klang. Nachdem mein Sohn geboren war, nahmen sie ihn mir unnötigerweise weg und ließen mich allein, völlig entblößt auf meinem Rücken, mit dem Arzt zwischen meinen Beinen, der mich zunähte. Plötzlich waren die Erinnerungen an den sexuellen Missbrauch wieder da. Das war der Anfang einer Abwärtsspirale in eine schwere Depression, die meiner Meinung nach hätte verhindert werden können."