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TikTok Hitzig diskutiert: Der "Ich liebe dich, aber ich vermisse mich"-Trend

TikTok: "Man kann das Mama-Sein lieben und auch das alte Leben vermissen. Ist nichts Falschen daran"
TikTok: "Man kann das Mama-Sein lieben und auch das alte Leben vermissen. Ist nichts Falschen daran"
© Drazen / Adobe Stock
Der neue TikTok-Trend "Ich liebe dich, aber …" wird kontrovers auf der Social-Media-Plattform diskutiert.

"I love being your mom but …" (übersetzt etwa: "Ich liebe es, deine Mutter zu sein, aber …") – so beginnt eine ganze Reihe von Videos unterschiedlichster Mütter auf der ganzen Welt. Das Video startet mit einer Szene, in der eine Mutter mit ihrem Baby zu sehen ist. Dabei hält die Mutter ihr Kind liebevoll in den Armen, spielt mit dem Nachwuchs oder knuddelt ihn. 

Der zweite Teil des Videos wird eingeleitet mit den Worten "I miss me" (übersetzt: "Ich vermisse mich") und zeigt Szenen aus dem Leben der Mutter vor der Geburt und Schwangerschaft: auf Reisen, beim Sport, beim Tanzen … Die Videos stellen für viele Mütter einen Tribut dar an das Leben, das sie einmal geführt haben und dass sich durch die Geburt ihres Kindes verändert hat. Die Reaktionen auf diesen TikTok-Trend fallen sehr unterschiedlich aus.

"Mein Leben ohne Kind war nicht vollkommen, warum sollte ich also weinen?"

Viele Mütter können sich mit der Trauer um ein Leben ohne Kind und Verantwortung für ein anderes Lebewesen gut identifizieren. "Du hast uns gerade daran erinnert, dass es in Ordnung ist, menschlich zu sein und uns zu fühlen und Spaß zu haben", schreibt eine Person unter eines der Videos, das eine Mutter beim Spielen mit ihrer Tochter zeigt – und in dem kurz darauf Clips zu sehen sind, welche die Mutter auf Reisen um die Welt zeigen. "Du bist nicht allein", schreibt eine andere Person an die Erstellerin des Videos. "Ich dachte, nur ich hätte solche Gefühle. Ich sende dir Liebe", schreibt eine Mutter – und spricht damit sicherlich so manchen User:innen auf TikTok aus dem Herzen.

Doch Verständnis gibt es nicht von allen Seiten. Ein:e User:in schreibt, sie hätte sich "geschämt" nach nur zwei Monaten ein TikTok-Video mit solchen Inhalten hochzuladen. "Oh wow, die Kleine ist ein paar Wochen alt und wenn [die Mutter] jetzt schon so denkt, dann ist das heftig traurig!", ist das Urteil einer Userin. Eine andere Person schreibt: "Ich verstehe diesen Trend nicht! Meine Kinder sind mein Reichtum, ich habe mich für diesen Weg entschieden, niemand sonst!"

"Man kann das Mama-Sein lieben und auch das alte Leben vermissen. Ist nichts Falschen daran"

Jeder Mensch empfinde anders über das Dasein als Mutter – gerade die Anfangszeit ist für viele Menschen überfordernd, weil alles neu und ungewiss ist. "Das Wichtigste ist: Man darf so empfinden und ist trotzdem keine schlechte Mami", heißt es in den Kommentaren. Eine Person wählte für den Trend einen womöglich geschickteren Titel: "Man kann das Mama-Sein lieben und auch das alte Leben vermissen. Ist nichts Falsches daran."

Schließlich suggeriert der Trend "I love being your mom, but …", dass man das eine Leben mit dem anderen abwiegen würde. Doch wie manche Kommentare klarstellen: Es sollte vielmehr bei diesem Trend darum gehen, etwas vermissen zu dürfen, das vergangen ist und vielleicht nicht mehr zurückkommt – parallel zu der Liebe, die man gegenüber dem eigenen Kind und dem neuen Lebensabschnitt empfindet. "Du kannst doch beides", fasst es ein:e User:in zusammen, "sie vermisst ihr altes Leben in manchen Momenten, das darf man wohl. Mit einem weinenden und lachenden Auge. So ist das."

Verwendete Quelle: tiktok.com

Dieser Artikel erschien ursprünglich bei ELTERN.

csc

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