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Eltern-Coach verrät 5 Tipps, wie du dein Kind nie wieder anschreist

Kind anschreien: Kind ist geschockt
© Katya Shut / Shutterstock
Wir wollen unsere Kinder nicht anschreien, genauso wenig wie wir selbst angeschrien werden möchten. Trotzdem passiert es. Wie kommen wir da raus?

Handy weglegen, Hausaufgaben machen, VERDAMMT NOCHMAL endlich aufräumen: Habt ihr auch das Gefühl, dass eure Kinder erst hören, wenn ihr laut werdet? Die US-amerikanische Erziehungsexpertin Celia Kibler sagt: Stimmt nicht, wir müssen nicht schreien, um beim Nachwuchs durchzudringen. Alles, was wir tun müssen ist, an fünf kleinen Schräubchen zu drehen – das aber dauerhaft.

Als Erstes müssen wir allerdings der Tatsache ins Gesicht sehen, dass wir als Eltern dafür verantwortlich sind, wenn es laut wird, und nicht unsere Kinder. Wir sind die Role Models, die die Atmosphäre in der Familie prägen, und die sollte idealerweise entspannt und kooperativ sein. Das kann gelingen, wenn wir diese 5 Tipps von Celia Kibler beherzigen:

1. Auf nonverbale Signale achten

70 Prozent der Kommunikation läuft nonverbal ab. Deshalb sollten wir nicht nur auf unsere Wortwahl achten, sondern auch darauf, wie wir sprechen: Reden wir zugewandt und respektvoll mit unseren Kindern und unserem Partner? Welche Mimik und welche Gestik bekommt meine Familie zu sehen? Durch Selbstbeobachtung können wir lernen, eine ruhigere Art der Kommunikation einzuüben.

2. Familienrat installieren

Beim Familienrat setzt man sich in einer sicheren und entspannten Atmosphäre regelmäßig an einen Tisch. Alle dürfen über alle Themen sprechen, die anstehen, und auch die Kinder bekommen Gelegenheit, ihre Meinung und ihre Ideen zu artikulieren, ohne dafür kritisiert zu werden. Am besten ist es natürlich, wenn einige ihrer Vorschläge auch umgesetzt werden. 

3. Konsequent bleiben

Dauerdaddeln, Geschwister piesacken, heimlich naschen: Wenn du dein Kind wegen eines immer wiederkehrenden Problems anschreist, solltet ihr Konsequenzen vereinbaren - und diese dann einhalten. Am besten, ihr erarbeitet sie gemeinsam, denn Kinder akzeptieren sie leichter, wenn sie daran beteiligt waren. Sag deinem Kind, dass du es beim nächsten Mal genau einmal bittest und danach die vereinbarten Konsequenzen gezogen werden. Wenn du das durchziehst, sollte es schon nach ein paar Tagen funktionieren, sagt Kibler.

4. Das Weite suchen

Wenn wir spüren, dass wir die Kontrolle verlieren, sollten wir aus der Situation rausgehen: aus dem Zimmer, aus der Wohnung, was immer wir brauchen, um runterzukommen. Und wir sollten erst wieder den Kontakt suchen, wenn wir ruhiger sind und uns Gedanken gemacht haben, wie wir das Problem am besten angehen.

5. Langen Atem haben

Kommunikation beruhigen, Familienrat regelmäßig einberufen, vereinbarte Konsequenzen ziehen - all das muss regelmäßig, zuverlässig und über einen längeren Zeitraum passieren, damit es Wirkung zeigt. So, wie die ungute Atmosphäre in der Familie nicht über Nacht entstanden ist, verschwindet sie auch nicht über Nacht. Es braucht Zeit, bis das Familienleben harmonischer wird und ohne Schreien auskommt.

Fazit: Klar, das ist alles leichter gesagt als getan, aber es lohnt sich, bei allen Rückschlägen dranzubleiben – für die Kinder und für uns auch. Denn nicht nur sie, auch wir fühlen uns total mies, wenn wir sie anbrüllen.

Die Expertin: Die US-Amerikanerin Celia Kibler ist Eltern-Coach und hat nach eigenen Angaben fünf Kinder in einer Patchwork-Familie großgezogen, ohne sie anzuschreien. Sie coacht seit 40 Jahren Eltern und hat diverse Erziehungs-Bestseller geschrieben. Die Tipps gegen das Anschreien wurden im "Elephant Journal" veröffentlicht.

sar

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