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Laut Ernährungsexpertin 4 Sätze, die Eltern ihren Kindern nicht sagen sollten

Mädchen isst Nudeln mit Gemüse
© Oksana Kuzmina / Adobe Stock
Einige Sätze kennen wir selbst noch aus unserer eigenen Kindheit. "Wenn du nicht aufisst, gibt es morgen schlechtes Wetter" zum Beispiel. Banal wirkende Floskeln wie diese können oft genug wiederholt aber das Verhalten unserer Kinder beeinflussen und sollten daher vorsichtig beäugt werden. Diese vier Sätze sollten Eltern ihren Kindern besser nicht sagen.

Einige Sätze fallen zwischen Eltern und Kindern regelmäßig, um den Nachwuchs dazu zu bewegen, aufzuessen. Das ist natürlich nie böse gemeint. Mamas und Papas wollen ihren Kids schlichtweg einen nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln beibringen, bei dem möglichst wenig weggeschmissen werden soll und gesundes Essen gegessen wird. Doch in manchen Fällen können Aussagen mehr Schaden als Vorteile mit sich bringen. Die Ernährungsexpertin Jennifer Anderson erklärt auf CNBC Make it, welche oft im Familienalltag genutzten Sätze zu gesundheitsschädlichem Verhalten bei Kindern führen können.

Diese Sätze solltest du laut Ernährungsexpertin besser nicht nutzen

Wenn du aufisst, gibt es noch ein Eis

Den Nachwuchs mit einem leckeren Dessert locken, wenn der Brokkoli verschmäht oder der Spinat nicht gegessen werden will, kann auf lange Sicht zu einem ungesunden Essverhalten bei deinem Kind führen. So lernt es, dass das gesunde Essen nur gegen die ungesunde Alternative einen Essenswusch auslöst. Der Satz motiviert nicht dazu, gesunde Lebensmittel zu konsumieren, sondern vermittelt den Eindruck, dass sie ungenießbar sind und mit Zucker nachgeholfen werden muss.

So geht es besser: Ja, viele von uns haben gelernt, dass man mit Essen nicht spielt. Kindern kann das aber durchaus helfen, einem unbeliebten Gemüse gegenüber offener zu sein. Vielleicht wird aus dem Brokkoli ein Wald, die Jägersoße ist die Erde und der Kartoffelbrei sind die blühenden Rapsfelder – oder der Brokkoli wird zum Mikrofon, in das hineingesungen wird, ehe es verspeist werden kann. Mit dem Essen zu spielen, macht es zu einer Erfahrung. Dein Kind lernt, wie etwas aussieht, schmeckt, riecht oder wie es sich beispielsweise anhört, wenn eine Erbse zerdrückt wird. Das kann laut Studien auch die Angst vor neuen Lebensmitteln nehmen.

Alternativ kann es helfen, dein Kind einfach selbst entscheiden zu lassen. Das stärkt die eigene Entscheidungsfähigkeit und macht es in Zukunft besser darin, die eigene Meinung zu äußern. Beispielsweise mit einem: "Du kannst den Brokkoli essen, wenn du so weit bist."

Wenn du ruhig bist, darfst du einen Keks

Hier wird das Kind ebenfalls mit etwas Süßem bestochen, wenn es sich nach unserem Wunsch richtet. Das kann dazu führen, dass es sich zuckerhaltige Snacks als Belohnungsmittel merkt. Ein Verhalten, dass bei Regelmäßigkeit gesundheitsschädlich sein kann.

So geht es besser: Schaffe andere Reize, wie mit: "Wenn du ruhig bist, können wir heute Abend eins deiner Lieblingsspiele spielen" – dabei verbringt ihr zusätzlich eine schöne Zeit miteinander und dein Kind merkt sich, dass Aktivitäten eine Belohnung sein können. Kekse könnt ihr essen, wenn dein Kind Lust auf sie hat – und nicht nur zu besonderen Anlässen.

Noch einen Bissen, ehe du Nein sagen darfst

Hat dein Kind das Essen schon probiert und lauthals protestiert, dass es nicht weiter essen möchte? Das ist eine gute Sache, denn dein Kind weiß demnach bereits, was es mag oder nicht mag und wie es das äußert. Wichtig ist, dass du diese Meinung auch hörst und es nicht zwingst, dem unbeliebtem Essen eine weitere Chance zu geben. Dein Kind sollte nicht lernen, dass sein:ihr "Nein" keine Kraft hat, wenn es sich gerade nicht nach etwas fühlt. Das kann dazu führen, dass es später Probleme damit hat, generell Nein zu sagen.

Gleiches gilt, wenn es "schon total voooll" ist. Sollte es später doch Hunger haben, merke dir: Es ist für den:die Kleine ein Lernprozess. Zu wissen, wann er:sie noch hungrig ist oder pappsatt, ist ein Maß, das dein Kind selbst herausfinden darf.

So geht es besser: Fokussiere dich darauf, dass dein Kind höflich Essen ausschlägt, wenn es satt ist oder das Essen nicht mag. Beispielsweise so: "Wir sagen: 'Nein danke', wenn wir etwas nicht mehr essen möchten" – das richtige Benehmen ist hier die wichtigere Erkenntnis.

Es würde mich glücklich machen, wenn du noch ein bisschen mehr isst

Dein Kind sollte nicht lernen, dass ein Essen dazu da ist, um dich glücklich zu machen – oder dich traurig machen oder enttäuschen kann, wenn es zu wenig isst. Meistens geht es den Eltern darum, dass das Kind genügend Nährstoffe zu sich nimmt und das ist natürlich wichtig. Du kannst das aber auf andere Weise besser kommunizieren und damit sogar dafür sorgen, dass gesundes Essen aufregend wird.

So geht es besser:"Karotten haben viel Vitamin A, das ist gut für deine Augen und hilft dir, besser zu sehen" – das klingt doch gleich viel spannender für kleine Kinder, die sowieso oft vom Superheld:innen-Dasein träumen. Lasse dein:e Kleine:n lernen, was gesundes Essen für den eigenen Körper bedeutet. Das schafft einen Anreiz, um gesünder zu essen und offener gegenüber neuen Lebensmitteln zu sein.

Verwendete Quellen: CNBC Make it, preschool.utahdanceartists.com, the british psychological society

lkl Brigitte

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