Anzeige

Schlechter Einfluss 12 Anzeichen, dass dein Kind eine toxische Freundschaft hat

Eine Gruppe lachender Freund:innen an einem sonnigen Tag - wie toxisch kann das sein?
© Maria Vitkovska / Adobe Stock
Was tun, wenn dein Kind unter schlechten Einflüssen leidet? Mit diesen Tipps bringst du deinem Kind bei, toxische Freundschaften zu erkennen und gesunde aufzubauen.

Hast du manchmal das Gefühl, der Freund oder die Freundin deines Kindes sind ein schlechter Einfluss? Nervt es dich, dass du dein Kind kaum wiedererkennst, sobald es Zeit mit dieser anderen Person verbracht hat? Manchmal musst du nicht mehr tun, als innerlich die Augen zu rollen und dir sagen "Das müssen sie selbst wissen, ich lasse sie machen". Aber manchmal ist es nötig, dass du ins Handeln kommst. Dein Kind kann oft noch nicht selbst erkennen, wann eine Freundschaft toxisch ist – und was gute Freundschaften ausmacht.Um diesen wichtigen Unterschied zu lernen, ist deine Begleitung hilfreich.

Es gibt einige Indikatoren, an denen du als Elternteil erkennst, ob der:die Freund:in deines Kindes einen schlechten Einfluss ausübt. Diese Fragen kannst du dir stellen, um herauszufinden, ob dein Kind unter einer toxischen Freundschaft leidet:

  • Wenig Selbstwert: Toxische Freund:innen zerrütten das Selbstwertgefühl. Wirkt dein Kind verunsicherter und wird zunehmend negativ? Lässt es sich zu Verhalten verleiten, das eigentlich nicht zu ihm passt? Und lässt es sich von dem Freund oder der Freundin herumkommandieren?
  • Fremdbestimmung: Kreisen die Gedanken deines Kindes ständig um dieses Kind und darum, wie es ihm gefallen oder es besänftigen kann? Verliert es dabei die eigenen Interessen aus dem Auge?
  • Verhaltensänderung: Verhält sich dein Kind jedes Mal, nachdem es Zeit mit dem entsprechenden Freund oder der Freundin verbracht hat, anders also sonst? Bemerkst du, dass es weniger kooperativ ist, launischer, schnippischer? Erkennst du es kaum wieder?
  • Rückzug: Vermeidet dein Kind Aktivitäten oder Treffen, die ihm normalerweise Spaß machen und isoliert sich zunehmend?
  • Emotionale Ausbrüche: Hat dein Kind Stimmungsschwankungen, bricht leicht in Tränen aus oder schreit seine Wut heraus? Leidet es unter einem hohen inneren Stresspegel, der es emotional instabil macht?

So unterscheidet dein Kind gesunde und toxische Freundschaften

Sprich mit deinem Kind über gesunde und ungesunde Beziehungen: Lass es daran teilhaben, wie du damit umgehst, wenn Menschen dir nicht guttun. Und wie du gesunde Beziehungen erkennst und pflegst, die dich stärken. An diesen Anzeichen kann dein Kind toxische und gesunde Freundschaften erkennen:

Diese Anzeichen deuten auf eine toxische Freundschaft hin

  • Das andere Kind sagt Dinge wie "Ich bin nicht mehr dein:e Freund:in, wenn du nicht …" Junge Kinder sagen solche Sätze schnell dahin und im nächsten Moment ist alles wieder vergessen. Doch bei Schulkindern gewinnen solche emotionalen Erpressungen an Tragweite.
  • Der Freund oder die Freundin verhält sich grausam und respektlos.
  • Dem:derjenigen ist es egal, wenn Gefühle verletzt werden.
  • Der:diejenige schließt andere aus, damit sie sich schlecht fühlen.
  • Toxische Freund:innen sprechen ständig über sich, haben aber kein Interesse an deinem Kind.
  • Sie setzen dein Kind unter Druck, so dass es Dinge tut, die es eigentlich nicht machen möchte.
  • Toxische Freund:innen versuchen, andere Freundschaften deines Kindes zu unterbinden.

Diese Anzeichen deuten auf eine gesunde Freundschaft hin

  • In gesunden Freundschaften behandelt man einander mit Respekt
  • Das andere Kind hört sich Probleme an und zeigt Interesse.
  • Es freut sich gemeinsam mit deinem Kind, wenn gute Dinge passieren.
  • Es hat Verständnis dafür, dass dein Kind noch andere Beziehungen und Interessen hat (auch wenn es ab und zu darauf eifersüchtig ist).
  • Falls es Gefühle verletzt hat, entschuldigt es sich und bemüht sich aufrichtig um dein Kind.

Tipps, wenn dein Kind in einer toxischen Freundschaften steckt

Vor allem für Teenager, aber auch schon ab dem Grundschulalter, sind Freundschaften so wichtig für Kinder, dass sie viel in Kauf nehmen, um nicht alleine zu sein. Ja, das kann hart sein, aber ehrlicherweise wachsen Kinder – wie alle Menschen – besonders an ihren Herausforderungen. Deine Aufgabe als Elternteil ist es nicht, alle schlechten Einflüsse und Freundschaften aus dem Weg zu räumen. Viel wichtiger ist, dass du deinem Kind hilfst, weise Entscheidungen zu treffen, mit welchen Personen es sich umgeben will. Und ihm beibringst, gut auf sich zu achten. So kannst du reagieren, wenn dein Kind eine toxische Freundschaft hat:

  • Zuhören statt Abwerten: Widme deinem Kind deine volle Aufmerksamkeit und höre wertfrei zu, wenn es von diesem Kind spricht. Schenke Einfühlung, indem du seine Gefühle wahrnimmst. Anstatt direkt über das Verhalten des anderen Kindes zu schimpfen, könntest du bemerken: „Das hat dich sicher traurig/wütend gemacht.“ Zeige deinem Kind, dass du weißt, wie wichtig diese Freundschaft für es ist – egal, was du persönlich von ihr hältst.
  • Stärken ansprechen: Sprich mit deinem Kind über seine positiven Eigenschaften und erinnere es daran, was es kann und alles bereits gemeistert hat.
  • Den Fokus vergrößern: Es kann helfen, vorsichtig den sozialen Kreis deines Kindes zu erweitern – ohne die toxische Freundschaft direkt zu unterbinden. Es geht darum, dein Kind in seinen eigenen Interessen zu bestärken und ihm neue soziale Kontakte zu ermöglichen. Durch Hobbys ist dein Kind weniger abhängig von dem einen Freund oder der einen Freundin.
  • Grenzen setzen: Unterstütze dein Kind dabei, sich selbst zu behaupten und "Nein" zu manchen Dingen zu sagen.

Verwendete Quellen: psychologytoday.com, utopia.de

Brigitte

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel