Barbara Kuster, 72, Persönlichkeitscoach, NLP-Trainerin und Mimik-Analystin
"Botox? Niemals!"
Ich arbeite als Coach und Mimik-Analystin. Mein Gesicht ohne Mimik? Auf keinen Fall! Das käme schon aus beruflicher Sicht nicht infrage. Manchmal kann ich die Emotionen meiner Klienten nur an der Körpersprache und an der Stimme erkennen. Umgekehrt gilt das ebenso. Ich habe schon so viele verhunzte Gesichter und Mundpartien gesehen. Und das ist auch meine Angst vor Spritzen, Operationen und Übertreibungen, die mich von Botox und anderen Eingriffen fernhält. Das Einzige, was ich je gemacht habe: Im zarten Alter von 70 habe ich mir zum Geburtstag ein Jetpeel geschenkt. Das ist eine moderne Variante des Microdermabrasion-Peelings. Meine Gäste waren sprachlos. Ich sähe so frisch und rosig aus. Einen neuen Haarschnitt hatte ich allerdings auch. Solche Anwendungen halten natürlich nie besonders lange, eignen sich aber ganz gut für besondere Anlässe. Ansonsten setze ich auf positive Ausstrahlung. Meinen Falten sehe ich seit Jahren neugierig zu. Entsetzen am Morgen wegen fahler Blässe oder dicker Augenringe inklusive. Heute mit 72 stehe ich mehr denn je zu mir. Natürlich sehe ich mich mehr oder weniger kritisch – doch ich nehme mich mit allen neuen Altersflecken und Falten weiter an. Viele meiner jungen Klientinnen sehen mich als Rolemodel und wünschen sich, mit 70 auch so auszusehen und mobil zu sein. Da ich mein Leben, Mode und Menschen liebe, schauen mir hin und wieder sogar Männer nach. In Würde altern heißt für mich: souverän und freundlich mit Geist und Psyche in die Jahrzehnte zu gehen.