Anzeige

Sylvies Beauty-Kolumne Warum Perfektionismus für mich nicht erstrebenswert ist

Sylvie Meis
© Getty Images
In ihrer Beauty-Kolumne offenbart uns die Unternehmerin Sylvie Meis persönliche Ansichten rund um das Thema Schönheit. Dieses Mal spricht sie über Perfektionismus und erzählt, warum für sie die Aussage "Sylvie, du bist doch perfekt" einen bitteren Nachgeschmack hat.

Sylvie, du hast doch das perfekte Leben“ – ein Satz, den ich sowohl von meinen Fans auf Instagram als auch von Menschen im realen Leben regelmäßig zu hören bekomme. Perfektionismus erscheint vielen von uns erstrebenswert zu sein, dabei ist dies doch ein Ziel, welches wir wohl nie erreichen werden. Denn niemand von uns ist perfekt. Und das ist doch auch schön so! Vielmehr sollten wir versuchen, keine Angst vor Fehlern zu haben und es stattdessen zelebrieren, nicht perfekt zu sein. 

Durch meine Fehler und meine Geschichten bin ich heute die Person, die ich sein möchte: eine stolze Mutter, eine leidenschaftliche Ehefrau und eine ambitionierte Unternehmerin. Das alles wäre ich nicht, wenn ich mein Leben lang „perfekt“ gewesen wäre. Statt Perfektionismus anzustreben, versuche ich lieber die beste Version meiner selbst zu sein.

Diese Aussage hat für mich einen bitteren Nachgeschmack

Nun könnte ich es trotzdem als Kompliment auffassen, wenn Menschen zu mir sagen: „Sylvie, du bist perfekt“. Doch meist hat die Aussage auch einen bitteren Nachgeschmack, einen kritischen Unterton, der mich manchmal sogar eher verletzt. Häufig habe ich dann das Gefühl, mich rechtfertigen zu müssen, warum mein Leben eigentlich gar nicht perfekt ist. 

Heute mit fast 43 Jahren bin ich an einem Punkt angelangt, an dem ich so zufrieden mit mir und meinem Körper bin, wie noch nie zuvor. Ich bin im Einklang mit mir selbst. Aber es ist kein Geheimnis, dass ich für dieses Wohlbefinden auch mehrmals pro Woche trainiere, viel schlafe und mich gesund ernähre – auch auf einiges verzichte. Das ist etwas, das ich meinen Fans auf Instagram niemals verheimlichen würde. Es ist mir wichtig, dass die Leute sehen, dass hinter einem vermeintlich makellosen Körper immer auch harte Arbeit steckt. 

Sowohl auf der Couch als auch am Red-Carpet fühle ich mich pudelwohl

Obwohl uns Instagram und das Show-Biz häufig das Gegenteil suggerieren, müssen wir uns eines immer im Hinterkopf behalten: Das ist eine Welt, die von Ästhetik und schönen Dingen lebt. Das bedeutet in meinen Augen jedoch nicht, dass sie deswegen unnatürlich ist. Ich zelebriere sowohl die glamourösen Red-Carpet-Events mit aufwendigem Make-Up als auch die kuscheligen Ungeschminkt-Momente mit meinem Mann auf der Couch. Und in beiden Momenten fühle ich mich pudelwohl. 

Und so sehe ich es auch auf Instagram: Mein Profil besteht aus Fotos und Schnappschüssen, die ich schön finde, die meinem ästhetischen Empfinden entsprechen. Und das sind eben nicht nur die Momente auf dem roten Teppich, sondern auch die ruhigen, ungeschminkten bei mir Zuhause. Beides sind allerdings auch immer nur Ausschnitte aus meinem Leben, nicht die Gesamtheit.

Warum ich mich auf Instagram gerne ungeschminkt zeige

Ich höre beim Teilen von Fotos auf Instagram auf mein Bauchgefühl und das empfehle ich auch dir: Poste, auf was du Lust hat, was sich gut anfühlt. Wenn es also das Foto mit Cellulite oder ohne Make-Up ist – mach‘ es! Mich macht es beispielsweise sehr stolz, wenn ich mich ungeschminkt zeige. Denn ohne Make-Up kommen meine leicht mandelförmigen Augen zum Vorschein, die ich meinem Opa zu verdanken habe – er war Halb-Indonesier. 

Aber: Natürlich gibt es auch Fotos, die ich nicht unbedingt auf Social Media posten würde, weil sie mich stören oder nicht meinem ästhetischen Empfinden entsprechen – und das finde ich auch total in Ordnung. Denn das heißt ja nicht, dass ich sie nicht akzeptiere oder mich deswegen weniger liebe.

Ich habe beispielsweise eine unschöne Stelle am Bein, die bei Unterwäsche- oder Bikinishootings auffällt und immer abgedeckt werden muss.

Es ist eine Narbe, die durch einen Unfall im Meer auf Ibiza entstand. Der Wellengang war an dem Tag so stark, dass ich mit meinem Bein gegen einen Stein gewirbelt wurde und blutend aus dem Wasser getragen werden musste. Leider ist daraus eine unschöne Narbe entstanden – aber es ist nicht weiter schlimm. Sie symbolisiert jetzt eine Geschichte aus meinem Leben.

Jeder von uns hat doch mal einen schlechten Tag

Und auch sonst kenne ich diese Tage, an denen nichts sitzt: Mal wollen meine Haare nicht so wie ich oder ich habe schlecht geschlafen und sehe müde aus. Da hilft manchmal nur eins: Im Bett bleiben – hahaha, das geht natürlich nicht! Verstecken sollten wir uns auf keinen Fall. Denn seien wir mal ehrlich: Jeder von uns hat doch mal einen schlechten Tag.

Was ich dir gerne zum Schluss mitgeben möchte: Richte den Fokus und deine volle Aufmerksamkeit nur auf dich und was DIR gut tut. Orientiere dich nicht an allgemeinen Schönheitsidealen oder Kriterien, die als typisch „perfekt“ gelten, sondern setze deine eigenen Maßstäbe. So schaffst du es, dich selbst als Vorbild zu nehmen und realistische Ziele zu setzen. Freue dich auch über kleine Schritte und überstürze nichts, denn die beste Version seiner selbst zu sein, ist ein fortlaufender Prozess. Niemand ist perfekt, sondern auf seine eigene Art und Weise wunderschön. Du bist es auch!

Alles Liebe, deine Sylvie

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel