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Total verrückt! So ähnlich sehen sich Eltern und Kinder

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© Keith Schofield
Vererbt! Wie die Gene unser Aussehen bestimmen: Drei Mütter, drei Töchter und ein Vater mit Sohn auf Spurensuche.

"Hey, ich seh aus wie du!"

Wilde Locken, Grübchen, Haut wie Porzellan - das haben wir alles in den Genen. Welche Ähnlichkeiten verbinden uns mit der Generation vor oder nach uns? Wir stellen vier Eltern-Kind-Paare mit verblüffender Ähnlichkeit vor.

Mutter und Tochter: Volle Lippen

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© Keith Schofield

Dörte Kleihauer und ihre Tochter Lotte Kleihauer

Die Kleihauers aus Oldenburg sind groß - und sportlich. Alle spielen leidenschaftlich gern Basketball. Bis auf Dörte. Sie läuft - und hat im Herbst zum ersten Mal in Berlin am Marathon teilgenommen. "Bei Kilometer 28 habe ich mich echt gefragt, warum ich das tue. Aber für den Gänsehaut-Moment hat es sich gelohnt, als ich nach 4:31 Stunden durchs Brandenburger Tor gelaufen bin", erzählt die 48-Jährige.

"Sie haben mich Schmollmund genannt"

Die 1,81 Meter große Mutter hat ihren drei Kindern zum schlanken, feingliedrigen Körperbau noch ihre hübschen vollen Lippen mitgegeben. "In der Schule haben sie mich Speiche oder Schmollmund genannt. Das Wort 'aufgespritzt' gab es damals noch nicht. Das werde ich heute eher mal gefragt." Klar, in allen Kulturen gelten volle Lippen als schön, stehen für Weiblichkeit, Sinnlichkeit und Attraktivität - und ihre Form wird vererbt.

Glück für die 14-jährige Lotte. Sie ist Mittelkind und mit ihren dunklen Haaren ein gelungener Mix aus Mutter und Vater. „Von ihm habe ich die braunen Augen“, sagt sie. Worauf Mutter und Tochter schwören, ist die Lippenpflege aus der gelben Carmex- Dose. Roter Lippenstift ist für Dörte die Ausnahme. "Knallrot ist mir zu plakativ. Ich habe gerade einen Beerenton in Gebrauch, den leiht sich Lotte manchmal."

Mutter und Tochter teilen denselben Mascara - und Humor

Die Schülerin benutzt sonst nur Mascara und einen Augenbrauenstift: "Ich schaue auch mal Tutorials auf Youtube. Aber so ein übertriebenes Make-up finde ich schrecklich." Sie filzt lieber den Bestand ihrer Mutter. Schuhe und Klamotten können die beiden inzwischen tauschen. Wichtiger ist Dörte: "Lotte und ich haben denselben Humor. Wir sehen etwas, denken dasselbe und lachen oft ber Situationen, die nur wir komisch finden."

Vater und Sohn: Kinngrübchen

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© Keith Schofield

Jan Gritz und sein Sohn Juri Gritz

Viele Persönlichkeiten haben es: John Travolta, Russell Crowe, Til Schweiger - Jan und Juri Gritz: Das Grübchen am Kinn wird durch einen winzigen Fehler auf der DNA geprägt, der verhindert, dass sich der Muskel dort schließt. Manchmal überspringt das Grübchen ein paar Generationen, bei den Gritzens ist es dominant. "Mein Vater hat es, und Opa Karl hatte es auch", sagt Jan, der damit nie gehadert hat. Warum auch? Psychologen bescheinigen Grübchenträgern Charme und einen besonderen Sinn für Humor. "Da ist was dran", sagt Juri. Eine wichtige Familienregel sei: "Gehe nie einer Pointe aus dem Weg, selbst wenn sie noch so platt ist."

Auch Juri hat Kinngrübchen

Und was ist sonst wichtig? "Bei uns gibt’s viele Freiheiten und wenig Ärger", so Juri. Kein Wunder, findet Jan. "In Schule und Uni läuft es bei beiden Söhnen entspannt." Sowieso seien Juri und sein älterer Bruder Karl (Kinngrübchen!) vernünftiger, als er es je war. "Ich habe mehr Unsinn gemacht, war immer unterwegs. Die Jungs toben sich da anders aus." Juri zeichnet Comics, spielt Gitarre und Tennis oder zockt am Computer. Okay, das auch gern mal bis tief in die Nacht. "Ich weiß überhaupt nicht, was müde ist", hat er schon mit zwei behauptet. Das weiß der Elftklässler heute aber wohl - wenn er morgens schon vor Jan ins Bad schlurft.

Der Charme liegt in den Genen

Juri legt Wert auf UV-Schutz, als Duft reicht ihm Deo. Jan mag "Gucci Guilty", und für sein Haar benutzt der BRIGITTE- Redakteur ein etwas teureres "Blondinen-Shampoo". "Ich habe den Verdacht, dass Juri sich manchmal bei mir bedient." Auch modisch hat der Sohn etwas vom Vater übernommen und sich die gleiche Brille ausgesucht. "Du hast eben einen guten Geschmack", sagt Juri und zeigt damit, dass die Psychologen in Sachen "Kinngrübchen und Charme" richtig liegen.

Mutter und Tochter: Schönheitsfleck

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© Keith Schofield

Christine Grube und Tochter Aileen Thye

Zum Aufkleben gibt es den Schönheitsfleck für einen Abend, aus dem Tattoo- Studio hält er eine Ewigkeit. Christine Grube und ihre Tochter Aileen haben ihn von Natur aus - identisch in Form, Größe und Farbe. Niemand sonst in ihrer Familie trägt den unverwechselbaren Punkt an der Oberlippe. Dass er seitenverkehrt ist - bei Christine links, bei Aileen rechts -, macht ihn für beide umso wunderbarer.

Christine hat die Höhenangst weitervererbt

"Das Muttermal steht für das, was uns verbindet, trotz aller Unterschiede", sagt Aileen, die ihrer Mutter nicht nur äußerlich ähnelt. "Wir kochen und essen beide gern. Haben oft denselben Gedanken und beenden die Sätze der Anderen", beginnt Christine. Aileen ergänzt: "Und wir leiden extrem unter Höhenangst." Sicher fühlen sich beide in Sachen Styling. "Ich habe meine Mutter selten ungeschminkt gesehen. Sie hat ein gutes Gespür für Farben. Ich musste erst lernen, was zu mir passt", sagt die 28-jährige Sekretärin.

Eine kreative Familie

Mit 13 probierte Aileen ihren ersten Look, wollte mit hellblauem Lidschatten und rosa Glitzerlippenstift zur Schule gehen - scheiterte im Flur an Christine und wurde ins Bad zurückgeschickt. Lange lief es so: Aileen ging ungeschminkt aus dem Haus, kam ungeschminkt zurück. Dazwischen lagen Tonnen von heimlich aufgetragenem Glamour. Auch ihre Duftwelt war damals wild.

Heute wählt sie aus einer Sammlung blumig-frischer Düfte. "Ich bin meinem Parfüm seit 20 Jahren treu", sagt "Trésor"-Frau Christine, die auch beim Lippenstift keine Experimente braucht und mit Rosenholz-Tönen "auf Nummer sicher geht". Ihre Kreativität lebt sie anders aus: Die 56-Jährige näht viel und hat sogar ihre Wohnzimmermöbel selbst gebaut. Tochter Aileen baut auch nebenbei: Beauty-Videos, die sie als Frou.Leeni auf Youtube zeigt.

Mutter und Tochter: Rote Haare und volle Lippen

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© Keith Schofield

Anna Donska und ihre Tochter Rina Golinet

Vom ersten Atemzug an unverwechselbar: Rina. Sie kam mit einer Frisur zur Welt. Die hat sie von Mama. "Ich musste schmunzeln, als ich das Baby sah. Es war genau wie bei meiner Mutter. Sie erzählt gern, dass ich im Krankenhaus zeitgleich mit einem anderen Mädchen geboren wurde, eine Verwechslung aber ausgeschlossen war", erzählt Anna Donska.

Die wilden rötlichen Locken sind ein Markenzeichen, das sich in der Familie über Generationen vererbt

Bei Rina ist es am offensichtlichsten. Ihre jüngere Schwester Miriam hat, wie Vater Viktor, braune Haare und braune Augen, Bruder Jonathan,10, rote Haare und blaue Augen. Damit gehört er optisch - wie seine Mutter Anna - zur kleinsten Minderheit der Welt. Wobei rothaarig zu sein allein schon selten ist, selbst in Deutschland sind das gerade mal zwei Prozent. Rote Haare sind übrigens von Natur aus dicker als blonde. "Und nicht gerade leicht kämmbar", erzählt Rina, der spontan nach einer neuen Frisur war. "Ich habe einfach Zöpfe geflochten und sie bis auf ein paar Strähnen abgeschnitten, weil ich meine Freunde berraschen wollte."

"Wunderöl" für rötliche Haare

Mit Make-up hat es die selbstbewusste 13-Jährige nicht so, obwohl sie gern durch Drogeriemärkte streift und alles anziehend findet, was gut riecht. Aus dem Ferienlager brachte sie mit "Wunderöl" einen Tipp mit, über den Anna richtig happy ist: "Das macht meine trockenen Haare schön geschmeidig und lässt sie glänzen."

Was die Kinderbuch-Illustratorin nochmit ihrer Tochter teilt, ist Sprachverrücktheit. Sie spricht sechs Sprachen. Rina gibt alles, um sie zu übertrumpfen. "Mein Ziel sind acht. Ich liebe Latein, Hebräisch und Altgriechisch." Die Leidenschaft ist so selten wie ihre Haarfarbe, für die es noch nicht mal ein eigenes Emoji auf dem Smartphone gibt.

BRIGITTE WOMAN 2/18

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