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Protest gegen dm: Diese Kampagne macht Mütter wütend!

Geht's noch? Der Drogerieriese dm empfiehlt Müttern, sich für den Kreißsaal schön zu machen. Jetzt überrollt die "Schönheitsexperten" ein Shitstorm.

dm - eine Drogeriekette verscherzt es sich mit seiner Zielgruppe

Das war keine gute Idee: Die aktuelle dm-Kampagne fragt Frauen provokant, ob sie bei der Geburt ihres Kindes auch gut genug gestyled sind. Doch für Drogerieketten gilt: Leg dich nicht mit Müttern an. Erst recht nicht, wenn es um das Thema Geburt geht. Ganz dünnes Eis. Denn: Auf diesem sensiblen Minenfeld zählt nur eins: Kind gesund, Mutter gesund. Punkt, Aus. Schluss. 

Absurde Oberflächlichkeiten sind in den wichtigsten Stunden im Leben einer Mutter nicht gefragt. Sitzt die Frisur im Kreißsaal? Sind die Fußnägel perfekt pedikürt? Hält die wasserfeste Mascara und der Long Lasting Lippenstift?

Piepegal. Schminken ist was Feines, Wellness auch, aber alles zu seiner Zeit. 

Bereit für die Geburt? Oder sitzt der Lidstrich noch nicht?

Mit diesen Themen möchten sich Frauen kurz vor der Geburt nicht auseinandersetzen. Wer will schon unter Beautystress stehen, wenn es um die Geburt eines Babys geht? In diesen Stunden zählt nur eins – und das hat nichts zu tun mit einem gesellschaftlich auferlegten Schönheitsdiktat. Ein Kreißsaal ist keine Kulisse fürs perfekte Instagram-Shooting. Kein Frauenarzt ist über einen unrasierten Schamhaarbusch entsetzt und keine Hebamme lässt die Saugglocke fallen, nur weil die Mascara der Gebärenden verschmiert ist. Nur hatte das bei dm scheinbar niemand mitbekommen.

"Hübsch machen für den Kreißsaal": Beauty-Tipps aus der Hölle

Die österreichische Website von dm veröffentlichte unter dem Titel „Wie schön müssen Mamis im Kreißsaal sein?“ Ratschläge zum Thema "rasierte Beine, pedikürte Füße oder ein leichtes Make up für das erste Foto mit dem neuen Erdenbürger“ – und verschickte den Artikel außerdem via Newsletter an alle Abonnenten seines Baby-Bonus-Programms. Darin war etwa dieser sensationelle Tipp zu finden:

„Ein Friseurbesuch eine Woche vor dem errechneten Geburtstermin, einmal Fußpflege, Maniküre samt Handmassage oder eine kleine Gesichtsbehandlung – das tut einfach gut. […] Mit dem tollen Nebeneffekt, dass man danach auch noch besser aussieht.“

Erwartbarerweise fanden die betroffenen Mütter das gar nicht komisch - und das Unternehmen hatte sich einen handfesten Shitstorm eingehandelt.

So empören sich Mütter im Web

Der Spott auf Twitter ließ nicht lange auf sich warten:

Vorwurf an dm: "Ihr seid sexistisch und setzt Schwangere unter Druck!"

Sofort entbrannte Wut über so viel Oberflächlichkeit – auf Mami-Blogs, und in Facebook-Müttergruppen Die betreffenden Inhalte sind inzwischen nicht mehr abrufbar und das Unternehmen bemüht sich, die Wogen zu glätten. Bleibt abzuwarten, wie schnell sich die Drogeriekette von diesem Fettnäpfchen erholen kann.

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