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Ich hab 'ne Freundschaftskrise! Warum sich dranbleiben lohnt

Freundschaft in der Krise - kündigen oder treu bleiben?
© Shutterstock / gpointstudio
Auch Freundschaften unterliegen Krisen. Was tun, wenn die beste Freundin nervt? Einfach den Kontakt abbrechen? Tacheles reden? Oder sich ne Neue suchen? Warum sich DRANBLEIBEN lohnt …

Es klingt hart, soll aber laut einer Studie der Universität Tel Aviv fakt sein: Knapp die Hälfte der Menschen, die wir zu unseren Freunden zählen, erwidert unsere Freundschaft nicht. Rund 10-15 echte Freunde haben wir in unserem Leben! Wahre Freunde sind also ein kostbares Gut – und trotzdem ist das Band zwischen uns und unseren Freundinnen mal dick wie Segeltau und dann wieder filigran wie Spinnweben. Sandra redet immer nur von sich, Julia sagt jedes zweite Treffen ab und Ulla will immer nur ins Kino und hat kein Ohr für Probleme. Das führt uns manchmal in Versuchung: Den Kontakt kappen oder der Freundin treu bleiben? Unser Plädoyer fürs DRANBLEIBEN!

1. Treu bleiben, denn Freunde werden weniger

Eine Studie besagt: Ab 25 Jahren knüpfen wir weniger neue Kontakte und lassen eventuell sogar alte Freundschaften einfach einschlafen. In den Dreißigern stehen Karriere und Familie im Fokus, die Freundschaften schlafen schneller ein, Treffen werden seltener. Das verbessert sich erst wieder mit Mitte vierzig … Knüpfen wir dann neue Kontakte, sind die allerdings meist nicht mehr so intensiv.

2. Ganz eng! Freundinnen, die Freundinnen von Freundinnen sind

Klingt kompliziert? Ist es auch. Nämlich wenn es um ein Geflecht aus Freundschaften wie in einer Clique geht. Nervt eine, besteht a) Lästergefahr, b) wird es schwerer, sich zu trennen. Letzteres hat aber auch Vorteile: Studien haben ergeben, dass Freundschaften tiefer gehen, wenn sich Freundeskreise überlappen.

3. Krisen stärken

Sollte es nicht erstrebenswert sein, sich gegenseitig die Meinung sagen zu können? Wer sollte das tun, wenn nicht unsere Freunde? Gerade mit Freundinnen, die wir seit Kindertagen kennen, ergeben sich Probleme, denn: Wir alle verändern uns. Wenn einer sich wünscht, der andere möge genauso funktionieren wie früher, wird's schwierig. Wenn Gespräche zu keinem Ergebnis führen, kann eine Auszeit helfen. Ihr solltet gemeinsam vereinbaren, wie lange ihr Pause machen möchtet - drei Monate, ein halbes Jahr?

Wer sich unterwegs verloren hat, kann sich auch wiederfinden: Mit gemeinsamen Unternehmungen – ein Wochenende in der Lieblingsstadt, der Nähkurs, den man schon so lange machen wollte, eine Torte backen … Ungewöhnliche Unternehmungen schweißen zusammen. Dem anderen Zeit zu schenken, gibt ihm das Gefühl, wichtig zu sein. Erinnert euch daran, worüber ihr gemeinsam lachen könnt – 82 % aller Deutschen geben an, dass das die größte Gemeinsamkeit in Freundschaften ist.

4. Sie kennt dich – lange Erklärungen überflüssig

Der Vorteil langer Freundschaften: Wir müssen uns nicht mehr erklären. Freunde aus Kindertagen kennen oft unsere Geschichte – und zwar aus einer anderen Perspektive als jemand, dem wir Geschichten aus unserer Kindheit oder von unseren Eltern nur erzählen (nämlich aus unserer, nicht ganz objektiven Sicht). Auch wenn neue Kontakte zunächst spannend erscheinen – und ja ebenfalls das Potenzial einer tollen Freundschaft haben – es lohnt sich, denn Beständigkeit und Stabilität tun unserer Psyche gut! Eine Studie besagt, dass die Mehrheit der Deutschen ihre engsten Freundschaften bereits in der Jugend schließt.

5. Ein Lover kann sie niemals ersetzen

Auch wenn die Verliebtheit groß ist, und die Liebe natürlich für immer halten soll, ist es nicht schlau nicht, den Kontakt zu den Freundinnen seinetwegen langfristig abzubrechen. Denn Freundinnen haben gerade in jungen Jahren häufiger Bestand als Beziehungen. Aber auch später zeigt sich, die Freundin ist in einigen Bereichen wichtiger als der Mann: Eine Studie zeigt, dass Mütter mit Kindern unter 10 Jahren sich von ihrer besten Freundin manchmal besser verstanden fühlen als von ihrem Mann (71 Prozent). 

6. Im Notfall ist sie da!

Gute Freunde, die wir schon lange haben, sind verlässlich. Eine Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach zeigt, wie stark wir uns auf sie verlassen können: auf die Fragestellung "Was haben Freunde in den letzten Jahren für dich gemacht?" antworteten die Befragten Folgendes:

  • 60% Freunde haben beim Umzug/Renovieren geholfen
  • 51% haben sich Zeit genommen, um für mich da zu sein, obwohl sie eigentlich gar keine Zeit hatten.
  • 41% haben mit ihren Kontakten/ Beziehungen geholfen
  • 35% haben bei der Vorbereitung auf schwierige Gespräche, Prüfungen, Präsentationen geholfen und
  • 35% haben den Freund ohne Anlass mit einem persönlichen Geschenk überrascht.

Klingt egoistisch? Nein, denn jeder braucht mal Hilfe und du würdest ja dasselbe für deine Freundin tun!

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