Sonntag, 20:37 Uhr, Onlineshopping auf der Couch. Während ich zwischen Netflix und Snacks gerade die Bikini-Auswahl bei H&M durchstöbere, zieht auf einmal ein Foto meine volle Aufmerksamkeit auf sich. Ich muss dreimal hinsehen, um sicherzugehen, dass ich keine Brille brauche. Genauer gesagt rede ich von einem Foto auf dem ein Model im Bikini posiert - und zu sehen ist nicht nur ihre tolle Figur, sondern auch ihre Dehnungsstreifen.
Perfekt unperfekt
Ja, ihr habt richtig gelesen. Auch H&M scheint gemerkt zu haben, dass perfekte Körper einfach nicht perfekt sind. Sie sind unwirklich. Wenn wir ehrlich sind, dann hat doch fast jeder Dehnungsstreifen. Wir haben sie, Kim Kardashian hat sie, sogar die Frau aus dem H&M-Katalog. Und wisst ihr was? Wen interessiert das?
Ganz genau - niemanden. Außer uns selbst. H&M zeigt aber nicht nur Dehnungsstreifen, sondern auch ganz offensichtliche Armbehaarung. Die haben wir nämlich auch alle! Viel zu oft vergleichen wir uns mit den Schönheiten auf unserem Instagram-Feed und stellen uns die Frage "Warum kann ich nicht wie sie aussehen?". Die Wahrheit ist: Die sehen gar nicht so aus. Retuschierte, gestellte Bilder zeigen uns nur das, was wir sehen sollen. Nicht das, was wir in echt sehen würden. Unter dem Hashtag #instagramvsreality zeigen viele Leute die krassen Unterschiede zwischen Wirklichkeit und Social Media. Und zwar mit Humor: Die meisten Fotos sind nämlich ziemlich witzig.
Modelabels verzichten immer mehr auf Retusche
Im Gegensatz zu vielen Instagrammern und Influencern versuchen ein paar Modelabels immer mehr auf Foto-Retuschen zu verzichten. Neben H&M haben zum Beispiel auch Asos und Missguided dem Photoshop-Wahn abgeschworen. Im vergangenen Jahr sorgten sie ebenfalls mit ihren Bademoden-Fotos für Aufsehen und vor allem für Begeisterung. Auch sie zeigen, wie ihre Models wirklich aussehen. Nämlich wunderschön - genau wir ihr!
