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"Schönheit ist immer individuell"

"Schönheit ist immer individuell"
© Annette Riedl
Eigentlich sei sie ja nicht gerne nackt vor anderen Leuten, erzählte uns Friederike am Morgen des Body-Paintings. Stunden später posierte sie dann draußen in aller Öffentlichkeit an der Spree. Wir waren beeindruckt!

Friederike, 46 Jahre

Friederike im Vorher-Interview: "Es kitzelt bestimmt ein bisschen."
Friederike im Vorher-Interview: "Es kitzelt bestimmt ein bisschen."
© Annette Riedl

Warum bist du heute hier? Weil ich die Aktion sehr spannend finde – vor allem auch für mein Körpergefühl.

Wie würdest du die Beziehung zu deinem Körper beschreiben? Manchmal kritisch, aber im Grunde genommen kann ich mich nicht beschweren.

Wie fühlst du dich, wenn du nackt bist? Ich denk nicht viel darüber nach, bin aber auch nicht der Typ, der nackt durch die Wohnung läuft. Vor anderen Leuten bin ich nicht gerne nackt, gehe beispielsweise auch nicht in die Sauna.

Was glaubst du, wie es sich anfühlen wird, heute bemalt zu werden? Es kitzelt bestimmt, aber wahrscheinlich schön.

Wie fühlst du dich bezüglich deines Aussehens? Ganz normal.

Was bedeutet Schönheit für dich? Schwer zu beschreiben. Schönheit ist immer individuell. Ich mag im Gegensatz zu anderen zum Beispiel große Nasen.

Was tust du denn, damit du dich schön fühlst? Nicht viel, weil mein Ansporn nicht so groß ist. Ich muss mich bei der Arbeit äußerlich nicht besonders präsentieren, schminke mich daher auch kaum.

Friederikes Verwandlung in Bildern

Beschreib uns mal bitte deine Beziehung zu Essen und Ernährung. Essen ist mir sehr wichtig, ich achte aber auch darauf, was ich esse. Allerdings liebe ich Schokolade, Kuchen und Pasta.

Ernährst du dich auf eine besondere Art und Weise? Bist du Veganerin oder Vegetarierin? Ich bin Vegetarierin.

Und was machst du für deinen Körper und deine Gesundheit? Ich gehe ins Fitnessstudio, mache Langhantel- und Ausdauertraining, Boxen und Pilates.

Wiegst du dich regelmäßig? Einmal im Monat vielleicht. Mir ist es schon wichtig, mein Gewicht zu halten. Wenn ich darüber liege, wird die Bremse gezogen.

Was bedeutet Frausein für dich? Weiblichkeit, gewissen Kurven haben.

Und was bedeutet Sexualität für dich? Sexualität spielt eine große Rolle.

Wie bringst du deine Sexualität zum Ausdruck? Ich flirte gerne, aber wahrscheinlich eher unterbewusst.

Wie beeinflusst deine Kleidung deine Gefühle und deine Stimmungen? Kleidung sagt viel aus, ist aber natürlich immer typabhängig. Ich kleide mich eher sportlich und würde keine Kleider tragen, da ich meine Waden nicht mag.

Wie ist deine Meinung zur Modeindustrie? Der Modeindustrie geht es sehr schlecht, auch wenn Außenstehende das nicht unbedingt mitbekommen. Viele Modefirmen leiden unter den Billigherstellern, die mit neuen Ideen immer sehr viel schneller auf dem Markt sind. Und die Kunden wollen für Mode nichts mehr ausgeben, dafür aber wahnsinnig viel konsumieren. Ich glaube irgendwann bekommen wir das auf eine andere Art und Weise wieder zurück.

Was war das Mutigste, was du in deinem Leben bisher gemacht hast? Dass ich mit 25 meinen Job gekündigt habe und nach Amerika gegangen bin, um Au Pair zu werden.

Welche Erfahrung hat dein Leben am meisten verändert? Genau diese Zeit in Amerika. Ich hab dort sehr viel Lebenserfahrung gesammelt.

Was glaubst du, wird heute die größte Herausforderung für dich sein? Da versuche ich jetzt nicht drüber nachzudenken (lacht).

Und diese Fragen haben wir Friederike nach dem Painting gestellt

Friederike nachher: "Nicht ich stehe im Fokus, sondern das Kunstwerk, das Johny gezeichnet hat."
Friederike nachher: "Nicht ich stehe im Fokus, sondern das Kunstwerk, das Johny gezeichnet hat."
© Annette Riedl

Wie würdest du rückblickend den Tag heute beschreiben? Heute Morgen noch hatte ich eine E-Mail gelesen, die mich sehr wütend gemacht hat. Und dann bin ich hierher gekommen und der Tag hat sich ins komplette Gegenteil gewandelt. Ich bin jetzt total entspannt und fühle mich super.

Und jetzt nochmal im Vergleich: Wie hast du dich kurz vor dem Body-Painting gefühlt? Ich war schon nervös. Ich glaub, ich hab auch ziemlich gezittert.

Und jetzt? Sehr entspannt. Und ein bisschen müde.

Haben die Farben, die benutzt wurden, deine Stimmung beeinflusst? Das Goldene hatte so etwas Ästhetisches, Glanzvolles. Und das Muster ist so schön wild und gleichzeitig auch beruhigend.

Meinst du, der Tag hat auch langfristig etwas für dich verändert? Wahrscheinlich schon, gerade was mein Körperbewusstsein betrifft. Ich denke jetzt, dass ich vielleicht oft zu kritisch mit meinem Körper bin und mich Dinge stören, die anderen gar nicht auffallen.

Wie war die Zusammenarbeit mit Johny Dar? Sehr entspannt und cool.

Wie reagierst du normalerweise, wenn du fotografiert wirst? Eher schüchtern.

Wie fandst du heute das Fotoshooting? Es war sehr aufregend, vor allem draußen auf der Friedrichstraße, wenn alle gucken. Das fand ich erst unangenehm, aber dann dachte ich mir: Die Leute kennen mich ja gar nicht. Und außerdem stehe nicht ich als Person im Fokus, sondern das Kunstwerk, das Johny gezeichnet hat.

Was war die größte Herausforderung heute für dich? Draußen nackt bzw. bemalt rumzulaufen. Und das im Zentrum von Berlin!

Was hat dir am besten gefallen? Als Johny meine Hand- und Fußrücken bemalt hat, das hat sich sehr schön angefühlt.

Gab es einen Moment heute, der dir besonders in Erinnerung bleiben wird? Dass ich mich selbst so überrascht habe.

Würdest du es nochmal machen? Ich denke ja. Warum nicht?

Fotos: Annette Riedl Creative Direction: Johny Dar Produktion: Laura Drühe

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