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Spannend! Ätherische Öle und ihre Wirkung

Ätherische Öle und ihre Wirkung: Frau hält Ölfläschchen in der Hand
© Africa Studio / Shutterstock
Dass Aromatherapie kein Hokuspokus ist, beweisen zahlreiche Studien. Ätherische Öle haben eine Wirkung auf unsere Psyche, Haut und Haar.

Ätherische Öle und ihre Wirkung

Die ganze Welt schnuppert gern an Orangenöl. Die Vorlieben für andere Düfte sind national verschieden. Aber nicht nur das wohltuende Aroma der Blumen und Pflanzen tut uns gut – ätherische Öle haben eine starke Wirkung auf unseren Körper und unsere Psyche! Bestimmte ätherische Öle wirken antibiotisch, andere antioxidativ, können freie Radikale abfangen und Entzündun­gen bekämpfen. 

  • Abregen und Anregen: In der Kosmetik wird die Kraft der Pflanzen gern in Duschen oder Bädern eingesetzt: Ein Vollbad mit Lavendel-Öl holt uns herunter, eine Dusche mit Grapefruit, Orange oder Minze belebt.
  • Gegen Schulter- und Nackenverspannungen: Ätherische Öle wie Kampfer und Capsicum lockern Verspannungen und fördern die Durchblutung.
  • Zum Runterkommen: Neben dem Klassiker Baldrianwurzel beruhigt Nardenöl – ein paar Tropfen mit Mandelöl vermischen und auf die Brust reiben. Vetiver wird ebenfalls beruhigende Wirkung nachgesagt, als reine Duftzutat steckt es in vielen Parfüms.
  • Anti-Aging-Power: Wildrosenöl aus der Hagebutte steckt nicht umsonst in zahlreichen Anti-Aging-Cremes. Es soll die Zellteilung anregen und die Haut beruhigen.
  • Wirkung auf die Psyche: Ätherisches Zitrus-, Grapefruit- und Orangenöl gehören nicht nur zu den klassischen Sommer-Duftnoten, sie heben auch die Laune. Ebenfalls stimmungsaufhellend: der Duft von Rosen oder Geranie. Vanille wiederum schenkt das kuschlige Gefühl von Geborgenheit. Das kennen wir schon als Baby, denn Muttermilch duftet leicht nach Vanille.
  • Gegen Kopfschmerzen: Prof. Dr. Hartmut Göbel von der Universität Kiel hat je 1 g Paracetamol und ASS mit 10-prozentig verdünntem Pfefferminzöl bei Spannungskopfschmerzen verglichen und kam in seiner Studie schon 1998 zu dem Ergebnis, dass das Minzöl eine vergleichbare Wirkung bei leichten und mittelstarken Kopfschmerzen hat.
  • Gegen Pickel: Teebaumöl soll gegen Hautunreinheiten wirken – Vorsicht allerdings beim direkten Auftrag auf die Haut, da Teebaumöl - wie auch andere ätherische Öle – Allergien und Hautirritationen auslösen kann. Deshalb erst einmal etwas Teebaumöl in der Armbeuge auftragen: Wenn sich in zwei Tagen die Haut dort nicht rötet, kann es direkt auf der Haut angewendet werden.
  • Gegen Schweiß: Limette und Salbei sind ideal, um uns im Deodorant vor Schweißgeruch zu schützen. 

Ätherische Öle und ihre Wirkung auf unsere Haare

Rosmarin soll die Kopfhaut beruhigen und gegen Schuppen helfen. 

Brokkolisamenöl gibt den Haaren einen geschmeidigen Glanz und ist die natürliche Alternative zu Silikonen in Shampoos. DIY-Tipp: im Reformhaus besorgen und drei Tropfen ins Haar geben oder das Shampoo damit anreichern.

Zitronenmelisse soll die Haare glätten und dank ihrer ätherischen Öle gestresste Kopfhaut beruhigen sowie die Talgproduktion regulieren.

Hopfen: Er verspricht nicht nur die Nerven zu beruhigen, sondern auch eine gestresste Kopfhaut. Zudem soll er für Volumen sorgen und mit seinen sekundären Pflanzenstoffen, den Flavonoiden, und Harzen das Haar kräftigen.

Warum ist die Wirkung ätherischer Öle umstritten?

  • Es gibt tausende von Studien zur Wirkung ätherischer Öle – allerdings tut sich die Forschung schwer mit der generellen Beweisbarkeit.
  • Ätheri­sche Öle bestehen nicht aus ei­nem, sondern aus vielen unter­schiedlichen Komponenten – diese Komplexität erschwert die Forschung. Beim Rosenöl etwa sind 120 der 550 pflanzlichen Inhaltsstoffe bisher nicht identifiziert. Außerdem schwanken die Zusammensetzungen der Inhaltsstoffe von Ernte zu Ernte. 
  • Auch die Ernte unterschiedliche Pflanzenteile können andere Zusammensetzungen der ätherischen Öle zur Folge haben. 
  • Die Vielfalt der einzelnen Pflanzen gibt oft keine standardisierbaren Ergebnisse – zum Beispiel kann man Öle von mindestens sieben unterschiedlichen Eukalyptus-Arten kaufen, die keinerlei Gemeinsamkeiten in ihrem chemischen Profil aufweisen. 
  • Dennoch gibt es zahlreiche Studien, die die positive Wirkung ätherischer Öle beweisen können. Und auch Kliniken setzen zur Therapie aufmunternde und stabilisierende Öle wie Lavendel oder Grapefruitöl ein. Die psychische Wirkung und die Frage, ob ätherische Öle eine krebshemmende Wirkung haben, wird aktuell besonders untersucht.

Kann ich das ätherische Öl einfach in meine Kosmetik reinträufeln?

Ein paar Tropfen Lavendelöl ins Badewasser und fertig ist die entspannende Bademischung? Leider klappt das nicht ganz, denn ätherische Öle brauchen Fette, um ihre Wirkung komplett zu entfalten. Damit sich das Öl mit dem Wasser mischt, braucht es einen Emulgator. Zum Baden eignet sich prima ein Becher Sahne – die pflegt obendrein noch die Haut. In bestehende Kosmetikprodukte kann man Öle meist relativ gut integrieren, zum Beispiel ein paar Tropfen Rosmarinöl in Shampoo, etwas Minzöl zur Erfrischung schwerer Beine in die Bodylotion…

Tipp: Ätherische Öle niemals direkt auf Textilien träufeln, die Flecken lassen sich meist nicht wieder entfernen.

Entscheidend für die Wirkung: die Qualität ätherischer Öle

Entscheidend für ihre Wirksamkeit ist die Qualität eines ätherischen Öls. Die konzentrierten Extrakte aus Pflanzen, die durch Wasserdampfdestillation separiert werden, sollten ihre Wirkstoffe in möglichst hochkonzentrierter Form enthalten. Optimal ist 100% naturreines Öl aus biologischem Anbau – das enthält keine synthetischen Duft-, Farb- oder Konservierungsstoffe. Und das hat – je nach ätherischem Öl – auch seinen Preis. Denn für die Herstellung von einem Kilogramm ätherischen Öls sind je nach Pflanze zwischen 150 und 5000 Kilogramm Pflanzenmaterial notwendig. Besonders Rosenöl gehört zu den kostbarsten Ölen der Welt. 

Kopfschmerzen von ätherischen Ölen entstehen, wenn die Dosierung zu hoch ist (in Schalen mit Wasser verdünnen) oder die Aromaöle mit Lösungsmitteln gestreckt sind. Unsere Riechzellen sind sehr empfindlich, und ein zu konzentrierter Duft wird als unangenehm empfunden, da er zusätzlich den Schmerznerv Trigeminus aktiviert - das kennt man zum Beispiel von Menthol, Rosmarin und Eukalyptus. Kleine Kinder reagieren übrigens besonders empfindlich. Eine starke Duftkonzentration im Raum kann sich über die Haut und die Bronchien auf den ganzen Körper auswirken. Erste Allergien sind vorprogrammiert. 

Unbedingt die Haltbarkeit beachten: Teebaumöl hält meist nur sechs Monate, andere ätherische Öle rund ein Jahr. 

saro

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