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Woran erkenne ich Kosmetik ohne Tierversuche?

Naturkosmetik
© JoyStudio / Shutterstock
Das Interesse der Verbraucher an Kosmetik ohne Tierversuche existiert nicht erst seit dem Bio-Boom. Hier erfahren Sie, worauf Sie beim Kosmetik-Kauf achten müssen.

Kosmetik ohne Tierversuche herzustellen, ist seit Jahren das erklärte Ziel, doch hapert es an der Umsetzung. Seit 1998 verbietet das deutsche Tierschutzgesetz zwar Tierversuche für die Entwicklung von Kosmetika, doch leider weist dieses Gesetz Lücken auf: So dürfen Tierversuche zur Prüfung von Rohstoffen weiterhin uneingeschränkt durchgeführt werden, wenn diese nicht nur in Kosmetika, sondern auch in anderen Produkten (wie z. B. Arzneimittel) verwendet werden. Dafür muss man wissen, dass es kaum eine Substanz gibt, die nur für Kosmetikprodukte entwickelt und zugelassen wird. Hinzu kommt, das vielleicht deutsche Kosmetikfirmen selbst keine Tierversuche durchführen, aber externe Labore im Ausland dazu beauftragen dürfen. Zudem können Kosmetika Wirkstoffe enthalten, die bereits von Dritten im Tierversuch getestet wurden.

Aber die EU kann auch kleine Erfolge verzeichnen – seit 2004 gilt ein europaweites Tierversuchsverbot zur Prüfung fertiger kosmetischer Mittel. Nur bis 2009 ist es noch erlaubt, neue Inhaltsstoffe an Tieren zu testen. Angestrebt wird, innerhalb der EU bis 2013 keine Kosmetika mehr anzubieten, die irgendwo im Tierversuch getestet wurden.

Wer sicher gehen will, dass es sich Kosmetik ohne Tierversuche handelt, sollte sich an speziellen Prüfsiegeln orientieren. Allen voran muss man die Richtlinie „Kontrollierte Naturkosmetik – BDIH“ nennen. Der Stempel zertifiziert die meisten reinen Bio-Produkte und verbietet Tierversuche: Weder bei Herstellung, Entwicklung oder Prüfung von Rohstoffen und Endprodukten werden Tests an Tieren durchgeführt oder in Auftrag gegeben.

Woran erkenne ich Kosmetik ohne Tierversuche?
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Das Logo mit dem Häschen und der schützenden Hand ist das bekannteste Tierschutz-Siegel. Vergeben wird das Zeichen vom „Internationalen Herstellerverband gegen Tierversuche in der Kosmetik“ (IHTK). Der Hersteller garantiert, dass keine Rohstoffe verwendet werden, die nach dem 1. Januar 1979 an Tieren getestet wurden. Auch bei der Herstellung neuer Wirkstoffe wird sichergestellt, dass keine Tiere sterben oder leiden müssen. Der Deutsche Tierschutzbund prüft die Einhaltung der Richtlinien.

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Von internationalen Tierschutzorganisationen aus aller Welt (unter anderem Spanien, Österreich, Niederlande, Irland, Frankreich ect.) stammt das Logo mit dem hüpfenden Häschen. Firmen, deren Produkte dieses Logo tragen, dürfen keine Tierversuche durchführen oder in Auftrag geben. Es gilt die HCS-Richtlinie (Human Cosmetic Standart) für Kosmetik ohne Tierversuche in Europa und Nordamerika.

Für Kosmetik ohne Tierversuche stehen auch das Neuform- und Vegan-Zeichen. In Kosmetika mit dem Neuform-Label ist die Verwendung von Rohstoffen vom toten Tier verboten. Verkauft werden Produkte mit diesem Siegel allerdings nur in Reformhäusern. Da aber immer mehr Bio-Beauty auch in Parfümerien etc. angeboten wird, haben sich in den letzten Jahren einige Kosmetikhersteller gegen das Siegel entschieden.

Die Vegan-Blume, entwickelt von der Vegan Society in Großbritannien, garantiert, dass ausschließlich pflanzliche Rohstoffe in der Kosmetik stecken. Das Siegel gilt immer nur für ein Jahr und muss dann neu beantragt werden (z. B. auf Alverde, Naturkosmetikmarke der Drogerieketten Budnikowski und dm).

Text: Sylvia Laible & Astrid Christians

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