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Motsi Mabuse Über Körperideale, Druck auf Social Media und mentale Gesundheit

Motsi Mabuse spricht offen über Körperideale und mentale Gesundheit
Motsi Mabuse spricht offen über Körperideale und mentale Gesundheit
© Tristar Media / Getty Images
Anlässlich des Welttags für mentale Gesundheit spricht Motsi Mabuse im Interview über die eigene mentale und physische Gesundheit, den Druck und die Vergleiche auf Social Media sowie den perfekten Ausgleich im Alltag.

Motsi Mabuse zählt zu den beliebtesten deutschen Stars. Nicht zuletzt wegen ihrer erfolgreiche Karriere als Tänzerin und Unternehmerin und als Mutter ist sie jedoch auch immer dem Druck der sozialen Medien sowie der Öffentlichkeit ausgesetzt. Um die eigene Gesundheit zu schützen, ist es ihr deshalb sehr wichtig, offen über psychische Probleme zu sprechen und sich von Körperidealen zu verabschieden. 

50 Prozent der Deutschen fühlen sich durch Vorher-Nachher-Bilder auf Social Media verunsichert

Für viele Menschen wird die Zeit in den sozialen Medien nämlich zu einer wahren Belastungsprobe, denn auf Instagram sind vermeintlich perfekte Körper, Filter oder Erfolgserlebnisse beim Sport die Normalität. In einer Studie der Sportmarke Asics wurden Personen zu ihrer Wahrnehmung dieser Entwicklungen befragt. In Bezug auf die beliebten Vorher-/Nachherbilder sagen 50 Prozent der Befragten, dass sie sich dadurch in ihrem Körper unsicherer fühlen würden. Auch hemme dies die Motivation, Sport zu treiben, wie 65 Prozent der Personen aussagten.

Motsi Mabuse: So reagiert sie auf Vergleiche

Motsi Mabuse ist eins der prominenten Gesichter der #DramaticTransformation-Kampagne und wurde von Sophie Harris-Taylor vor und nach dem Sport fotografiert – die Veränderungen sind subtil; ein strahlenderes Lächeln oder leuchtende Augen sollen dazu animieren, sich zu bewegen. Jedoch nicht wegen der Ästhetik, sondern um sich selbst etwas Gutes zu tun. 

Motsi Mabuse ist das Gesicht der #DramaticTransformation-Kampagne von Asics.
Motsi Mabuse ist das Gesicht der #DramaticTransformation-Kampagne von Asics.
© PR

Sich nicht mit anderen Menschen zu vergleichen ist in unserer heutigen und sehr digitalen Welt fast unmöglich. Wie gehst du damit um?

Motsi Mabuse: Digitalisierung ist Teil unseres Alltags geworden und beeinflusst unser Leben in allen Bereichen. Welche gesellschaftlichen Auswirkungen die digitale Welt auf uns als Menschen zukünftig hat, lässt sich schwer ermessen. In den sozialen Medien wird man oft mit stark idealisierten Körperbildern konfrontiert und diverse Studien zeigen klare Tendenzen zu den negativen Auswirkungen dieser verzerrten Darstellungen. Von allen Seiten kommen so viele Einflüsse, die man sortieren, filtern und zurechtrücken muss, um überhaupt damit klarzukommen. Es ist wichtig, sich immer wieder bewusst zu machen, dass dies nicht der Realität entspricht und zu der eigenen Mitte zu finden.

Worauf achtest du in deinem eigenen Instagram-Feed, um Personen nicht ungewollt zu triggern?

In meinem Instagram Feed möchte einen Ausschnitt meines Lebens zeigen. Ich bin Mutter, Unternehmerin, Tänzerin. Klar spielt hier der Glamour des Showbusiness eine wichtige Rolle. Aber ich zeige eben auch bewusst die Verwandlung von der ungeschminkten Motsi, wie meine Tochter ihre Mama täglich erlebt, meinen Alltag in der Tanzschule, Ausschnitte von Ausflügen mit Familie und Freunden, aber eben auch die bunte TV-Welt. Aber es ist mir eben wichtig, dass dies nur ein Teil meines Lebens ist. Ein Teil, den ich sehr liebe und für den ich unendlich dankbar bin, der mich und mein Leben aber eben nicht ausmacht. 

Wie wirkst du den ständigen Vergleichen mit anderen entgegen?

Wir haben oft das Gefühl, einem gewissen Aussehen oder Ideal entsprechen zu müssen. Die Medien und Social Media zelebrieren oft ein falsches Bild der Lebenswirklichkeit, dies ist für unsere Gesellschaft nicht gesund. Sehr viele Menschen leiden psychisch darunter, Menschen lassen sich nicht auf einen bestimmten Körpertyp reduzieren. Als ich noch im Leistungssport / Tanzsport aktiv war, gehörten die ständigen Vergleiche mit anderen immer dazu. Inzwischen bin ich da deutlicher entspannter geworden. Ich bin mit mir im Reinen und versuche auch andere ganz bewusst nicht nach ihrem Äußeren zu beurteilen. Nur weil jemand nicht einer gewissen Körperform entspricht, heißt das zum Beispiel nicht, dass derjenige nicht sportlich ist oder sogar trainiert. 

So schaffen wir ein Bewusstsein für unsere eigene Gesundheit

Die mentale Gesundheit bleibt bei diesen Themen meist ungeachtet. Wie kann ein stärkeres Bewusstsein dafür geschaffen werden?

In Deutschland wird Mental Health häufig stigmatisiert. Es gibt oftmals eine natürliche Scheu, über solche Themen und vermeintliche Schwächen zu sprechen. In Amerika, Südafrika oder Großbritannien ist das anders. Da sprechen die Menschen völlig selbstverständlich von ihrer Therapiestunde. Das ist wie eine Handtasche: Es begleitet dich einfach und ist keine große Sache mehr. Dort haben sie verstanden, dass eine Therapie guttut und dass man sich danach auch gut fühlt. Aber es freut mich sehr zu sehen, dass sich auch hier etwas bewegt und Prominente hier auch eine Vorreiterrolle einnehmen. 

Was tust du für deine mentale Gesundheit? Hast du Rituale?

Für mich fängt meine mentale Gesundheit zu Hause im Taunus an, der tägliche Spaziergang im Wald ist meine Kraftquelle. Die Stille im Wald, ohne mein Handy in der Tasche, und die Bewegung holen mich runter und ich tanke neue Energie. Im Urlaub war ich aber auch sehr oft schwimmen und habe das Gefühl genossen, im Wasser zu sein. Es ist also sehr unterschiedlich und die Hauptsache ist, dass ich mich nicht langweile. Im Zweifelsfall tanze ich eine Runde. Das funktioniert immer. 

In der Asics-Kampagne wird erklärt, dass wir nicht nur für das Aussehen trainieren sollen. Worum geht es für dich beim Sport?

Sport kann ein wichtiger Faktor sein, aber es ist nicht der Einzige. Wenn bei allem sportlichen Ehrgeiz die mentale Gesundheit nicht stimmt, stimmt einfach die Balance nicht. Ehrgeiz ist gut und sicherlich ein wichtiger Treiber, aber meiner Erfahrung nach ist die beste Motivation, sich etwas Gutes tun zu wollen, statt sich verbissen etwas beweisen zu müssen. Wichtiger als das Aussehen ist ein gesunder Umgang mit Sport, der positive Auswirkungen auf das mentale Wohlbefinden hat. Diese Botschaft soll die großartige Kampagne von Asics widerspiegeln.

Ich muss und will nicht mehr zu allem JA und Amen sagen, denn heute weiß ich, was mir guttut.

Was motiviert dich?

Ich möchte immer mein Bestes geben und bin auch bereit, dafür über meine Grenzen zu gehen. Es muss sich aber stimmig anfühlen und zu mir passen. Ich muss und will nicht mehr zu allem JA und Amen sagen, denn heute weiß ich, was mir guttut.

Was kann jede:r Einzelne tun, um den Umgang mit und das Bewusstsein für körperliche Bewegung zu ändern?

Das Allerwichtigste: mach dich frei von falschen Idealen und hab Spaß an dem, was du tust. Es lohnt sich, einfach mal neue Dinge auszuprobieren und sich Verbündete zu suchen.

Verwendete Quellen: asics.com

Dieser Artikel erschien ursprünglich bei GALA.de 

Brigitte

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