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Rosa Make-up: So tragt ihr die Trendfarbe!

Rosa Make-up: So tragt ihr die Trendfarbe!
© Keith Schofield
Ob zart, kräftig, matt oder glänzend, auf den Augen,
Wangen, Lippen oder Nägeln: Make-up in Rosa-Tönen ist gerade mächtig angesagt. Absolut zu Recht, wie wir finden!

Kennt ihr "Ruby", die neu entdeckte Kakao-Bohne? Sie ist die Basis für rosafarbene Schokolade und wird deshalb gerade von der Süßwarenindustrie als Sensation gefeiert. Überhaupt sind rosige Zeiten angebrochen: Designer-Brands wie Stella McCartney oder Céline setzen auf Blusen, Blazer und Kleider in Pink und Puder, Star-Model Cara Delevingne färbte ihr Haar für die glamouröse Met-Gala in New York pastellrosa, und In-Restaurants wie das Londoner "Sketch" oder "Pietro Nolita" in Manhattan haben sich für ihre Einrichtung und zum Teil sogar für die Speisen einen strikten Rosa-Farbcode auferlegt.

Rosa mischt unseren Alltag auf

Die Kosmetik-Industrie mischt schon länger kräftig mit: Etwa jedes zweite Produkt steckt in einer rosa Verpackung, Marken wie Glossier oder Benefit richten ihre Läden wie "Barbie"-Häuser ein und expandieren mit dieser Strategie sehr erfolgreich. Auch Parfüms werden gern entsprechend eingefärbt, vor allem wenn sie nach Rosen duften.
Belege für den aktuellen Run auf Rosa liefert vor allem das Make-up für viele Schauen der laufenden Saison. Da trugen die Models auf Lippen, Wangen und Nägeln Nuancen von zart bis knallig, und auch bei Lidschatten und Perücken waren die Töne zu sehen. 

Besonders beliebt: das sogenannte Millennial Pink, ein sehr schmeichelhaftes, helles Altrosa - dem "Baker Miller Pink" sehr ähnlich, mit dem das Model Kendall Jenner für viel Aufregung im Netz sorgte. Benannt ist "Baker Miller Pink" nach zwei Gefängnisdirektoren, die Zellen in dieser Farbe streichen ließen, um aggressive Häftlinge zu entspannen. Jenner hatte es aber nicht nur wegen seiner beruhigenden Wirkung für ihr Wohnzimmer gewählt - sie hoffte auch auf den appetithemmenden Einfluss, der dem Ton nachgesagt wird.

Der Rosalution auf der Spur

Warum mausert sich der Liebling kleiner Mädchen gerade jetzt zum Trend für erwachsene Frauen? "Eine Welt in Rosarot ist viel zu schön, um wahr zu sein", schreibt die Psychologin und Soziologin Eva Heller in ihrem Buch "Wie Farben wirken" und ordnet Rosa dem "Unrealistischen in allen Schattierungen" zu. Offenbar sehnen wir uns momentan also nach einer rosaroten Brille. 

Das Pantone Color Institut sah das schon 2016 voraus und wählte das pastellige "Rose Quartz" zur Farbe des Jahres. Die Entscheidung begründeten die Trend-Profis mit dem Wunsch nach Eskapismus: "Die Konsumenten suchen Achtsamkeit und ein gutes Gefühl als Gegenpol zum Alltagsstress des modernen Lebens." Das passte auch wunderbar zum Einhorn- Boom, die tauchten etwa zeitgleich auf Kaffeetassen, Sektflaschen, Sneakern oder Puderdosen auf. 

Rosa macht es einem aber auch leicht, es hübsch zu finden. "Der Effekt ist ein bisschen wie mit den ersten Blumen im Frühling", sagt Norman Pohl, International Pro Team Make-up-Artist Dior, der unter anderem Stars für Events schminkt. 

Rosa bringt jedem Hauttyp sofort Frische und ein gutes Gefühl.

Schließlich verbinden wir damit so positive Attribute wie Weiblichkeit, Empfindsamkeit, Sanftheit, Zartheit, Weichheit und Leichtigkeit.

Ein provokantes Statement setzen

Dass es aber auch provokant sein kann, hat die Modedesignerin Elsa Schiaparelli schon in den 1920er-Jahren gezeigt, als sie Kleider in "Shocking Pink" entwarf. Seit den 70ern tragen Punks ihre Stachelfrisuren gern in Abstufungen von Hell- bis Neon-Rosa. Und im vergangenen Jahr konnten sich dann sogar Feministinnen dafür erwärmen - als Farbe der Pussy Hats, die auf Anti-Trump-Demonstrationen getragen wurden, hat sich Rosa vom Klischee des Niedlichen emanzipiert.

"Die Wirkung hängt stark von der Kombination ab", sagt Make-up-Artist Norman Pohl. "Ein rosa Lippenstift zum rosa Kostümchen macht einen ganz anderen Eindruck als zum schwarzen Hosenanzug. Und damit kann ich spielen. Wähle ich ein zartes Rosé, macht es mich frisch und weicher. Nehme ich ein kräftiges Fuchsia ist das ein Mode-Accessiore, ein Statement." Klingt gut. 

Und noch besser: Beide Looks lassen sich mit ein paar Tricks leicht schminken!

1. Der Super-Frisch-Look

Beige- oder Brauntöne geben einem Gesicht Kontur, lassen viele Hauttypen aber müde aussehen. Mit Rosa ist das umgekehrt: "Von Natur aus ist unsere Haut, zumindest die europäische und asiatische, eher rot pigmentiert, dadurch passt sich Rosa so gut an und schmeichelt jedem", erklärt Dior-Pro Pohl. Transparente zartrosa Töne lassen Wangen, Lippen und die Nägel deshalb zwar nicht auffällig anders aussehen, aber besser und frischer. 

Profi-Tricks für den ausgeschlafenen Teint: "Bei Rouge würde ich immer schimmernde Töne wählen, das sieht weicher aus", sagt Norman Pohl.

Sehr natürlich wirkt ein dunkleres Pink, denn das ist die Farbe, in der wir natürlich erröten. Außerdem gibt dieser Ton etwas Tiefe.

So geht’s: "Einmal lächeln, etwas davon auf die Wangenäpfel geben und ein wenig unters Kinn. Dann die Brauen anheben und mit einem großen Lidschattenpinsel einen Hauch direkt darunter verteilen. Das ist ein Trick meiner Mutter, der jede Augenfarbe sehr schön hervorhebt." Für etwas mehr Glanz noch etwas Highlighter auf die Wangenknochen geben.

Profi-Tricks für dezente Lippen: Bei zartrosa Tönen ebenfalls auf Produkte mit etwas Glanz setzen, das lässt die Lippen voller und gepflegter wirken. "Soll es etwas mehr Farbe sein, einen pinkfarbenen Lippenstift leicht mit Fingern auftupfen", rät Make-up-Experte Pohl.

2. Der Statement-Look

Profi-Tricks für Knaller-Lippen: Besonders modern wirken starke Töne wie Pink oder Fuchsia in Matt, auch als Kontrast zu glänzenden Wangenknochen und Lidern. "Da es meinen Lieblingsfuchsiaton nur in Schimmernd gibt, gebe ich danach Rouge oder transparentes Puder auf die Lippen", sagt Norman Pohl. Damit der Lippenstift nicht ausläuft, verwende ich gern transparenten Lipliner. Damit wird die Kante weicher, was außerdem natürlicher aussieht.

Profi-Tricks für Hingucker-Lider: Auf den Augen sind Rosa-Töne zwar gerade sehr angesagt, aber auch etwas tricky - Bindehautentzündung heißt im Englischen nicht umsonst "Pink Eye". Auf Nummer sicher gehen Sie so: Den Liddeckel mit einem schimmernden Creme- oder Champagnerton aufhellen, die Lidfalte mit Taupe tiefer schattieren und darüber Pink geben, bis etwas über die Lidfalte hinaus. "So habe ich den Frische-Effekt von Pink, bleibe aber weg vom Lid und komme nicht in die Gefahr, dass das Auge geschwollen aussehen könnte", erklärt Norman Pohl. 

Pinker Eyeliner gibt einen tollen Kontrast zum Augenweiß und lässt es noch mehr leuchten.

Wichtig, wenn Sie mit Rosa-Nuancen direkt ans Auge gehen: Farben wie Anthrazit, Schwarz oder ein helles Beige dazu kombinieren. Norman Pohl rät: "Direkt am Wimpernkranz das Auge ganz leicht mit etwas dunklem Lidschatten konturieren, das gilt auch beim Einsatz von pinker Mascara." 

Wer eine ruhige Hand hat und gern experimentiert, kann den pinken Lidstrich mit einem zweiten weißen kombinieren – oder wie Make-up-Artist Tom Pecheux bei Oscar de la Renta einem schwarzen Lidstrich ein zweites Schwänzchen in leuchtendem Pink verpassen.

Videotipp: Make-up-Tricks, die ihr unbedingt ausprobieren müsst

Frau mit Make-up
Brigitte 16/2018

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