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Wer möchte schöne Wimpern?

Wer möchte schöne Wimpern?
© ESW/Shutterstock
Mascara ist das meistverkaufte Beauty-Produkt der Welt - aber längst nicht mehr der einzige Profi für schöne Wimpern. Länger, voller, mehr: Spannende Neuigkeiten und clevere Tricks.

Mascaras mit Mehrwert

Volumentusche plus Eyeliner-Effekt Ja, das gibt es wirklich. Von Helena Rubinstein. Die neue "Lash Queen Mystic Blacks" tuscht die Wimpern und tupft dazu parallel einen Lidstrich auf. Der Trick: Das Bürstchen ist zweigeteilt. Auf der einen Seite befinden sich in breiten Abständen Elastomer-Borsten, die mehr Tusche an die Wimpernansätze abgeben sollen, um an der Basis mehr Volumen zu schaffen. Drückt man diese Seite vor dem Tuschen sanft gegen das Lid, entsteht ein Pünktchen-Lidstrich. Auf der anderen Seite, der Kammseite, befinden sich lange feine Borsten, die die Wimpernspitzen perfekt trennen.

Schwanenhals für besseren Auftrag Für den Applikator haben sich die Wissenschaftler ebenfalls etwas Neues einfallen lassen. "Grandiôse" von Lancôme zum Beispiel hat einen Schwanenhals-Applikator: Die Bürste verläuft nicht gerade, sondern bekommt in der Mitte einen Schwung nach oben. Auf diese Weise soll der Applikator die Rundung des Auges beziehungsweise des Wimpernkranzes imitieren und die inneren und äußeren Wimpern besser erreichen können. Zudem soll er das Schminken erleichtern, weil man weder an Wangenknochen oder Brauenbögen noch an der Nase mit den Fingern hängen bleibt.

Extrapflege gegen Wimpernbruch Verlängern, verdichten, trennen: Das können Mascaras. Doch die neue Generation hat noch einiges mehr drauf. So enthalten viele Tuschen Öle und Wachse, die die Wimpern zusätzlich pflegen und geschmeidig halten. Sie umhüllen die Härchen und bilden damit eine Art Schutzschicht gegen Umwelteinflüsse wie zum Beispiel UV-Licht (auf Extrapflege setzen z. B. "Truly Waterproof Mascara" von Clarins mit Orangenblütenwachs und Olivenöl, ca. 25 Euro, und "Mascara" von Annemarie Börlind mit Jojobaöl und Bienenwachs, ca. 15 Euro).

Mascara im Test: Halten die neuen Wimperntuschen ihr Versprechen?

Smarte Spezialisten

Bereitet perfekt vor: die Mascara-Base Eine Base funktioniert nach demselben Prinzip wie ein Unterlack für die Nägel: Sie bereitet die Wimpern optimal auf die folgende Mascara vor, indem sie pflegt, verlängert und verdichtet - die meist weiße oder transparente Textur schafft, vereinfacht gesagt, eine größere Fläche für die danach folgende Tusche. Manche Produkte wollen diesen Effekt mit filmbildenden Polymeren erzeugen (z. B. "Lash Building Primer" von Clinique, ca. 23 Euro), andere hingegen packen Aminosäuren in ihre Erfolgsformel: L-Arginin soll Feuchtigkeit spenden und den Zustand der Wimpern verbessern, während Wachse die einzelnen Wimpern umhüllen und länger und dichter machen (z. B. "Nourishing Mascara Base" von Shiseido, ca. 27 Euro). So geht's: Die meist parfümfreie Base trägt man mit einer Zickzack-Bewegung auf die ungetuschten Wimpern auf und lässt sie etwa 30 Sekunden antrocknen. Danach tuscht man wie gewohnt. Achtung: Lässt man die Base zu lange trocknen, kann sie zu fest werden, die Tusche wird dann nicht mehr richtig aufgenommen und verleiht weder Schwung noch Volumen.

Hält Wasser auf Abstand: der Top-Coat Ihre Lieblings-Mascara ist nicht wasserfest? Dann tragen Sie doch nach dem Tuschen einen Top-Coat darüber auf, der Regen, Tränen und einem spontanen Sprung ins Wasser standhält (z. B. von BareMinerals). Wichtig: Bevor Sie den Top-Coat auftuschen, muss die Mascara vollständig getrocknet sein - sonst hängen sich Reste an die Bürste. Zum Abschminken brauchen Sie eine ölhaltige Reinigungslotion.

Fördert das Wimpern-Wachstum: das Serum Begonnen hat alles vor etwa fünf Jahren mit "Lumigan", Augentropfen gegen den grünen Star. Nebenwirkung: Die Wimpern wuchsen wie verrückt. Deshalb überredeten viele Frauen ihren Arzt, ihnen das rezeptpflichtige Medikament zu verschreiben. Beauty-Labore schnappten den Trend auf und entwickelten eigene Wimpern-Seren, die das Wachstum ankurbeln sollten. Die ersten Seren enthielten allerdings Hormone, wie Prostaglandin, und gerieten in die Kritik. Inzwischen gibt es sie auch hormonfrei - in drei Versionen.

Zum Auftragen aufs Lid: Mit dem wichtigsten Haarbaustein Keratin, mit Mineralien, natürlicher Zellulose und Hefeextrakt sollen manche Seren einen Schutzfilm auf dem Haarfollikel bilden und die Wimpern so nicht nur vor dem Austrocknen bewahren, sondern auch ihr Wachstum anregen (z. B. "Eyliplex-2 Lash Boosting Serum" von Good Skin Labs, ca. 45 Euro). Man trägt es zweimal täglich mit einem Pinsel auf die gereinigte und trockene Haut direkt an der Wurzel des oberen und unteren Wimpernkranzes auf und lässt es kurz trocknen. Die trans parente Formel zieht schnell ein, anschließend können Wimpern und Lider wie gewohnt geschminkt werden.

Zum Auftragen auf die Wimpern: Andere Produkte geben verschiedene Polypeptide, Algenextrakte und die aus Oliven gewonnene Oleanolsäure direkt über ein Mascara-Bürstchen auf die Wimpern ab (zum Beispiel "Dynamic Lash Growth Serum" von IsaDora).

Für Wachstum plus Anti-Age: Pflanzliche Wirkstoffe, wie etwa aus der Bitterorange, sollen pflegen und vor UVStrahlen und freien Radikalen schützen. Umwelteinflüsse können nämlich den Wimpern schaden und ihre Alterung beschleunigen. Im Laufe der Zeit wird die Haut des Lids dünner und weniger elastisch. Die Folge: Nährstoffe gelangen nicht mehr zu den Wimpernwurzeln. Und weil die Wimpernfarbe mit zunehmendem Alter verblasst, wird versucht, mit Buntnessel die Melaninsynthese anzuregen. Dadurch sollen die Wimpern wieder dunkler werden (z. B. "Lipocils Expert" von Talika, ca. 38 Euro). Für welches Wimperserum Sie sich auch entscheiden, achten Sie bitte immer darauf, dass das Produkt auch ophthalmologisch, also unter augenärztlichen Gesichtspunkten, getestet wurde.

Kleine Werkzeuge, grosse Wirkung

Bringt vorm Tuschen in Form: die Wimpernzange Sie sorgt für Schwung, besonders, wenn man sie mit dem Föhn erwärmt (aber nicht zu heiß werden lassen!): Vor dem Tuschen lassen sich die Wimpern damit leicht biegen und halten so auch länger die Form. Wichtig: Achten Sie beim Kauf der Wimpernzange auf besonders schonende Silikonpolster, die nicht zu dünn und sehr flexibel sind - je sanfter die Polster, desto näher kommt man ans Auge ran und erwischt so auch die feinsten Härchen. Sind die Polster abgenutzt, müssen sie ausgewechselt werden.

Sorgt für den letzten Schliff: der Wimpernkamm Mit den feinen Metallzähnen lassen sich die Wimpern nach dem Tuschen noch mal voneinander trennen. Überschüssige Mascara wird entfernt, die Wimpern bekommen den letzten Schliff. Damit die Kammzähne geschützt bleiben, kann man viele Produkte zusammenklappen, wenn man sie nicht mehr benutzt. Wichtig: Den Kamm hinterher immer mit einem Kosmetiktuch reinigen, sonst bilden sich schnell Klümpchen.

Was Profis für Sie tun können

Wimpern-Verlängerung Die sogenannten Extensions werden an den natürlichen Wimpern befestigt. Bei den synthetischen, sehr elastischen Wimpern kann man zwischen verschiedenen Längen (in der Regel 7-15 mm), Stärken und Biegungen wählen. Mit speziellem Kleber an jedem einzelnen Härchen angebracht, überstehen sie Duschen, Sport und Schwimmen. Sie halten bis zum natürlichen Wechsel der Wimpern, also individuell zwischen zwei und drei Monaten - und fallen anschließend gemeinsam mit ihnen aus. Wer sie regelmäßig auffüllen lassen möchte, sollte das etwa alle vier Wochen tun. Damit die Wimpern-Verlängerung möglichst lange hält, werden öl- und fettfreie Kosmetikprodukte empfohlen. Mascara brauchen Sie dann meistens nur noch, um die Spitzen zu betonen. Kosten: ca. 90 Euro, Füllen ca. 50 Euro. Machen oder lassen? Weil die Behandlung nicht für die Ewigkeit ist und man die Intensität selbst bestimmen kann, sind Extensions auf jeden Fall zumindest einen Versuch wert. Für Frauen mit starkem Wimpernverlust, stark fettenden oder gerade nach unten wachsenden Härchen sind sie aber leider nichts, und auch Allergien sind möglich. Bei der StudioWahl sollten Sie sich Zeit lassen - wenn die Extensions nicht gut gemacht sind, sehen sie auch nicht gut aus.

Wimpern-Lifting Diese Methode kommt ganz ohne künstliche Wimpern oder Kleber aus und holt das Maximale aus den eigenen heraus. Um die Wimpern nach oben zu ziehen, werden Silikonpads auf die Lider gelegt und mit einem fixierenden Gel bepinselt. Mit einem dünnen Wattestäbchen werden die Wimpern aufs Pad geschoben, wo sie leicht festkleben. Die nach oben gezogene Form wird fixiert und die Wimpern mit verschiedenen Seren gepflegt. Nach etwa 40 Minuten werden die Wimpern vorsichtig von den Pads gelöst, behalten dabei aber ihren LiftingEffekt. Hält etwa sechs Wochen. Kosten: ab 50 Euro. Machen oder lassen? Der Lifting-Effekt sieht nur bei vollen Wimpern gut aus, sonst wirkt das Ganze schnell verklumpt.

Wimpern-Transplantation Ursprünglich wurde der chirurgische Eingriff für Menschen entwickelt, die bei einem Unfall oder durch Verbrennungen ihre Wimpern verloren haben - die Härchen schützen das Auge schließlich vor Staub und anderen Fremdkörpern. Inzwischen wird die Transplantation aber auch bei sehr dünnen und kurzen Wimpern angeboten. Unter örtlicher Betäubung werden Haarwurzeln aus dem Hinterkopf entnommen, die genetisch auf lebenslangen Haarwuchs programmiert sind, und dann mikrochirurgisch implantiert. Weil diese Härchen nicht wie normale Wimpern ausfallen, müssen sie etwa alle 10 Tage auf 15 bis 20 Millimeter gekürzt werden - halten dafür aber ein Leben lang. Wichtig: Wer sich dafür entscheidet, sollte sich unbedingt einen erfahrenen Arzt suchen. <Kosten: ab ca. 3500 Euro. Machen oder lassen? Wie jeder chirurgische Eingriff, so hat auch dieser Risiken (z. B. Entzündungen). Deshalb sollte man seinen Leidensdruck zuerst einmal ganz genau prüfen, bevor man sich zu diesem Schritt entschließt

Text: Katja Dreissigacker BRIGITTE Heft 23/2013

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