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Hautpflege Wann hören wir endlich auf von schlechter Haut zu sprechen?

Hautpflege: Wann hören wir endlich auf von schlechter Haut zu sprechen?
© jacoblund / Getty Images
Von den Teeniejahren bis ins hohe Alter – unsere Haut beschäftigt uns ein Leben lang. Ständig auf der Suche nach dem Wundermittel für die "perfekte" Haut probieren wir immer neue Produkte und Trends. Aber warum ist uns das eigentlich so wichtig?
von Anna Lemke

Täglich werden wir daran erinnert, wie wichtig es ist, eine "perfekte" Haut zu haben. Wo wir nur hinsehen werben Marken mit makellosen Gesichtern, Produkte versprechen eine porenlose Haut und Instagram zeigt uns die vermeintliche Good-Skin-Realität. Aber so real ist das doch gar nicht, oder?

Der vermeintliche Retter: Die Hautpflege

Mit dem Ziel vor Auge, die "perfekte" Haut zu haben, probieren wir jede Menge unterschiedliche Produkte und Anwendungsweisen aus. Man entdeckt eine neue vielversprechende Reinigung und kurz danach folgt der Frust, weil das Ergebnis doch nicht so "perfekt" ist, wie die Werbung verspricht. Für mich war Pflege immer mit Anstrengung verbunden – und mit Enttäuschung.

Ich probiere immer noch gerne neue Produkte aus und folge Skincare-Trends. Der entscheidende Unterschied: Heute macht mir die Pflege meiner Haut Spaß. Das übergeordnete Ziel ist nicht mehr "perfekt" strahlende Haut, sondern mir selbst etwas Gutes zu tun. Denn was wir uns alle hinter die Ohren schreiben müssen, ist: Akne, Trockenflechten, Mitesser und Co. sind kein Zeichen für eine ungepflegte oder unreine Haut. Sie sind vielmehr Reaktionen unseres Körpers auf äußere Umwelteinflüsse oder hormonelle Veränderungen. Jede/r der/die unter Akne leidet, weiß, dass meist nicht eine fehlende Pflege Grund für das unebene Hautbild ist. 

Das Problem mit dem Internet

Vor allem das Internet ist nicht ganz unschuldig daran. Auf Instagram sehen wir Promis mit strahlendem Glow und einem ebenmäßigem Hautbild. Bildbearbeitung macht es unmöglich zu erkennen, ob ein Bild retuschiert wurde oder nicht. Mittlerweile zeigen aber auch immer mehr Stars, dass ihre Haut nicht immer perfekt aussieht. Leni Klum postet auf Instagram ein Foto und schreibt "Meine Haut an einem schlechten Tag".

Nur passiert das viel zu selten. Würden uns Promis, Marken und Co. öfters einen realistischeren Eindruck vom Hautbild geben, entstünde gar nicht erst der Eindruck, etwas sei nicht "perfekt". Dabei sind Stars und Sternchen, die im Rampenlicht stehen, von dem Selbstoptimierungs-Zwang höchstwahrscheinlich genauso betroffen wie wir.

Was können wir ändern?

Ein nicht "perfektes" Hautbild sollte sowohl in unserem Alltag als auch in den sozialen Netzwerken normalisiert werden. Keiner sollte sich für sein Äußeres schämen oder das Gefühl vermittelt bekommen, etwas sei nicht normal. Verzichtet soweit es geht darauf, euch mit anderen zu vergleichen. Das kann einem an manchen Tagen leicht fallen und an anderen schwerer. Wichtig ist nur, das eigene Bewusstsein zu schärfen, dass keine Haut "perfekt" ist. Wir sollten weniger über schlechte Haut sprechen und mehr darüber, dass Unreinheiten zur Normalität gehören. Natürlich dürfen wir weiterhin neue Produkte ausprobieren, Behandlungen testen und mit Make-up experimentieren. Aber nehmt dabei den Druck raus. Statt unrealistische Erwartungen an das Produkt oder die Behandlung zu setzen, akzeptiert eure Haut wie sie ist und habt einfach Spaß beim Ausprobieren. Dann heißt es schon bald: "bye bye perfect, hello normal".

Brigitte

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