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Warum kann ich meinen eigenen Schweiß ertragen, fremden aber nicht?

Schweißgeruch – dann stört er uns
© Shutterstock/WAYHOME studio
Wenn wir selbst mal müffeln, merken wir es kaum. Aber wehe, der ungeliebte Kollege riecht nach Schweiß. Warum wir uns an fremden Körpergerüchen so stören.

Es ist das normalste der Welt. Durchs Schwitzen reguliert der Körper seine Temperatur. Zunächst werden von den Schweißdrüsen nur Wasser und Salze ausgeschieden, die völlig geruchlos sind. Die Bakterien in den Achselhöhlen bewirken dann allerdings, dass Geruch entsteht. Wie genau wir riechen, bestimmen die Gene. Aber auch unsere Ernährung. Die Kleidung spielt ebenfalls eine große Rolle. Beim Schweißgeruch gilt ganz klar: Synthetik schlägt Baumwolle … Kaffee, Alkohol und Zigaretten gehören ebenfalls zu den negativen Förderern unangenehmer Körpergerüche. Scharfe Gewürze bringen uns in Hitzewallungen, genauso wie Stress. Salbei, Bockshornklee, kalte Duschgänge und diverse andere Anti-Schwitz-Rezepte werden von Vielschwitzern ausprobiert, Deos und Antitranspirante meist on top.

Jeder Achselschweißgeruch ist anders. Und: Jeder Mensch riecht unterschiedlich intensiv. Mindestens 120 chemische Verbindungen komponieren den individuellen Körpergeruch.

Natürlich hat der Schweißgeruch auch einen evolutionären Sinn: Menschen können offenbar die Immunausstattung eines möglichen Partners erschnüffeln, um für den Nachwuchs den besten Schutz vor Krankheitserregern zu erzielen. Forschungen haben herausgefunden, dass wir am Schweiß eines Menschen sein ungefähres Alter erkennen können. Auch Krankheiten wie Stoffwechselstörungen, Leberkrankheiten oder Tumore verändern die Schweiß-Zusammensetzung. 

Warum ekelt uns der Schweiß der anderen?

An den eigenen Körpergeruch haben wir uns schon so gewöhnt, dass wir ihn kaum noch wahrnehmen können. Begegnet uns Schweißgeruch bei unseren Mitmenschen, stört uns das mitunter massiv. Warum? Tatsächlich spielt Sympathie eine große Rolle. Logisch: Mögen wir jemanden nicht, können wir auch seinen Geruch nicht ertragen. Oder ist es genau andersherum? Entscheidet unsere Nase schon bevor wir ihn kennen gelernt haben, ob wir jemanden mögen oder nicht? Studien belegen zum Beispiel, dass wir häufig Partner ablehnen, die ähnliche Geruchsprofile haben. Grund: Sie könnten keinen Nachwuchs mit uns zeugen, weil sich die Gene zu sehr gleichen. Das ist übrigens auch der Grund dafür, dass man die Körpergerüche von Verwandten des anderen Geschlechts oft nicht mag. Auch wenn unser Gehirn über den ersten Eindruck entschieden hat (zu dem der Geruchssinn einen nicht unerheblichen Teil zu beigetragen hat), entscheidet langfristig Sympathie und Antipathie darüber, ob wir den Schweißgeruch des anderen tolerieren oder nicht.

Miefalarm? Wir erinnern wir an einen Klassiker…

saro

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