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Röschenflechte - das hilft bei schuppenden Rötungen

Röschenflechte – das hilft bei Pityriasis rosea
© Shutterstock/ GRSI
Schuppende Rötungen am Oberkörper – das ist meist eine "Pityriasis rosea". So heißt die Hauterkrankung Röschenflechte.

Röschenflechte – so erkennt man sie

Die Hauterkrankung Pityriasis rosea (Röschenflechte) tritt ganz plötzlich auf und verschwindet oft nach einigen Wochen (meist 4–6 Wochen), im Einzelfall auch Monaten, wieder ohne notwendige Behandlung. Meist zeigen sich schuppende Rötungen nur am Oberkörper.

Es beginnt mit einer einzelnen, ovalen bis länglichen Rötung am Körperstamm, die scharf eingegrenzt ist und leicht schuppt. Der Rand sieht aus wie eine nach innen gerichtete Schuppenkrause, der Durchmesser kann bis zu vier Zentimeter betragen.

Die meisten Patienten sind Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 10 bis 35 Jahren. Mädchen und Frauen sind doppelt so häufig betroffen wie Jungen und Männer. Im Frühjahr und Herbst treten die Schuppenröschen am häufigsten auf.

Wie verbreitet sich die Flechte? Alles beginnt mit dem Primärmedaillon

Der erste Hautfleck einer Röschenflechte wird Primärmedaillon (lateinisch primus "der erste") oder Tache mère (französisch tache "Fleck", mère "Mutter") genannt und tritt sehr häufig in der Bauchgegend auf. Ihm folgen innerhalb von etwa zwei Wochen schubartig weitere Hauterhebungen, die quer zur Körperachse angeordnet am Körperstamm auftreten. Gesicht, Hände und auch Füße bleiben meist frei von Hautveränderungen.

Diagnose beim Hautarzt

Obwohl die Röschenflechte ungefährlich ist und von selbst wieder verschwindet, ist eine Diagnose beim Arzt wichtig, denn die Symptome könnten auch auf einen Hautpilz hindeuten. Der Hautarzt kann eine Röschenflechte meist mit bloßem Auge diagnostizieren, selbst wenn er nur das Primärmedaillon sieht. Die typischen Hautstellen mit Schuppung und rotem Rand sind eindeutig zu erkennen. 

Sind die Hautveränderungen nicht typisch für eine Pityriasis rosea, wird eine feingewebliche (histologische) Untersuchung einer Hautprobe (Biopsie) unter dem Mikroskop vorgenommen. Mit der Schuppenflechte haben die Hautveränderungen wenig gemein, sie sind eher ein kosmetisches als ein gesundheitliches Problem. 

Was ist die Ursache der Röschenflechte?

Forscher gehen aber davon aus, dass eine Infektion mit humanen Herpesviren (HHV) der Typen 6 oder 7 (HHV-6, HHV-7) die Krankheit auslösen kann. Diese speziellen Erreger ähneln in vielerlei Hinsicht den Viren HHV-1 und HHV-2, die für die Krankheiten "Herpes simplex" (Lippenherpes) und "Herpes genitalis"(Genitalherpes) verantwortlich sind. All diese Viren haben gemeinsam, dass sie lange im Körper schlummern können, bevor sie durch einen anderen Auslöser aktiviert werden und Symptome verursachen. Nur ein kleiner Anteil derer, die diese Herpesviren in sich tragen, entwickelt dann tatsächlich auch die Hauterkrankung.

Was ist der Auslöser?

Studien haben ergeben, dass Allergiker häufiger an einer Röschenflechte erkranken. Auch Stress scheint zu den auslösenden Faktoren zu gehören.

Juckt die Röschenflechte?

Meist jucken die Hautstellen nicht oder nur leicht. Wenn die Haut aber extrem trocken ist, können die betroffenen Hautpartien stärker jucken. Die Rötung der Areale verstärkt sich dann meist auch. Ein Dermatologe kann dann Salbe mit Kortison verschreiben, um den Juckreiz zu lindern. Da die Röschenflechte aber von selbst wieder weggeht, leiden Betroffene meist nicht unter den Symptomen, sondern empfinden sie nur als lästige optische Einschränkung. Nur sehr wenige Erkrankte fühlen sich schlechter als sonst, leiden an Müdigkeit, Kopfschmerzen und/oder Appetitlosigkeit.

Wie lange dauert die Hauterkrankung?

Auch ohne Behandlung heilt eine Pityriasis rosea in der Regel innerhalb von drei bis acht Wochen ab. In hartnäckigen Fällen kann es länger dauern und tatsächlich eine therapeutische Behandlung erfordern. Die erfolgt dann durch spezielle Salben, die der Dermatologe verschreibt, oder durch eine Phototherapie (speziell auf den Patienten abgestimmte Bestrahlung mit UV-Licht). 

Ist die Pityriasis rosea ansteckend?

Vermutlich ist die Röschenflechte an sich nicht ansteckend. Es gibt keine Nachweise darüber, dass jemand nach intensivem Kontakt mit einem Patienten mit Pityriasis rosea ebenfalls daran erkrankt wäre.

Grundsätzlich ist aber denkbar, dass ein Erkrankter das Virus an andere Menschen weiter geben kann. Dann kommt es unter Umständen zu einer späteren Erkrankung mit Röschenflechte – vorausgesetzt, das Virus würde durch zusätzliche Auslöser reaktiviert werden. 

Röschenflechte in der Schwangerschaft – gefährlich?

In der Schwangerschaft ist eine Pityriasis rosea VOR der 15. Schwangerschaftswoche nicht ganz ungefährlich. Sie erhöht das Risiko einer Frühgeburt oder im Extremfall einer Fehlgeburt. Tritt die Röschenflechte erst NACH der 15. Schwangerschaftswoche auf, kommt es wesentlich seltener zu Komplikationen. Bleibende Schäden am Kind hinterlässt die Röschenflechte aber nicht.

So könnt ihr die Symptome der Schuppenröschen lindern!

  • Darauf achten, dass die Haut nicht austrocknet. Nicht zu heiß duschen oder baden. Sauna und Dampfbad meiden!
  • Hautcremes für extrem empfindliche Problemhaut (ohne Mineralöle, Konservierungsstoffe, Parfüm) können helfen, da sie der Haut Feuchtigkeit zuführen und das Austrocknen verhindern.
  • Sport reduzieren, denn zu starkes Schwitzen kann die Flechte ebenfalls verschlimmern.
  • Raus aus der Sonne, sie reizt die Haut.
  • Umschläge mit Schwarzkümmelöl oder Lavendelöl können helfen. Auch spezielle Ölbäder helfen, die Trockenheit zu mindern.
  • Keine eng anliegende Kleidung tragen, besonders synthetische Fasern meiden.

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