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Rissige Fingerkuppen Die besten Tipps gegen Pulpitis Sicca

Rissige Fingerkuppen: Frau cremt sich die Hände ein
© dragonstock / Adobe Stock
Trockene Haut ist nicht nur unangenehm, sie begünstigt auch rissige Fingerkuppen. Welche Ursachen es noch gibt und was dagegen hilft, erklären wir hier.

Inhaltsverzeichnis

Trockene Haut kann nicht nur vielfältige Ursachen haben, sondern vor allem auch verschiedene unangenehme Folgen. Eine davon können rissige Fingerkuppen (auch Schrunden genannt) sein – in der Medizin wird das Phänomen als Pulpitis Sicca bezeichnet. Aber warum wird die Haut überhaupt so trocken, dass solche Risse entstehen? Und wie wird man sie wieder los?

Was passiert bei einer Pulpitis Sicca?

Durch die sehr trockene Haut kommt es zu teilweise tiefen Spalten (Rhagaden), die mehrere Hautschichten durchdringen und deshalb auch bluten können. Die Risse sind für Betroffene oft sehr schmerzhaft und heilen auch deshalb nur schwer ab, weil die Hände oft sehr beansprucht werden und obendrein stark durchblutet sind. Schon das einfache Greifen nach einem Gegenstand kann so viel Druck auf die Rhagaden auslösen, dass sie sofort wieder aufplatzen, obwohl die Heilung schon begonnen hatte.

Ursachen für rissige Fingerkuppen

Neigst du zu trockener Haut, hast du wahrscheinlich vor allem in der kalten Jahreszeit mit den schmerzhaften Fingerrissen zu kämpfen. Der Grund: Normalerweise sorgt die körpereigene Talgproduktion dafür, dass unsere Haut von einem schützenden Film umgeben ist und nicht so schnell austrocknet. Bei Kälte wird diese Produktion aber heruntergefahren, was sich besonders an Hautstellen mit wenigen Talgdrüsen wie den Händen und speziell den Fingern und der Nagelhaut bemerkbar macht. Da wir unsere Hände im Alltag außerdem viel beanspruchen, sind Handekzeme oder hier genauer die Fingerkuppenekzeme nicht ungewöhnlich.

Abgesehen von einer generell zu trockenen Haut können aber auch folgende Faktoren rissige Fingerkuppen begünstigen:

1. Hautkrankheiten

Sowohl Pilzinfektionen als auch Neurodermitis sorgen nicht nur für Rötungen, sondern können auch rissige Fingerkuppen verursachen. Versuche auf keinen Fall, solche Erkrankungen selbst zu behandeln, sondern wende dich damit immer an einen Arzt oder eine Ärztin.

2. Häufiges Händewaschen

Waschen wir uns häufig die Hände, schützt das natürlich vor Keimen und Bakterien. Aber Wasser und Seife greifen auch die Fettschicht der Haut an und sorgen dafür, dass sie austrocknet. Wasche deine Hände daher nicht zu oft und creme sie anschließend mit einer feuchtigkeitsspendenden und rückfettenden Handcreme bis in die Fingerspitzen ein.

3. Kalte Luft und Heizungsluft

Sowohl kalte Luft draußen als auch zu trockene Luft in Innenräumen verstärkt das Austrocknen der Haut und die Wahrscheinlichkeit für Einrisse. Um zumindest Ersterem entgegenzuwirken, trägst du am besten immer Handschuhe, wenn du draußen im Kalten unterwegs bist.

4. Chemische und säurehaltige Reizstoffe

Verschiedene reizende Substanzen, die beispielsweise in Putzmitteln sein können, greifen die Haut an. Aber auch dienatürliche Säure von Zitrusfrüchten kann für Schrunden und andere Hautrisse sorgen. Trage beim Putzen oder beim Hantieren mit Zitrusfrüchten deshalb immer schützende Handschuhe, um ein Kontaktekzem zu vermeiden.

5. Mangelerscheinungen

Vor allem ein Vitaminmangel an Vitamin A oder C, aber auch ein Eisenmangel wirkt sich negativ auf die Haut aus und kann so ein Handekzem oder eingerissene Fingerkuppen begünstigen. Achte auf eine ausgewogene Ernährung und baue vor allem viel Obst und Gemüse in deinen täglichen Speiseplan ein. Um einen Eisenmangel auszugleichen, kannst du etwas mehr Fleisch essen oder auf pflanzliche Eisenlieferanten wie Hülsenfrüchte, Nüsse oder Samen setzen.

6. Genetik

Leider ein Punkt, gegen den man sich nicht schützen kann: Trockene Haut ist durchaus auch vererbbar. Leiden also bereits deine Eltern häufig unter Schrunden oder Rissen in den Fingerkuppen, ist es wahrscheinlich, dass du auch betroffen bist.

7. Allergie

Reagierst du allergisch auf beispielsweise verschiedene Farb- oder Duftstoffe, kann sich auch das durch rissige Fingerkuppen bemerkbar machen. Eine allergische Reaktion erkennst du in der Regel aber auch daran, dass sich schuppige Haut bildet. Mache am besten einen Allergietest beim Dermatologen oder der Dermatologin und versuche, die allergieauslösenden Stoffe zu vermeiden. Prüfe auch immer die Möglichkeit einer Kontaktallergie – eventuell reagiert deine Haut auch auf Stoffe wie Nickel, woraus unter anderem Ringe gemacht werden.

8. Berufskrankheit

Je nachdem, in was für einem Job du arbeitest, kann sich auch das negativ auf deine Hautbarriere auswirken. Musst du dir jobbedingt häufig die Hände waschen, weil du zum Beispiel in der Pflege oder in der Küche arbeitest, wirst du wesentlich häufiger mit trockener Fingerhaut und Hautrissen zu kämpfen haben. Auch bei einer hobbybedingt starken Beanspruchung der Hände sind rissige Hände oder Fingerkuppen keine Seltenheit. Das kann zum Beispiel Kletterer oder Kletterrinnen betreffen.

SOS-Tipps gegen rissige Fingerkuppen

Um rissige Fingerkuppen schnell wieder loszuwerden, helfen folgende Tipps:

1. Pflaster nutzen

Decke die Risse unbedingt mit einem Pflaster ab. Das mindert nicht nur die erhöhte Druckempfindlichkeit auf der Stelle, sondern verhindert auch, dass Keime oder Bakterien in die Wunde eindringen. Es gibt sogar spezielle Schrundenpflaster (auch: Filmverband), die die Haut nicht nur schützen, sondern sie auch mit Feuchtigkeit versorgen, vor dem Austrocknen schützen und so die Heilung beschleunigen.

2. Heilsalbe verwenden

Ähnlich wie ein Pflaster hilft auch die richtige Wundsalbe dabei, die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen und den schmerzhaften Riss in der Haut schnell zu schließen. Viele Präparate sind pflanzenbasiert und nutzen beispielsweise die Heilwirkungen der Ringelblume, Kamille oder Hamamelis (Zaubernuss). Informiere dich am besten in der Apotheke über passende Salben gegen Ekzeme oder explizit gegen rissige Fingerkuppen.

3. Hausmittel

Liegt nur eine Minimalform eines Risses vor, kannst du zumindest zur Linderung der Beschwerden auch Hausmittel einsetzen. Honig beispielsweise wirkt antibakteriell. Vermischt mit etwas Joghurt kannst du ihn auf dem Handekzem oder den Fingerrissen auftragen. Bedecke die Stelle anschließend aber auf jeden Fall mit einem Pflaster.

Lesetipps: Alles über die richtige Handpflege erfährst du hier. Außerdem geben wir Tipps gegen rissige Hände.

Quellen

Brigitte

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