Es ist Zeit für ein ausgiebiges Pflegeprogramm für die Füße. Doch sollte man Hornhaut wirklich regelmäßig entfernen? Muss ich zur Pediküre ins Nagelstudie oder zur medizinischen Fußpflege? Und wie kurz darf man seine Nägel eigentlich schneiden? Was tun bei eingewachsenen Nägeln? Und wie oft sollte man Hornhaut entfernen? Wir haben mit einem Experten über gepflegte Füße gesprochen: 7 Fragen, 7 Antworten - so werden eure Füße ganz schnell hübsch.
Es kommt immer auf die Situation an: Geht es nur darum, die Füße etwas "sommerfein" zu machen, reicht eine Pediküre in einem guten Kosmetikstudio. "Sobald es aber medizinischer wird, also zum Beispiel ein Hühnerauge oder ein eingerollter Nagel behandelt werden muss, sollte man eine podologische Praxis aufsuchen", rät der Podologe Dirk Reher. Gut zu wissen: Seit einigen Jahren sind die Begriffe Medizinischer Fußpfleger/Medizinische Fußpflegerin und Podologe/Podologin geschützt - ein normaler Fußpfleger oder eine Kosmetikerin dürfen also keine medizinische Fußpflege anbieten.
Kunstvoll lackiert und dann gleich wieder eine Macke in der Farbe? Passiert in der Freiluftsaison häufiger, weil die Nägel immer mal irgendwo anecken können. Zudem kann durch UV-Strahlen, Chlor vom Poolwasser, etc. die Leuchtkraft der Farbe verloren gehen. Dagegen hilft ein Überlack mit UV-Filter, der über jeden bunten Lack aufgetragen werden kann (z. B. von Sally Hansen). Zusätzlich immer auch Unterlack verwenden: Er gleicht Unebenheiten im Nagel aus, so dass sich die Farbe besser verteilt, und schützt die Nägel vor dem Verfärben durch knallige Töne. Ansonsten sind auch langanhaltende Lacke ein gute Option - die kann man mittlerweile zu Hause selbst aufpinseln (z. B. "All Week Long" von LCN) oder man geht zur Kosmetikerin.
Viel hilft an dieser Stelle leider nicht viel. Denn: "Hornhaut entsteht durch Druck oder Reibung", erklärt Dirk Reher, Podologe und Präsident des "Zentralverbandes der Podologen und Fußpfleger Deutschlands". Rubbelt man die verhornten Stellen zu häufig ab, "will sich die Haut gegen den Reiz schützen", sagt Dirk Reher. Der Fuß-Experte empfiehlt deshalb, möglichst nicht häufiger als alle 14 Tage einen Bimsstein oder eine feine Raspel zur Entfernung zu verwenden. Von speziellen Hornhauthobeln rät er dagegen ab - damit könne schnell zu viel Haut abgenommen werden.
Oh ja! Am besten immer eine kleine Flasche mit kühlendem Spray dabeihaben und die Füße bzw. Beine zwischendurch damit einnebeln. Funktioniert übrigens auch über Strumpfhosen - toll, wenn man an heißen Tagen im Büro sitzt! Es gibt spezielle Cooling-Sprays für die Beinpartie, ansonsten genügt aber eins mit Thermalwasser aus der Apotheke. Extra-Tipp: Fußbäder sind nicht nur was für die Kuschelzeit, an warmen Tagen tut ein erfrischendes richtig gut. Spezieller Badezusatz mit Kräuter-Extrakten reinigt, belebt und desodoriert.
Mit transparenten Gel-Polstern für Ballen oder Fersen kann man Schuhe etwas gemütlicher machen: Sie sind rutschfest und können teilweise mehrmals verwendet werden. Gegen Blasen kann auch ein Schutzgel helfen, das auf gefährdete Stellen aufgetragen wird und diese vor Reibung schützt. Generell gilt aber leider: So sehr wir uns auch auf die Sandalen-Saison freuen - unsere Füße teilen die Freude nicht immer. Vor allem, wenn es um Highheels geht. Denn je höher der Absatz, desto ungünstiger die Belastung. Aber auch Keilabsätze oder Flipflops sind auf Dauer nicht ideal. Immerhin: Im Gegensatz zum Winter ist man bei der Schuhwahl flexibler. Experten raten dazu, Schuhwerk bzw. Absatzhöhe so oft es geht zu variieren, um die Füße zu trainieren. Und öfter barfuß laufen - das stärkt langfristig.
Weil hier weniger Talgdrüsen liegen, produziert die Haut an den Füßen auch weniger Lipide (Fette) und trocknet deshalb schneller aus. Also immer schön cremen, um rissige Stellen zu vermeiden. Ideal sind zum Beispiel Pflegeprodukte mit Urea. Auch praktisch: Einmal-Füßlinge, die Pflegestoffe enthalten und im Schuh getragen werden können.
Ja! Denn wenn zu viel abgenommen wird, besteht Einwachsgefahr. "Der Nagel sollte von der Länge her so gekürzt werden, dass er ungefähr mit der Zehenkuppe abschließt", empfiehlt Podologe Dirk Reher. Außerdem am besten so zurechtfeilen, dass das Ergebnis spatenförmig aussieht.