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Was hilft gegen Cellulite?

Was hilft gegen Cellulite? Frau am Strand in Bikinihose
© Mangostar / Shutterstock
Wer hat sich eigentlich diese blödsinnige Orangenhaut ausgedacht? Und was können wir gegen Cellulite tun? Wir erklären die besten Behandlungsmethoden.

app So wirst du Cellulitis los (1)

Der Kampf gegen Cellulite - bringt das überhaupt was?

Die Dellen auf den Oberschenkeln begleiten uns treu. Und die allerwenigsten von uns bleiben von ihnen verschont, denn mit fortschreitendem Alter bekommen 80 bis 90 Prozent der Frauen Cellulite.

Hüften und Oberschenkel speichern nun mal lieber als alle anderen Körperregionen Fett - und das drückt gern als Dellen durch die Haut. Der Hauptgrund ist der Elastizitätsverlust des weiblichen Bindegewebes - und dass wir dünnere Haut haben als Männer. So hat es das Fettgewebe leichter, sich auszubreiten und durch die stabartig angeordneten Bindegewebsstränge nach oben durchzudrücken. Das Ergebnis ist als Orangenhaut sichtbar. Unser Östrogen sorgt dann dafür, dass sich das Fett vorwiegend an Po und Schenkeln sammelt, dazu kommen oft Wassereinlagerungen durchs viele Sitzen im Job.

Weil also das Fett in der Unterhaut der Hauptmissetäter in Sachen Schenkelbeulen ist, wollen die meisten Anti-Cellulite-Therapien die Fettmenge verringern. Die Sache hat nur einen großen Haken: "Es gibt noch immer kaum unabhängige Studien, die die Wirksamkeit der angebotenen Anti-Cellulite-Mittel und Behandlungsmethoden kontrollieren", sagt Dr. Tatjana Pavicic, Hautärztin an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Wir stellen euch nun die einfachsten und wirksamsten Methoden vor, die Cellulite bekämpfen.

Hilft Sport gegen Cellulite?

Mit Sport die Durchblutung anzuregen hilft, um zu entwässern und einen optischen Verbesserungseffekt zu erzielen. Ideal sind Ausdauersportarten wie Jogging, Walken, Schwimmen oder Radfahren.

Besonders Schwimmen ist sehr zu empfehlen, weil man zusätzlich zur Bewegung noch einen Lymphdrainageähnlichen Effekt hat. Diese Kombination entstaut die Wassereinlagerungen, und die Muskelaktivität von innen stärkt wiederum das Bindegewebe. Die explizit auf Problemzonen ausgerichteten Fitnesskurse 'Bauch - Beine - Po' bringen auch etwas, und zwar am besten in Kombination mit Jogging. Wer regelmäßig Sport treibt, also mindestens zweimal pro Woche, verbessert seinen Stoffwechsel, und die Cellulite hat es nicht so leicht. Ganz wegtrainieren kann man Orangenhaut leider nicht, aber man kann sie deutlich mildern und vorbeugen, wenn man Sport als festen Bestandteil in sein Leben integriert." Wir erklären euch noch einmal ausführlich, welche Sportarten am effektivsten sind: Cellulite bekämpfen mit Sport.

Welche Pflege hilft gegen Cellulite?

Wir haben Dr. Tanja Fischer, Dermatologin, Allergologin und ärztliche Leiterin des Haut- & Lasercentrums Potsdam/Berlin gefragt: "Generell bin ich der Ansicht, dass es immer eine gute Idee ist, sich liebevoll um seinen Körper zu kümmern. Denn alles, was der Psyche guttut, macht uns auch schöner. Für einen Anti-Cellulite-Effekt, zumindest einen kurzfristigen, würde ich folgendes Beauty-Programm empfehlen: mit heiß-kalten Wechselduschen starten und mit einem Luffa-Handschuh (Apotheke/Drogerie, ca. 10 Euro) die Beine von Knöchel bis Oberschenkel in kreisenden Bewegungen massieren, etwa 100-mal dieselbe Bewegung. Danach sind die Beine gut durchblutet, und man trägt ebenfalls in runden Bewegungen ein Anti-Cellulite- Produkt auf. Die meisten Cremes enthalten zwei bis fünf Prozent Koffein, das die Durchblutung aktiviert und so den Gewebestau abbaut.

Mit der Kombination aus Massage und Eincremen kann man sogar kurzfristig den Schenkelumfang reduzieren. Die Massage fördert die Durchblutung und aktiviert den Lymphfluss. Man müsste das Ritual aber regelmäßig durchführen, um die Reduktion dauerhaft zu erhalten. Als SOS-Programm, zum Beispiel vor dem Strandurlaub, würde ich zudem einen Besuch in der Bräunungsdusche empfehlen - eine leichte Tönung kaschiert die Dellen wunderbar. Außerdem hilft es, als Unterstützung entwässernde Tees, etwa aus Brennnessel oder Artischocke, zu trinken. Wasser ist auch gut. Zuckerhaltige Säfte und Alkohol dagegen lieber weglassen oder zumindest reduzieren."

Was bringt die Behandlung mit dem Laser?

Den minimalinvasiven chirurgischen Laser- Eingriff führen Dermatologen durch: Unter örtlicher Betäubung wird mittels Laser zunächst überschüssiges Fett im Unterhautfettgewebe entfernt, und danach durchtrennt der Arzt die stabartigen Gewebefasern, die für das dellige Hautbild verantwortlich sind. Kosten: rund 4000 bis 6000 Euro. Dauer: zwei bis vier Stunden. Wichtig: Lassen Sie sich vorher unbedingt über die medizinischen Risiken beraten!

Dr. Klaus Hoffmann, Leiter der Abteilung für ästhetisch-operative Medizin an der Klinik für Dermatologie und Allergologie der Uni Bochum: "Ich wende das Verfahren seit zweieinhalb Jahren an und halte die Behandlung für die erfolgversprechendste, die es derzeit gibt. Die Patientinnen können immer eine sichtbare Veränderung erwarten, da die für die Dellen verantwortlichen Bindegewebsstränge durchtrennt werden."

Dr. Gerhard Sattler, Gründer der Rosenpark Klinik für Ästhetische Medizin und Plastische Chirurgie: "Cellulaze ist ein gutes Verfahren, ich würde es aber in Verbindung mit einer Fettabsaugung empfehlen. Mit dem Laser durchtrennt man das Fettgewebe in der ersten Hautschicht, mit der Liposuktion entfernt man auch das Fett aus der zweiten und dritten Ebene. Wendet man allein Cellulaze an, kann das in Einzelfällen zu schlabbrigem Hautgewebe führen. Eine nicht so ausgeprägte Cellulite lässt sich durchaus nur per Laser entfernen."

Lymphdrainage gegen Cellulite

Was ist das? Eine Spezialmassage, die den Lymphfluss wieder in Gang bringt, so können Wasseransammlungen im Gewebe über die Nieren abtransportiert werden. Nach etwa zehn Lymphdrainagen bei zwei Behandlungen pro Woche soll die Orangenhaut sichtbar geglättet sein. Was ist dran? Dr. Tatjana Pavicic: "Lymphdrainage hilft bei Cellulite, aber nur so lange, wie man sie anwendet. Danach kann sich wieder Wasser im Gewebe einlagern." Risiken Bei sachgemäßer Behandlung drohen keine Nebenwirkungen.

Bodywrapping - wickeln gegen Orangenhaut

Was ist das? Erst werden Schenkel, Hüfte oder Bauch mit durchblutungsfördernden Mitteln eingerieben (z. B. Fango-, Algenoder Schlammpackungen), dann mit Folie umwickelt. Unter der Folie entsteht Wärme, gemeinsam mit den Wirkstoffen regt sie die Durchblutung an, das fördert den Lymphfluss, und die Haut wirkt glatter. Mindestens zehn Sitzungen werden empfohlen. Was ist dran? Die Cellulite-Forscherin Dr. Tatjana Pavicic weiß: "Das Verfahren wirkt, aber nur, solange man es anwendet. Gelegentlich lösen durchblutungsfördernde Mittel Kontaktallergien oder Irritationen aus." Risiken Nicht für jeden Menschen sind Wärmetherapien geeignet (Finger weg z. B. bei Gelenkentzündungen, Herz-Kreislauf- Schwäche, Kurzatmigkeit).

Echt ärgerlich oder überhaupt nicht schlimm?

Wir haben die Userinnen auf BRIGITTE.de gefragt, wie sie mit dem Thema Cellulite umgehen. Und das sind die Ergebnisse:

39 % der Umfrage-Teilnehmerinnen haben Dellen beim Kneiftest.

57 % der Befragten haben auch ohne Kneiftest Orangenhaut.

13 % der Userinnen haben Komplexe wegen ihrer Cellulite.

68 % der Befragten beruhigt es, dass fast alle davon betroffen sind (laut Statistik rund 90 Prozent).

27 % der Frauen könnten sich eine Schönheits-OP zum Entfernen der Cellulite vorstellen - es käme auf den Preis und die Risiken an.

21 % der Userinnen finden ein paar Dellen bei anderen Frauen überhaupt nicht schlimm.

59 % der befragten Frauen geben an, sich im Winter keine Gedanken über Orangenhaut zu machen, im Sommer aber ab und an genervt davon zu sein.

4 % der befragten Frauen gaben an, keine Dellen zu haben.

76 % der Befragten finden es oberflächlich, sich Gedanken über Orangenhaut zu machen, sind aber dennoch manchmal von den Dellen genervt.

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