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Hyaluron, Retinol und Vitamin C Das hilft wirklich: Falten vermindern mit Gesichtspflege

Hyaluron, Retinol, Vitamin C: Schockierte Frau Kosmetik
© Tinatin / Shutterstock
Euer Badezimmer-Schrank ist prall gefüllt mit teurer Gesichtspflege, die nichts bewirkt? Dann dürfte euch das hier interessieren. Jetzt und hier ist Schluss mit falschen Versprechungen, die vorgeben, euch in zehn Minuten zehn Jahre jünger aussehen zu lassen. Diese Gesichtspflege-Routine wirkt wirklich bei Falten.

Retinol, Vitamin C und Hyaluronsäure – jaja, das haben wir alles schon gehört. Immerhin steht es plakativ auf jeder Creme und jedem Serum. Was viele nicht wissen: Es kommt nicht nur auf die hohe Konzentration des Wirkstoffes an, sondern auch auf die Formulierung. Wie sagt man so schön: Was bringen einem 500 PS, wenn man nur im ersten Gang fährt. Genau so ist es auch bei Hautpflege: Was bringen zwei Prozent Retinol, wenn sie nicht von der Haut aufgenommen werden können? Wenn ihr wirklich einen Erfolg bei eurer Haut sehen wollt, müsst ihr das über Hyaluron, Retinol und Vitamin C wissen. 

Hyaluron ist kein Wundermittel

Hyaluronsäure ist ein Wirkstoff, der etwas überbewertet wird. Ja, er bindet sehr viel Wasser auf der Haut und hält sie feucht. Aber wer sich eine erhebliche Minderung von Falten erhofft, wird leider enttäuscht. Ja, Trockenheitsfältchen werden reduziert, weil die oberste Hautschicht durchfeuchtet wird. Aber mehr passiert da im Prinzip nicht.

Versteht das nicht falsch: Ein Hyaluron-Serum erfüllt genau seinen Zweck. Aber ein Wundermittel gegen Falten ist es definitiv nicht. Trotzdem ist der Wirkstoff gut verträglich und spendet Feuchtigkeit. Die volle Wirkung könnt ihr übrigens nur entfalten, wenn ihr das Serum auf die feuchte Haut auftragt und danach eine Creme verwendet. Denn wie soll Wasser auf eurer Haut gebunden, wenn da kaum Wasser ist? Verwendet also ein Gesichtswasser, ein Spray oder einfach Leitungswasser, bevor ihr euer Serum auftragt. Die Creme schließt zum Schluss alles ein, sonst verpufft das Hyaluron, wie auch der gewünschte Effekt.

Das hilft wirklich: Vitamin A (Retinol)

Die Kosmetik-Industrie hat es für sich entdeckt und schon steht es überall: Retinol. DAS Wundermittel gegen Falten. Dem kann man nicht widersprechen, denn tatsächlich ist Vitamin A einer der am besten erforschten Wirkstoffe in der Pflege. Ja, Retinol hilft wirklich gegen Falten! Aber auch nicht gegen tiefe Mimik-Falten – wie gesagt, keine falschen Versprechungen. Es kann die Faltentiefe mindern, weil es die Kollagen- und Elastinproduktion ankurbelt. Es stärkt also unser Bindegewebe, was im Alter immer instabiler wird und wodurch Falten entstehen. 

Wenn Gesichtspflege einfach wäre, hätte jeder einen perfekten Teint. Fakt ist: Man muss sich mit seiner Haut und den Produkten/Wirkstoffen auseinandersetzten, wenn man Ergebnisse erzielen will. Deswegen gibt es jetzt einen kurzen Ausflug in die Wissenschaft.

Es gibt verschiedene Formen von Vitamin A, die unterschiedlich effektiv und verträglich sind. Grundsätzlich gilt: Je milder und verträglicher das Vitamin A, desto geringer und weniger effektiv die Wirkung. Das schwierigste bei Vitamin A ist also ein Produkt zu finden, das wirksam ist und die Haut nicht reizt. Denn dann schuppt sie sich, ist gerötet und empfindlich. Wie findet man also heraus, was gut und sein Geld wert ist?

Im ersten Schritt darf man nicht den Produkt-Etiketten vertrauen. Denn auch wenn Retinol drauf steht, können effektivere und weniger wirksame Formen drin sein. Der übergeordnete Begriff aller "Retinole" ist Retinoide. Diese werden von unserer Haut durch chemische Reaktionen zum Schluss immer in Retinsäure umgewandelt. Je mehr Schritte sie dafür benötigt, desto milder ist das Retinoid zur Haut. Es gibt diese verschiedenen Formen:

  1. Retinol-Ester (Vitamin-A-Ester) ist die Vorstufe zu Retinol. Es benötigt drei Schritte bis zur Umwandlung zu Retinsäure und ist die sanfteste Form des Retinols. In den Incis findet ihr es unter Retinyl Acetate, Retinyl Linoleate, Retinyl Palmitate, Retinyl Propionate.
  2. Retinol (Vitamin A1) benötigt zwei Schritte bis zur Umwandlung zu Retinsäure. Es kann also mehr irritieren, ist aber ebenso effektiver als Retinol-Ester. 
  3. Retinal (Vitamin-A-Aldehd) wird in einem Schritt zu Retinsäure umgewandelt. Dieser Wirkstoff kommt bisher nicht so häufig in Kosmetikprodukten vor, weil er relativ neu erforscht ist. Sehr effektiv und mit größeren möglichen Irritationen verbunden. 
  4. Retinsäure (Vitamin-A-Säure) ist am effektivsten. Alle vorherigen Formen werden in Retinsäure umgewandelt – nur durch sie wird eine Verbesserung des Hautbilds erreicht. Wird sie in dieser Form auf die Haut aufgetragen, ist sie extrem reizend und deshalb auch verschreibungspflichtig. 

Was bedeutet das für euch? Seht immer auf dem Etikett der Produkte nach, welche Form enthalten ist. Die schwächste Form ist nicht gleich schlecht und die stärkste nicht gleich gut! Wie gesagt: Retinoide sind ganz reizend. Wenn ihr den Wirkstoff ganz neu in eure Gesichtspflege-Routine einbaut, könnt ihr euch mit Retinol-Ester oder einer geringen Konzentration von Retinol herantasten. Das ist sehr, sehr wichtig, weil sich eure Haut langsam an den Wirkstoff gewöhnen muss und ihr nur langfristige Erfolge erzielt, wenn ihr die Konzentration langsam steigert.

Benutzt also z.B. am Anfang eine Creme mit einer geringen Menge Retinol. Die Olay Regenerist Retinol24 Nachtcreme (um 22 Euro) ist sehr gut für Anfänger geeignet. Nach zwei Monaten könnt ihr dann zu einem höher dosierten Produkt greifen, wie z.B. dem Colibri Skincare Retinol Booster (um 30 Euro), dem No Cosmetics Retinol Serum (um 17 Euro) oder auch dem The Ordinary Retinoids Granactive Retinoid 2% Emulsion (um 25 Euro).

Das wichtigste: Immer abends auf trockene Haut auftragen. Entweder als ersten Schritt in der Routine (weniger irritierend) oder als letzten Schritt. Nie öfter als 1-3 Mal die Woche verwenden. Am nächsten Tag Sonnenschutz mit mindestens Lichtschutzfaktor 30 tragen, sonst erhöht ihr das Hautkrebsrisiko. 

Das hilft manchmal: Vitamin C

Vitamin C ist ein Problemkind. Es kann wahre Wunder bewirken, tut es aber meistens nicht. Warum? Weil es sehr schwer ist, Vitamin C wirksam zu formulieren. Das heißt konkret: Der pH-Wert muss relativ sauer sein (3-4), damit es durch die Öl-Schicht der Haut kommt und überhaupt etwas bewirken kann. Wirklich ganz, ganz viele Vitamin-C-Seren machen überhaupt nichts, außer etwas Feuchtigkeit und Antioxidantien zu spenden – das ist aber keine 30 Euro wert. Entweder ist die Konzentration des Wirkstoffs zu gering, eine unwirksame Form wird verwendet oder das Produkt ist falsch verpackt, sodass es durch UV-Strahlen unwirksam wird. (Dunkle Glasflaschen schützen den Inhalt)

Erneut ist Vitamin C nicht gleich Vitamin C. Es kommt in verschiedenen Formen vor – L-Ascorbinsäure ist am besten erforscht und am effektivsten. Und übrigens: Man darf auf dem Produktetikett mit "Vitamin C" werben, obwohl die Konzentration verschwindend gering ist. Und in einer so geringen Konzentration wirkt der Wirkstoff kaum. Habt also erneut ein offenes Auge und keinen offenen Geldbeutel! Darauf könnt ihr euch freuen, wenn ihr das richtige Produkt gefunden habt: 

Vitamin C ...

  • glättet feine Linien und Falten.
  • wirkt antioxidativ. Schützt also vor Hautirritationen, Entzündungen und Umweltbelastungen wie freie Radikalen.
  • hemmt ein Enzym, welches bei der Entstehung von Pigmentflecken essenziell ist -> es entstehen weniger Pigmentflecken.
  • lindert Rötungen.
  • vermindert rote Pickelchen. 
  • verbessert den natürlichen Haut-Heilungsprozess.
  • lässt dadurch Pickelmale schneller verschwinden.

Am besten verwendet man es morgens, denn dann "boosted" es zusätzlich euren Sonnenschutz und macht ihn noch wirksamer. Empfehlenswert sind das Geek & Gorgeous C-Glow Serum (um 11 Euro), das Drunk Elephant C-Firma Fresh Day Serum (um 70 Euro), der Paula's Choice C15 Super Booster (um 56 Euro) und auch das Colibri Skincare Vitamin C Serum (27 Euro).

Wie bereits erwähnt – nicht alle günstigeren Seren sind deshalb schlecht. Sie sind vielleicht nur weniger wirksam formuliert, was vielleicht von manchen Menschen sogar gewünscht ist. Ein solches Serum solltet ihr immer morgens vor Cremes benutzen.
Wie auch bei Retinol ist Sonnenschutz ein absolutes Muss – nur dann werdet ihr einen wirklichen Unterschied merken. Und auch wenn ihr die letzten 50 Jahre keinen täglich Sonnenschutz getragen habt, macht es auch ab sofort einen riesigen Unterschied. 

Die Moral von der Geschichte ist, dass man beim Kauf von Gesichtspflege aufpassen muss, wie man sein Geld investiert. Denn auch wenn "Vitamin C" oder "Retinol" drauf steht, heißt das noch lange nicht, dass es auch die angepriesene Wirkung hat. Es kommt auf die Form des Wirkstoffs an und ob er so formuliert ist, dass er auch dort ankommt, wo er wirken soll. 

Barbara

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