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Raue Haut: Bisher ging alles glatt

Raue Haut: bisher ging alles glatt
© popcorner / Shutterstock
...aber plötzlich spielt die Haut verrückt, juckt und schuppt? Klares Zeichen von Wintermüdigkeit! Mit unseren Tipps wird raue Haut wieder fit.

Ein halbes Jahr trockene Heizungsluft, Kälte, Wind und Stubenhockerei stellen selbst robuste Hauttypen auf eine harte Probe. Spätestens im März sind wir blass und bleich, die Haut ist dünn und empfindlich wie nie. Dann fehlt oft nur noch der berühmte letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. Zum Beispiel ein heißes Schaumbad, anschließend nicht eingecremt, und schon gibt’s Probleme. Erste Anzeichen: Die Haut spannt nach dem Reinigen, schuppt sich oder juckt sogar – vor allem natürlich, wenn man ohnehin zu trockener Haut neigt. An den Schienbeinen sieht sie nun oft weiß aus und glänzt, weil sie äußerst gespannt und schlecht durchblutet ist. Die Elastizität lässt nach, und Rötungen tauchen auf. Bis zuletzt kleine Risse entstehen und sich raue Stellen auf der Haut und sogar Ekzeme bilden können.

Natürliche Repair-Öle

Jetzt hilft nur noch der tiefe Griff in den Cremetopf, damit raue Haut wieder schön geschmeidig wird. Denn ausgetrockneter Haut fehlt eindeutig Fett! Sie muss erst mal von außen wieder aufgepäppelt werden – zum Beispiel mit Fettsäuren aus Nachtkerzen- oder Borretschöl (so genannte Omega-6-Fettsäuren), die den hauteigenen sehr ähnlich sind. Auch Traubenkern- oder Hanföl wird gern genommen, um zusammen mit den Hornzellen eine schützende Barriere aufzubauen. High-Tech-Forscher setzen auf synthetische Fettvorstufen ("Sphingo-Lipide"), die dann in der Haut in Lipide (Fette) umgewandelt werden. Und eine aktuelle Studie beweist, dass auch eine Vitamin-B5-Vorstufe, das so genannte Dexpanthenol, poröse Stellen bestens kittet. Wichtig: Jetzt kein stark deckendes Make-up benutzen, die Puderpigmente trocknen raue Haut wieder aus. Besser sind getönte Tagescremes und Fluids.

Glättendes Wasser

Fett allein reicht aber nicht. Der natürliche Schutzmantel war schließlich löcherig und porös und hat jede Menge Wasser abgegeben. Die Haut muss also ihre leeren Tanks wieder auffüllen. So genannte Feuchtigkeitsbinder wie zum Beispiel Harnstoff (Urea) sorgen dafür, dass das Wasser in der Haut bleibt. Harnstoff entsteht im ganz normalen Eiweißstoffwechsel und bildet in der Haut kleine Speicher-Kristalle. Läuft alles glatt, haben wir etwa acht Mikrogramm in jedem Quadratzentimeter Haut – in Dürreperioden jedoch weniger als die Hälfte. Repair-Cremes brauchen deshalb außer Ölen auch starke Wasserbinder.

Schnelle Frischmacher

Gegen raue Stellen helfen Peelings, die ganz ohne Schleifpartikel auskommen. Sie enthalten entweder kleine Schwämmchen, die bei Hautkontakt aufquellen und Schüppchen aufsaugen. Oder Enzyme, die das natürliche Abschuppen der Haut unterstützen und Verhornungen dadurch im Keim ersticken. Sieht die Haut sehr blass aus? Dann raus an die frische Luft! Und Cremes auftragen, die die Durchblutung zusätzlich ankurbeln – zum Beispiel mit Pflanzenextrakten, die durch Wachstumsfaktoren die Gefäße wieder in Topform bringen. Oder mit Mangan, das ebenfalls für eine verstärkte Mikrozirkulation sorgt. Am besten die Pflege leicht einmassieren, das intensiviert den Frische-Effekt.

Sanfte Body-Scrubs

Schuppende Haut an Ellenbogen und Fersen können Sie vorm Duschen mit einem Sisal-Handschuh bearbeiten. Alternative für Empfindliche: Peelings mit Meersalz oder kleinen Jojobawachs- Perlen. Die schuppern überflüssige Schüppchen besonders zart ab. Anschließend wie gewohnt duschen. Aber nicht zu heiß und nicht zu lange. Für den restlichen Körper reichen Frotteehandtuch (das ebenfalls leicht peelt) plus Creme. Badefans sollten jetzt auf Schaumschlägerei verzichten und lieber in pflegende Ölbäder steigen.

Starke Körperlotions

Für raue, rissige Fischerhände wurde die norwegische Formel ursprünglich entwickelt – jetzt steckt sie auch in Body-Lotions für trockene Haut. Ihr Geheimnis: 20 bis 40 Prozent Glycerin. Eine Zeit lang stand das zwar in der Kritik, die Haut noch trockener zu machen. "Studien haben aber mittlerweile das Gegenteil bewiesen", sagt Dr. Dorte Uhlenbruch, Ärztin und fachliche Beraterin bei Neutrogena. "Wichtig ist allerdings, die Haut nicht auf Dauer mit höchster Dosis zu pflegen. Man sollte ihr immer nur das geben, was sie wirklich braucht." Die Körpermilch der Firma wird deshalb in zwei Konzentrationsstufen angeboten.

Beruhigendes Plankton

Sind bereits Keime eingedrungen, wird die Durchblutung hochgefahren, um die natürliche Abwehr zu aktivieren. Das sieht man sofort: Die Haut rötet sich. Die französische Firma Avène hat festgestellt, dass Thermalwasser die Ausschüttung des Botenstoffes Histamin bremst und damit auch Rötungen und Reizungen. Deshalb wird es in Frankreich auch erfolgreich bei Neurodermitis und Schuppenflechte (Psoriasis) eingesetzt. Das Wasser einfach auf die Haut sprühen – oder in die Luft und das Gesicht drunter halten. Alternative: ein Gel mit konzentriertem Thermalplankton. Und einige Firmen verarbeiten auch Thermalwasser in ihren Cremes.

Text: Christa Möller

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