Struppig, strohig, fransig, ohne Glanz: Haare können manchmal so richtig nerven, wenn sie sich nicht so stylen lassen, wie man es gerne hätte. Bevor man aber an seinen eigenen Fähigkeiten zweifelt oder dem Haarspray mal wieder die Schuld in die Schuhe schiebt, sollte man kurz innehalten. Vielleicht beginnt das Bad-Hair-Dilemma bereits unter der Dusche? Denn beim Haarewaschen kann man durchaus ein paar Dinge falsch machen ...
Ein weit verbreiteter Irrglaube ist, dass Haare mit heißem Wasser sauberer werden. Vermutlich weil man denken könnte, dass das Fett so besser gelöst wird. Dem ist aber nicht so - ganz im Gegenteil. Zu heißes Wasser entzieht dem Haar Feuchtigkeit und kann es auf Dauer spröde aussehen lassen. Lieber lauwarm waschen oder noch besser (und mutiger): Den Hahn am Ende noch einmal in den blauen Bereich drehen. Kaltes Wasser schließt die Schuppenschicht und sorgt für glänzende Haare.
Wo kommt das Fett her? Genau, aus den Talgdrüsen in der Kopfhaut. Und deshalb reicht es aus, die Haare dort einzuschäumen. Spitzen und Längen werden beim Ausspülen automatisch mitgewaschen. Wer sehr trockene Spitzen hat, kann vor dem Shampoonieren zusätzlich ein wenig Spülung einmassieren. So werden sie zusätzlich geschont.
Klar, es riecht so gut und schäumt so schön ... aber Kopfhaut und Haare benötigen keine Schaum-Invasion, um sauber zu werden. Am besten gibt man einen Klacks Shampoo in die Handflächen und schäumt es auf, bevor man es aufträgt. So spart man sich das strapaziöse Aufschäumen in den Haaren. Experten schwören übrigens darauf, die Haare nur kurz zu waschen und doppelt so lange mit lauwarmem Wasser auszuspülen. Reinigt genauso gut und schont die Haastruktur.
Schnell fettende Haare? Oder Schuppen? Da kann es manchmal sehr verlockend sein, die Kopfhaut besonders gründlich zu rubbeln oder zu massieren. Keine gute Idee! Je mehr Fett den Talgdrüsen entzogen wird, desto schneller wird es nachproduziert. Besser ist es, auf ein Pflegeprodukt passend zum Haartyp zu setzen und dieses kurz einzumassieren und gründlich auszuspülen.
Seit der "no poo"-Trend um sich greift, hört man immer öfter die Frage, ob man seine Haare wirklich täglich waschen sollte. Die eine Antwort darauf gibt es nicht - die Pflege ist abhängig vom individuellen Haartyp. Fakt aber ist, dass die Haarstruktur im nassen Zustand am empfindlichsten ist. Und da auch der Säureschutzmantel der Kopfhaut rund 24 Stunden benötigt, um sich zu regenerieren, sollte man sich an diese schlaue Regel halten: So oft wie nötig, so selten wie möglich!
Neuer Clou auf dem Beauty-Markt sind so genannte Cleansing Conditioner - also Spülungen, die mit einer Mini-Menge von Tensiden das Haar reinigen und gleichzeitig wie ein Conditioner pflegen. Der Einsatz von Shampoo wird dadurch überflüssig. Cleansing Conditioner sind vor allem für spröde, trockene Haare konzipiert worden. Wer nur noch herkömmliche Spülung und kein Shampoo mehr benutzt, wird aller Voraussicht nach unter strähnigen Fransen leiden.
Klingt banal, aber Shampoos für trockene Haare wurden wirklich für trockene Haare konzipiert. Es macht daher Sinn, Pflegeprodukte zu kaufen, die dem Haar die Inhaltsstoffe zuführen, die es auch wirklich benötigt. Und dabei müssen es nicht immer die super teuren Produkte sein, damit das Haar toll aussieht. "Drogerieprodukte sind manchmal nicht so hochprozentig dosiert wie die friseurexlusiven Produkte, daraus ergibt sich meist der Preisunterschied. Man merkt eventuell einen Unterschied in der Effizienz, das hat aber keinen Nachteil für die Haare", so Friseurin Kirstin Jurrat.
Ja, es ist verlockend, macht die Haare aber wirklich kaputt: Wer seine nasse Mähne mit dem Handtuch tracktiert und trocken rubbelt, muss sich über Spliss und Bad-Hair-Days nicht wundern. So geht's richtig: Die Haare mit dem Handtuch vorsichtig trocken drücken oder einwickeln und zum Turban auftürmen. Nasse Haare bürsten ist übrigens genau so gemein - besser einen grobzinkigen Kamm verwenden.