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Grießkorn entfernen So wirst du Milien ganz schnell los

Frau betrachtet sich im Spiegel
© goodluz / Adobe Stock
Sie sind winzig klein, aber nerven gewaltig – Milien (oder auch Grießkörner) stören das Hautbild. Wir erklären dir, woher sie kommen und wie du ein Grießkorn entfernen (lassen) kannst.

Inhaltsverzeichnis

Du kennst es sicherlich: ein kleines weißes Pünktchen, das wie ein Körnchen auf der Haut liegt, sich aber nicht abwaschen oder ausquetschen lässt. Dabei handelt es sich mit Sicherheit um ein sogenanntes Milium, oder auch Grießkorn genannt, und das kann leider sehr hartnäckig sein. Ein Grießkorn zu entfernen, ist zwar nicht so einfach, wie einen Pickel oder Mitesser zu behandeln, aber es ist möglich. Dafür ist es wichtig, erst einmal zu verstehen, was Grießkörner eigentlich sind und wie die kleinen Knötchen entstehen.

Was ist ein Grießkorn?

Ein Grießkorn, auch unter den Bezeichnungen Hirsekorn, Hautgrieß oder Milium bekannt, ist eine etwa stecknadelkopfgroße mit Hornsubstanz (Keratinen) gefüllte Zyste, die unmittelbar unter der obersten Hautschicht (Epidermis) liegt. Das Milium entwickelt sich in den Kanälen von Talg- und Schweißdrüsen oder den sogenannten Vellushaarfolikeln. Dabei handelt es sich um das Haut- und Bindegewebe rund um die Wurzeln der sehr feinen Körperbehaarung (Vellushaare).

Ein Grießkorn tritt meist nicht einzeln auf, sondern in Gruppen. Am häufigsten findet man die kleinen Zysten rund um die Augen, an Augenlidern, Schläfen und Wangen. Auf der Stirn, Nase und Kinn kann Hautgrieß ebenfalls auftreten. Und auch am restlichen Körper können sich Milien bilden; zum Beispiel an Armen und Beinen und sogar im Intimbereich.

Größtenteils erscheinen Milien weiß oder gelblich. Befinden sie sich etwas weiter unter der Haut, können sie hautfarben aussehen. In diesem Fall ist die Diagnose etwas schwerer, da es sich auch um eine andere Hautveränderung handeln könnte. Häufig wird Hautgrieß daher mit anderen Hauterkrankungen verwechselt. Dazu gehören unter anderem:

  • Xanthome und Xanthelasmen (Gelbknoten, Fettablagerungen)
  • Hitzepickelchen (Miliaria)
  • Neugeborenenakne bei Babys (Acne neonatorum)
  • Flachwarzen (Verrucae planae juveniles)

Ist es einmal entstanden, kann man das Grießkorn entfernen, wenn man es ästhetisch als Problem sieht. Ansonsten stellen Milien keinerlei gesundheitliches Risiko dar. Sie sind weder bösartig noch entzünden sie sich. 

Was sind die Ursachen für Grießkörner?

Es gibt zwei verschiedene Arten von Grießkörnern: primäre und sekundäre. Diese werden auch durch unterschiedliche Ursachen ausgelöst.

Primäre Milien

Primäre Milien sind die häufigere Variante der Grießkörner und treten ganz spontan auf – genaue Ursachen sind bisher nicht bekannt. Besonders häufig sind die Knötchen bei jungen Erwachsenen, Frauen in Hormonumbruchsituationen (Pubertät, Schwangerschaft, Wechseljahre) und Neugeborenen zu sehen. Sie treten dann in großen Mengen (multiple eruptive Milien) oder auf bestimmten geröteten Hautarealen (Milia en plaque) auf. Meist stehen sie im Zusammenhang mit genetisch vererbten Hauterkrankungen, sogenannten Genodermatosen. Aber auch hormonelle Einflüsse können hier die Gründe sein. 

Sekundäre Milien

Sekundäre Milien sind auf äußere Einflüsse zurückzuführen. Verletzungen der Haut wie beispielsweise Verbrennungen (Sonnenbrand) oder Abschürfungen können zur Folge haben, dass verhornende Hautzellen (Epithelabschnitte) unter die Epidermis gelangen und sich dort zu Grießkörnern entwickeln. Es gibt jedoch auch Hauterkrankungen, die zu sekundären Milien führen können. Dazu gehören unter anderem Herpes Zoster (Gürtelrose) und bullöse Dermatosen (blasenbildende Autoimmunerkrankungen). Ein sekundäres Milium bildet sich mehrheitlich ganz von allein wieder zurück. Sollte das nicht passieren, kann man das Grießkorn entfernen (lassen).

Folgende Ursachen können für sekundäre Milien in Betracht gezogen werden:

  • bullöses Pemphigoid (Autoimmunerkrankung der Haut mit Blasenbildung)
  • Dermabrasion (Verfahren zur Abschleifung der Haut)
  • Sonnenbrand oder Hautverbrennung
  • Strahlentherapie
  • Hauttransplantation

Pseudomilien

Pseudomilien sind, wie der Name schon sagt, eigentlich keine echten Grießkörner, auch wenn sie so aussehen. Sie entstehen aber durch das Ansammeln und Einlagern von Oxalaten (Stoffwechselprodukte des menschlichen Körpers) in der Haut. Sie sind unter anderem eine Begleiterscheinung der seltenen Nierenerkrankung Oxalose.

Unterschied zwischen Grießkorn und Gerstenkorn/Hagelkorn

Bei einem Gersten- oder Hagelkorn ist das Augenlid entzündet und schwillt an. Ein Gerstenkorn wird – im Gegensatz zum Grießkorn – durch Bakterien verursacht, die eine Drüse direkt am Lidrand infizieren. Es entsteht, wenn eine Talgdrüse am Augenlid verstopft ist. Die Entzündung bildet sich meist ganz von allein wieder zurück.

Grießkorn entfernen: Das solltest du wissen

  • Ein Grießkorn auszudrücken wie einen Pickel, ist keine gute Idee, denn das Milium hat keine Öffnung, durch den der Inhalt nach außen treten kann. Drückst du nun am Grießkorn herum, um ihn zu entfernen, kann sich deine Haut entzünden und nachträglich ein Pickelmal oder eine Narbe entstehen.
  • Wenn du ein Grießkorn entfernen und der Neuentstehung von Milien vorbeugen möchtest, solltest du Geduld haben und deine Hautpflege-Routine daran anpassen.
  • Möchtest du ein Grießkorn schnell entfernt haben, solltest du dich am besten an einen Profi wenden. Hautärzt:innen und Kosmetiker:innen wissen, was zu tun ist. Vor allem, wenn sich die kleine Zyste dicht am Auge, beispielsweise am Augenlid gebildet hat, solltest du nicht selbst daran rum experimentieren.

Grießkorn entfernen: Diese Möglichkeiten gibt es beim Profi

Es gibt verschiedene Behandlungsmethoden, um ein Grießkorn zu entfernen. 

Grießkorn entfernen per Skalpell

Die wohl einfachste Methode, ein Grießkorn zu entfernen, ist die mithilfe eines sogenannten Moncorps-Messers (oder auch Milium-Messer). Dabei handelt es sich um eine Mischung aus Skalpell und Nadel, mit dem das Milium angeritzt wird und somit Talg und Keratin entweichen können. Zurück bleibt lediglich ein kleiner roter Punkt, der schnell wieder abheilt. Diese Methode wird häufig in Kosmetikstudios oder in Hautarztpraxen angewendet.

Grießkorn entfernen mit Laser

Mithilfe eines Lasers (meist ein Erbium-Laser) wird die oberste Hautschicht abgetragen. Danach bildet sich Schorf auf der behandelten Stelle. Wenn dieser abfällt, ist auch das Grießkorn verschwunden. 

Grießkorn entfernen mit chemischen Peelings

Chemische Peelings wie beispielsweise AHA-Peelings oder BHA-Peelings werden auch angewendet, um Grießkörner zu entfernen. Dabei werden abgestorbene Hautschüppchen abgetragen und die Erneuerung der oberen Hautschicht angeregt. Diese Peelings verbessern das Erscheinungsbild der Haut – Grießkörner verschwinden aber meist erst nach mehreren Behandlungen. 

Grießkorn entfernen: Das kannst du selber tun

Selbst zu Hause das Grießkorn entfernen, indem du es aufschneidest und ausdrückst, kann gut gehen. Allerdings ist davon eher abzuraten. Die Wahrscheinlichkeit, dass es nicht klappt und du am Ende nur auf dem Milium herumdrückst und im schlimmsten Fall eine Entzündung samt Pickelmal oder Narbe provozierst, ist sehr hoch. Das bedeutet aber nicht, dass du nichts tun kannst, um Grießkörnern vorzubeugen. Durch eine angepasste Hautpflegeroutine und ein paar besondere Kniffe, kannst du vermeiden, dass sich auf deiner Haut Hirsekörner bilden. Das kannst du tun:

  • Wasche dein Gesicht täglich mit einem milden Waschgel. Vor allem abends solltest du darauf achten, dass du dein Gesicht vollständig von Make-up und Verschmutzungen befreist. Zusätzlich kannst du nach der Reinigung noch ein Tonikum oder ein Mizellenwasser benutzen, um die Haut wirklich porentief zu reinigen.
  • Pflege deine Haut anschließend mit einer an deine Hautbeschaffenheit angepasste Feuchtigkeitspflege. Hier empfiehlt sich insbesondere eine Pflege mit dem Wirkstoff Retinol (Vitamin A). Dieser kann Milienbildung entgegenwirken, da er die Hauterneuerung ankurbelt.
  • Verwende regelmäßig (etwa ein- bis zweimal pro Woche) ein Peeling oder ein Exfoliant, um deine Haut von abgestorbenen Hautschuppen zu befreien. Eine gute Voraussetzung, damit sich keine Grießkörner bilden. Deine Haut wird dadurch insgesamt gleichmäßiger und einen schönen Glow bekommen.
  • Kamillen-Dampfbäder helfen, die Hautporen zu öffnen, damit überschüssiger Talg abfließen kann. 
  • Verwende täglich einen Sonnenschutz, denn UV-Strahlen können die Neubildung von Grießkörnern begünstigen. Am einfachsten ist es, eine Tagespflege mit integriertem Sonnenschutz aufzutragen. Wenn du dich viel in der Sonne aufhältst, ist das Auftragen eines zusätzlichen Sonnenschutzes ratsam. Dieser sollte allerdings ebenfalls an deine Hautbeschaffenheit (trocken, fettig, sensibel) angepasst sein. 
Brigitte

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