Und noch ein Gerät, das einen Platz im Badezimmer will - neben Föhn, Epilierer, elektrischer Zahnbürste, Glätteisen, Lockenstab ... Aber braucht man denn tatsächlich eine elektrische Reinigungsbürste? Zumindest in den USA ist das schon seit längerer Zeit gar keine Frage mehr: Talklady Oprah Winfrey schwärmte in ihrer TV-Show von ihrer "Clarisonic"-Reinigungsbürste und löste damit einen Hype aus. Acht Stunden später waren alle Geräte ausverkauft. Demi Moore, Gwyneth Paltrow, Cameron Diaz wollen auch nicht mehr ohne.
Ganz einfach: das Gesicht mit Wasser benetzen, Reinigungsgel- oder Milch auftragen, auch den Bürstenkopf befeuchten, los geht's. Zehn Sekunden für die linke Wange, zehn für die rechte, 20 für die Stirn, 20 für Nase und Kinn. Die Augenpartie wird ausgespart. Ein Piepen oder Vibrieren zeigt bei fast allen Geräten an, wann zur nächsten Partie gewechselt wird. Nach einer Minute ist die Renigung vollzogen.
Die Reinigung mit einem Gesichtsbürstchen ist effektiver als das Gesicht nur mit den Händen zu waschen. "Mia 2" von Clarisonic kommt z.B. mit 3400 feinen Borsten und 300 Bewegungen pro Sekunde daher. Das können Hände nicht leisten. Die Haut wird durch die Bürste porentief gereinigt und von abgestorbenen Hautschüppchen befreit. Letztlich können Wirkstoffe aus Cremes oder Seren, die anschließend aufgetragen werden, viel besser von der Haut aufgenommen werden.
"Alles, was die Durchblutung anregt, ist gut", sagt Dermatologin Dr. Tanja Fischer vom Haut und Laserzentrum Berlin Grunewald. "Aber man sollte nicht übertreiben. Ich empfehle, das Gesicht abends mit der Bürste abzuschminken. Morgens reicht lauwarmes Wasser. Alles andere würde die Haut nur entfetten und den Schutzmantel stören. Das kann bei sensiblen Typen zu Irritationen führen." Für einen positiven Effekt genügen wenige Anwendungen pro Woche, sagt Dr. Fischer: "Eine Intervalltherapie ist ideal: die Haut an drei Tagen mit Bürstenreinigung und Masken verwöhnen - und ihr dann eine einwöchige Pause gönnen."
Zunächst unterscheidet man zwischen rotierenden und oszillierenden Bürstchen: Bei rotierenden Geräten dreht sich der Bürstenkopf, bei oszillierenden schwingt er mit Schallfrequenz hin und her. Letzteres ist gerade für empfindliche Haut geeignet, da die Reinigung sanfter ist.
Mittlerweile gibt es auf dem Markt Geräte für wenig Geld und richtig hochpreisige. Beim Kauf sollte man sich fragen, was man von seinem Gerät erwartet bzw. wie man es nutzen möchte. Batteriebetriebene Gesichtsreinigungsbürsten lassen sich im Gegensatz zu anderen Geräten nicht mit unter die Dusche nehmen. Viele Geräte sind mit einem Timer ausgestattet, der einem durch kurze Vibration zeigt, wann man die Gesichtspartie wechseln sollte. Und auch die Ausstattung der Bürstenköpfe schlägt sich auf den Preis nieder: je mehr Bürstenköpfe - z.B. einer mit Massagefunktion, einer mit Peelingeffekt - dabei sind, desto teurer das Gerät.
Das Bürstchen nach jeder Anwendung auswaschen und offen ins Regal legen, damit es trocknen kann und keinen Nährboden für Bakterien bietet. Einmal pro Woche sollte es mit heißem Wasser und Schaum intensiv gereinigt werden. Alle drei Monate, empfehlen die Hersteller, sollte man den Bürstenaufsatz austauschen - den kann man nachbestellen.