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Der etwas andere Sonnenschutz

Der etwas andere Sonnenschutz
© picture alliance/dpa
Nein, sie gehören nicht zu einem asiatischen Ableger von Pussy Riot. Diese Frauen tragen Facekini. Die außergewöhnliche Gesichtsbedeckung soll vor UV-Strahlung schützen.

Während sich viele Europäerinnen ganz selbstverständlich in die Sonne legen, um auch ja gebräunt aus dem Urlaub zurückzukehren, tragen Asiatinnen Facekini. Facekini? Dabei handelt es sich um eine Art Sturmhaube aus Neopren, die die UV-Strahlung abschirmen soll - und somit nicht nur vor Hautkrebs schützt, sondern auch vor unerwünschter Bräune. Sonnencreme scheint den Asiatinnen nicht zu reichen. In China setzt sich dieser Trend mittlerweile an vielen Stränden durch.

Was steckt dahinter? Andere Länder, andere Schönheitsideale? Die Haut der armen Bauern war stets von der Feldarbeit gebräunt. Den Reichen dagegen blieb diese harte Tätigkeit erspart, sie hatten einen blassen Teint. Dieses Schönheitsideal ist im heutigen China aktueller denn je. Sogenannte Whitening-Produkte sind die Bestseller in jedem Kosmetikgeschäft.

Aber ein weiterer, ernster Aspekt steckt hinter der skurrilen Kopfbedeckung, wie Peng Yangjun bei "CNN World" berichtete. Der Fotograf dokumentierte chinesische Frauen am Strand von Qingdao. Viele von ihnen trugen die Bedeckung aus Scham: "Diese Frauen im mittleren Alter begannen sich für ihre alternden Körper und Gesichter zu schämen. Das Tragen der Masken machte sie wieder selbstbewusster", so Yangjun.

Das New Yorker Magazine "CR Fashion Book", gegründet von der ehemaligen Vogue-Chefredakteurin Carine Roitfeld, nahm sich den Facekini-Trend nun sogar als Stilvorlage. Herausgekommen ist ein Mode-Shooting mit roten Lippen, hochwertigen Badeanzügen - und Facekinis.

Ob wir nun auch bald mit neonfarbenen Sturmhauben an Timmendorfer Strand, Müritz und Bodensee zu sehen sind? Wohl kaum. Dafür hängen wir doch viel zu sehr an unserer Bräune. Leider! Denn blass ist viel gesünder als braun. Das steht - jenseits jeglichen Modetrends - außer Frage.

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