Hyaluronsäure ist eine gelartige Flüssigkeit und körpereigene Substanz, die beispielsweise im Glaskörper des Auges und im Bindegewebe vorkommt. Obwohl der Name chemisch klingt, ist Hyaluronsäure ein Naturprodukt, das im ganzen Körper vorkommt. Um die 50 Prozent stecken allein in der Haut.
Für Faltenkorrekturen wurde Hyaluronsäure ursprünglich aus Hahnenkämmen gewonnen, heute wird sie meist biosynthetisch hergestellt.
Hyaluronsäure hat ein unglaublich hohes Wasserbindevermögen: ein Gramm kann bis zu sechs Liter Wasser binden. So besteht z. B. der Glaskörper des Auges aus 98 Prozent Wasser, das von nur zwei Prozent Hyaluronsäure zusammengehalten wird. Deshalb wird Hyaluronsäure in Cremes und Fillern gerne als Feuchtigkeitsspender eingesetzt, um kleine Fältchen aufzupolstern. Ein weiterer Grund, warum Hyaluronsäure so beliebt ist: Es ist ein körpereigener Stoff - dadurch kommt es so gut wie nie zu Allergien.
Noch effektiver als cremen ist der Besuch beim Dermatologen oder Beauty-Doc. Hyaluronsäure gibt es in unterschiedlicher Dichte. Die dünnflüssige Variante gleicht feine Oberflächenfältchen an Lippen und Augen aus. Für tiefe Nasolabialfalten, z. B. zum Modellieren der Lippen und Anheben der Mundwinkel, sind etwas größere Gelpartikel erforderlich. Für die gezielte Korrektur einzelner Falten wird die Füllsubstanz mit einer dünnen Nadel in winzigen Mengen unter die Vertiefung gespritzt. Die Substanz hebt die Haut an und glättet so die Falten. Soll die Haut flächig aufgepolstert werden, muss die Hyaluronsäure fächerförmig in Tunneln unter die Haut gespritzt werden. Dafür sind meist mehrere Behandlungen in Abständen von 14 Tagen notwendig.
Der Polstereffekt ist sofort sichtbar. Nach dem Unterspritzen massiert der Arzt die behandelte Region, um das Implantat so in die perfekte Position zu bringen. Die Wirkdauer beträgt zwischen drei Monaten und einem Jahr. Wie schnell die Hyaluronsäure vom Körper abgebaut wird, hängt stark von Hautstruktur, Lebensstil und Alter ab. Rauchen und zuviel Sonne verkürzen die Haltbarkeit.
Eine Behandlung mit Hyaluronsäure kostet ab 300 Euro, je nach verwendeter Menge. Für das Modellieren größerer Flächen muss man rund 800 bis 1000 Euro rechnen.
Hinterher können die Einstichstellen gerötet und die behandelte Region geschwollen sein, speziell bei ästhetischen Korrekturen am Mund. Auch eine vorübergehende Berührungsempfindlichkeit ist möglich. Wird die Substanz sehr tief ins Gewebe gespritzt, können kurz nach der Behandlung auch blaue Flecken und Verhärtungen auftreten, die aber nach ein bis zwei Wochen von selbst abklingen. Bei Überkorrekturen kann es zeitweise zu einer unschönen Verschiebung der Mimik kommen, bis sich das Implantat wieder abgebaut hat.
Gerade bei Unterspritzungen am Mund sollte man daher lebhafte Mimik, intensives Küssen oder zuviel Sprechen vermeiden Ein anfängliches Taubheitsgefühl normalisiert sich von selbst. Sonnenbäder und starke Hitze- oder Kälteeinwirkung (z. B. Sauna oder Skifahren) sind für den Heilungsverlauf ungünstig, weil sie die Durchblutung entweder massiv steigern und damit die Schwellungsneigung erhöhen oder Sensibilität und Durchblutung beeinträchtigen.
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