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Anti Aging Retinol oder Peptide - was hilft am besten gegen Falten?

Retinol oder Peptide? Was hilft wirklich gegen Falten?
© Shutterstock / goodluz
Retinol und Peptide sind die beiden besten Anti-Aging-Waffen der Kosmetik. Aber was hilft am besten gegen Falten?

Welche Wirkstoffe sind eigentlich wirklich effektiv? Anti-Aging ist inzwischen zu einem Riesenthema in der Beauty- und Gesundheitsindustrie geworden. Hunderte Wirkstoffe - und bei vielen ist gar nicht klar, ob sie wirklich gegen Falten helfen können. Wir haben mal zwei sehr viel versprechende genauer unter die Lupe genommen!

Steckbrief Retinol

Was ist eigentlich Retinol? Retinol, die reine Form von Vitamin A (genau: Vitamin A1).

Was kann Retinol wirklich? Es baut sich im Körper zur Vitamin-A-Säure (Tretinoin) um. Es gilt als DER Wirkstoff gegen Falten. In rund 2000 Studien wurde die verjüngende Wirkung von Retinol bewiesen. Retinol wurde schon 1909 entdeckt und gilt daher als einer der meist erforschten Kosmetikinhaltsstoffe.

Das kann Vitamin A Hautärzte in den USA schwören auf den Wunderwirkstoff: Der effektivste Schutz gegen Hautalterung ist Sonnenschutz - direkt danach kommt Retinol. Alles andere kann man sich sparen – so die dogmatische Ansage der Dermatologen. Stimmt zwar nicht so ganz, aber es unterstreicht die starke Wirksamkeit des Anti-Aging-Wunders Retinol.

Retinol wird von Ärzten nicht nur als äußerst effektives Mittel gegen Fältchen, sondern auch gegen schlaffe Haut und Pigmentflecken eingesetzt. Selbst eine geringe Konzentration (bis zu einem Prozent) baut das Bindegewebe auf und hemmt Enzyme, die Kollagen abbauen. In den USA ist die verschreibungspflichtige Vitamin-A-Säure - die ja aus Retinol entsteht - sogar zur Behandlung von Lichtschäden in der Haut zugelassen, in Deutschland bekommen sie dagegen nur Akne-Patienten auf Rezept, weil sie auch Pickel stoppt.

Wie funktioniert Retinol? Vitamine sind wahre Beauty- Booster. Vitamin A spielt eine Hauptrolle bei der Zellteilung. Retinol regt nämlich die Kollagenproduktion an, und sorgt so für ein frisches, stabiles Gerüst in der Haut. Junge Zellen wachsen von unten besser nach, die oberste Hautschicht wird widerstandsfähiger, der Teint sieht regelmäßiger und glatter aus, erweiterte Äderchen können gestoppt werden, und Pigmentflecken lassen sich aufhellen. So werden langfristig Falten verhindert.

Hautirritation durch Retinol? Vitamin-A-Säure kann leider die Haut sehr reizen. In Deutschland darf in der Kosmetik deshalb nur das wesentlich schwächere Retinol in einer Höchstkonzentration von 0,3 Prozent eingesetzt werden (in den USA sind bis zu ein Prozent erlaubt). Retinol kann empfindliche Haut irritieren, sie dünner. Masken und Cremes mit Retinol wirken am effektivsten nachts. Tagsüber sollten wir den Wirkstoff nicht unbedingt einsetzen, denn er macht die Haut lichtempfindlicher. Wer Hautpflege mit Retinol auch tagsüber verwenden möchte, sollte immer auf einen guten UV Schutz (UVA&UVB) achten, denn die Haut reagiert wesentlich UV-empfindlicher.

Wenn die Haut negativ auf Retinol reagiert Vorsicht ist bei empfindlicher Haut geboten, denn sie kann auf Retinol mit Rötungen oder Abschuppung reagieren. Wichtig ist es, die Haut langsam an Retinol zu gewöhnen – und vorsichtig mit einer niedrig dosierten Creme zu starten. Oder die Retinolcreme mit einer reichhaltigen Nachtcreme mischen. Eine weitere Möglichkeit ist, den Anwendungdrhythmus heruntersetzen und die Retinolcreme nur alle zwei, drei Tage zu verwenden. Wenn aber die Rötungen nach einer bis zwei Wochen nicht abklingen, sollte man das Produkt komplett absetzen.

Wie schnell wirkt Retinol? Studien belegen, dass bereits nach vier Wochen Anwendung die ersten Erfolge messbar sind. Eine dauerhafte Anwendung ist natürlich nötig, damit der Hauterneuerungsrhythmus und die Kollagenproduktion weiterhin unterstützt werden.

Kosmetik mit Retinol In Deutschland ist eine geringere Konzentration von Retinol erlaubt (0,3%) - weshalb viele Retinol-Fans in den USA höher konzentrierte Produkte online bestellen oder dort kaufen. Gels, Spritzen oder Pflegeampullen werden aber auch auf unserem Kosmetik- und Pharmamarkt angeboten. Retinol, Retinyl Aldehyde, Retinyl Acetate oder Retinyl Palmitate auf der Inhaltsliste verweisen auf ein Vorkommen von Retinol in Kosmetik-Produkten. Achtung: In vielen Kosmetikprodukten steckt nur Retinyl Palmitat, ein Stoff, der ca. 20 X schwächer als reines Retinol ist.

Produkte mit Retionol z. B.:

"Retinology Total Age Solution" von Lancaster, 50 ml ca. 125 Euro. "Retinol HA" aus der "Liftactiv"-Serie von Vichy, 30 ml ca. 28 Euro. "Retin-Ox Tagespflege" von Roc, 30 ml ca. 29 Euro. "Prodigy Re-Plasty High Potency Retinol Anti-Wrinkle Spot Reducing Night Concentrate" von Helena Rubinstein, 30 ml ca. 150 Euro. "Retinol 0.3" von Skin Ceuticals, 30 ml ca. 70 Euro. "Eluage Korrigierende Anti-Aging-Creme reichhaltig" von Avène (mit Retinaldehyd aus der gleichen Wirkstoffgruppe), 30 ml ca. 28 Euro "DR. GRANDEL Retinol Balm", 40 ml, ca. 48 Euro

Pro Retionol

Nicole Nitschke, 45, Geschäftsführerin bei der Coty Prestige Lancaster Group, zu der unter anderem die Marke Lancaster gehört

"Ich muss sagen, das war eine Fügung meines persönlichen Schicksals, dass ich am 1. April 2004 mit damals 40 Jahren in die Firma eintrat, die die Geheimwaffe gegen alle Zeichen der Hautalterung in ihren Cremes einsetzt: Retinol. Dazu gibt es mehr Studien als zu jedem anderen Wirkstoff in der Kosmetikwelt - deshalb gilt es ja als der Goldstandard unter Dermatologen. Wir haben als erste Kosmetikfirma überhaupt Vitamin A eingesetzt und es ständig weiterentwickelt. Ich selbst verwende es auch und bin sicher: Die nächsten 20 Jahre brauche ich mir keine Sorgen zu machen, zumindest, was Falten betrifft."

Steckbrief Peptide

Name: Peptide, genauer: Palmitoyl-Pentapeptide.

Eigenschaft: Körpereigene Eiweißbausteine, die den Zellen signalisieren, den natürlichen Regenerationsprozess der Haut zu starten.

Beste Leistung: "Studien zeigen, dass Peptide so wirksam sind wie Retinol", sagt Prof. Martina Kerscher vom Studiengang Kosmetikwissenschaft der Universität Hamburg, "und dass sie gerade von Menschen mit sehr empfindlicher Haut deutlich besser vertragen werden."

Größte Schwäche: Es gibt schon unabhängige Studien zu den Palmitoyl-Pentapeptiden, aber nicht so viele wie zu Retinol.

Geschichte: Zwar hat der Kosmetikriese Procter & Gamble die Erforschung der Palmitoyl-Pentapeptide mit vorangetrieben und finanziert - er hatte sie 2004 in seine Pflegelinie "Oil of Olaz Regenerist" gesteckt. Trotzdem hat auch ein Branchenzwerg den gleichen Wirkstoff: Die US-Firma Klein-Becker hatte mit "Strivectin" eigentlich eine Creme gegen Dehnungsstreifen testen wollen, aber die Testerinnen lasen die Anleitung nicht richtig, cremten sich statt Bauch, Brüsten, Oberschenkeln das Gesicht ein und stellten fest: Falten verschwanden. Bald schworen Hollywood-Stars auf die Creme, sie wurde zum Top-Seller trotz stolzer 92 Euro pro Tube.

Wirkung durch Studien belegt? Auf dem Weltkongress der Dermatologen 2002 in Paris wurde eine Reihe von Untersuchungen vorgestellt, die den positiven Effekt der Palmitoyl-Pentapeptide erstmals zeigten, damit ist die Geschichte des Wirkstoffes recht jung. Mittlerweile gibt es klinische Studien - aber nicht so viele wie zum Goldstandard Retinol.

Preis: Produkte von 25 Euro bis 92 Euro.

Produkte mit Peptiden z. B.:

"Regenerist Daily 3 Zone Treatment Cream" von Olaz, 50 ml ca. 25 Euro. "Strivectin-SD Tagespflege" von Klein-Becker, 50 ml ca. 92 Euro

Pro Peptide

Gabriele Hässig, 42, Leiterin Public Relations Procter & Gamble Deutschland, Österreich, Schweiz, zuständig auch für die Marke Olaz

"Wir wollten unbedingt einen Stoff finden, der für alle Hauttypen gut verträglich ist, der die Hautbarriere nicht beeinträchtigt, sondern sie sogar noch stärkt. So sind wir auf die Peptide aufmerksam geworden, weil es in den 90er Jahren neue Erkenntnisse zur Wundheilung gab. Wundheilung und Anti-Aging haben nämlich einen wichtigen gemeinsamen Punkt: den Kollagenaufbau. Dank ihm schließen sich Wunden, die Haut wird aufgefüllt und gestrafft. Mich persönlich überzeugt aber auch immer wieder der Klassentreffeneffekt: Ich selber verwende auch Peptid-Produkte, und auf Klassentreffen sehe ich doch viel jünger aus als viele andere. Langsam komme ich ja in ein Alter, wo die Unterschiede groß werden."

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