Der Trend im Kosmetikmarkt geht seit einigen Jahren eindeutig in Richtung Natürlichkeit. Menschen versuchen, ohne Shampoo auszukommen oder sich bei der "Cleansing Reduction" so selten wie möglich zu waschen, um die natürliche Schutzbarriere der Haut zu schonen.
Nun nimmt ein neuer Trend Fahrt auf: die "Oil Cleansing Method", kurz OCM. Wie der Name schon sagt, wird das Gesicht bei dieser Methode mit Öl gereinigt. Wir verraten euch, was ihr über dieses neue "Back to Basic"-Verfahren wissen müsst.
Zuallererst sollte man sich bewusst machen, dass unsere Haut von sich aus Öl produziert. Nicht etwa, um uns zu ärgern oder Pickel zu produzieren, sondern weil die natürliche Schutzschicht es benötigt. Da viele Reinigungsprodukte aber eine entfettende Wirkung haben, reagiert die Haut nach dem Waschen oft mit vermehrter Talgproduktion. Dadurch kann sie auf Dauer aus dem Gleichgewicht raten. Die "Oil Cleansing"-Methode basiert darauf, dass Öl in der Lage ist, Öl zu lösen. Die Haut soll auf diese Weise porentief gereinigt werden und die Talgproduktion ins Gleichgewicht gebracht werden. Aus diesem Grund wird OCM auch bei unreiner Haut empfohlen - auch wenn es zunächst paradox klingen mag, ölige oder fettige Haut mit Öl zu waschen.
Als Basis wird immer Rizinusöl verwendet. Es hat eine entzündungshemmende, heilende und vor allem reinigende Wirkung. Rizinusöl ist sehr zäh und würde allein angewendet die Haut austrocknen. Daher wird es immer mit einem oder mehreren anderen Trägerölen vermischt.
Je nach Hautbedürfnis gibt es unterschiedliche Öle, die sich gut zur Reinigung und zum Vermischen mit Rizinusöl eignen. Lavendel- oder Mandelöl helfen bei unreiner Haut. Jojoba-, Sonnenblumen- oder Olivenöl kann man prima bei trockener und empfindlicher Haut anwenden.
Bei allen Ölen sollte man darauf achten, dass sie möglichst kaltgepresst sind und ohne Duftstoffe auskommen. Zu kaufen gibt es solche Öle in der Apotheke, der Drogerie und zum Teil auch im Supermarkt. Das Sonnenblumenöl, das wir beispielsweise zur Zubereitung von Speisen verwenden, kann man genauso gut für die "Oil Cleansing"-Methode verwenden.
Das Mischverhältnis sollte dem individuellen Hauttyp angepasst werden.
Ölige, zu Unreinheiten neigende Haut: 30 % Rizinusöl, 70 % anderes Öl Normale Haut: 20 % Rizinusöl, 80 % anderes Öl Trockene oder empfindliche Haut: 10 % Rizinusöl, 90 % anderes Öl
Sollte die Haut nach dem Waschen spannen, habt ihr zu viel Rizinusöl hineingetan. Dann das Mischverhältnis anpassen.
Als Vorbereitung lässt man ins Waschbecken warmes Wasser ein und legt einen Waschlappen bereit. Dann ein wenig der Ölmischung in den Handflächen verreiben und auf dem trockenen Gesicht verteilen. Mit den Fingern einmassieren, bis das Gesicht mit Öl benetzt ist. Den Waschlappen nass machen, auswringen und kurz auf das Gesicht legen. Dann das Öl nach und nach mit dem Waschlappen abnehmen. Wenn kein öliger Film mehr vorhanden ist, das Gesicht mit kaltem Wasser spülen - das schließt die Poren. Anschließend braucht man sich nicht mehr einzucremen, da das Trägeröl pflegend wirkt.
Da das Rizinusöl tiefenreinigend wirkt, sollte man - je nach Hauttyp - sein Gesicht nicht öfter als 2 bis 3 Mal die Woche mit Öl reinigen. Ansonsten könnte die Haut austrocken und mit vermehrter Talgproduktion reagieren. Also genau das Gegenteil, was man mit der OCM eigentlich bewirken möchte.
Am Anfang kann es sein, dass die Haut stark nachfettet. Das liegt daran, dass sie erst wieder ins Gleichgewicht kommen muss. Perfekte Haut bekommt man leider nicht über Nacht - nach zwei bis drei Wochen sollte sich der gewünschte Effekt aber einstellen: reine, gesunde Haut mit einem richtig schönen Glow.
Am Anfang mischt man am besten nur kleine Ölmengen zusammen - und zwar in einem sauberen Gefäß, das regelmäßig gereinigt wird. Auch sollte man die Finger nicht in das Ölgemisch stecken, sondern es auf die Handflächen fließen lassen. Ansonsten können Bakterien in die Mischung gelangen.