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Pflanzenhaarfarbe Darauf kommt es beim Colorieren an!

Pflanzenhaarfarbe: Frau auf Stuhl mit roten Haaren
© Keith Schofield / Brigitte
Chemische Zutaten müssen draußen bleiben: Bei Pflanzenhaarfarben macht die Natur den Ton. Worauf’s beim Colorieren ankommt und welche Ergebnisse möglich sind: Ein kleiner Überblick.

Wie werden sie angewendet?

Angerührt werden die meisten Pflanzenhaarfarben mit 50 Grad warmem Wasser, dunkle Töne auch mit Schwarztee. Bei kräftigen Rotnuancen, die sehr viel Henna enthalten, sollte das Wasser rund 95 Grad haben. Ein Schneebesen hilft, Klümpchen zu vermeiden. Den nicht zu dünnflüssigen Farbbrei zügig auftragen – er sollte so warm wie möglich sein. Dafür am besten Einmalhandschuhe überziehen, da die Pflanzenpulver auch die Haut färben. Die Farbe dann mit einem Haarfärbepinsel Scheitel für Scheitel auftragen, zum Schluss das Ganze mit den Händen einkneten. Eine Duschhaube aufsetzen und darüber einen Handtuchturban binden – Wärme verstärkt den Färbeprozess. Und dann braucht man etwas Geduld, denn Pflanzenhaarfarben müssen ein bis zwei Stunden einwirken. Danach wird der Farbbrei sehr, sehr gründlich ausgespült, was besonders bei längeren Haaren auch ein bisschen dauern kann. Ebenfalls gut zu wissen: „Das endgültige Ergebnis ist erst zwei bis drei Tage nach der Anwendung sichtbar“, erklärt Dr. Hannah Wirtz, Scientific Manager bei Garnier/L’Oréal. Deshalb das Haar während der nächsten beiden Tage nach einer Henna-Behandlung möglichst nicht waschen.

Was genau steckt eigentlich in Pflanzenhaarfarbe?

In der Regel handelt es sich um einen Cocktail aus Pflanzenpulvern in unterschiedlichen Mischungsverhältnissen: Henna (färbt kupfrig-rot), Cassia (auch farbloses Henna genannt, macht helle Goldtöne) sowie Indigo (für blauviolette Noten mit kühl-aschigem Einschlag). Ausnahmen: In hellen Blondtönen ist meist kein Indigo enthalten, in dunkleren Pflanzen– haarfarben kein Cassia. Es gibt aber auch Pflanzenhaarfarben, die pures Henna, Cassia oder Indigo enthalten. Für die zusätzliche Pflege werden manchmal noch Kokos- oder Avocadoöl sowie Weizenproteine hinzugefügt, für den Duft ätherische Öle.

Welche Farbsprünge sind drin?

Dunkler und rötlicher geht immer. Aufhellen, etwa von Mittelbraun zu Blond, ist mit Natur pur allerdings nicht möglich. Frauen mit hell blonden oder komplett ergrauten Haaren können jedoch durch reines Cassia einen natürlichen Goldton reinbringen. Asch-Nuancen gelingen zwar durch die Zugabe von Indigo, aber: „Ein zu hoher Anteil davon kann zu einem unschönen moosig-grünen Schimmer führen“, erklärt Natur-Haarfärbespezialist Christian Falkner. Und: Nach mehrfacher Anwendung addiert sich die Wirkung von Henna & Co. – das Haar wird immer rötlicher und dunkler. Gefällt einem die Farbe irgendwann nicht mehr, hilft nur eines: rauswachsen lassen.

Kann ich zwischen Chemie und Henna hin und her wechseln?

Bedingt. Nach einer Pflanzenfärbung sollte man unbedingt zwei Monate warten, bevor man (wieder) eine konventionelle Haarfarbe benutzt – und umgekehrt. Andernfalls kann es unberechenbare Effekte geben. Vor allem bei Blondierungen oder blonden Highlights auf zuvor Henna-gefärbtem Haar: Das Ergebnis kann quietschgrün ausfallen. Abgesehen davon können Pflanzen- und chemische Farben auch so miteinander reagieren, dass übermäßige Hitze entsteht, die das Haar schädigt.

Gibt's auch beim Ergebnis Unterschiede zu chemischen Farben?

Statt eines einheitlichen, manchmal auch etwas künstlich wirkenden Helmeffekts erzielt man mit pflanzlichen Produkten eine Art farbiger Lasur auf dem Haar, die eher transparent als plakativ rüberkommt. Viele Anwenderinnen mögen genau das – der neue Look sieht einfach sehr natürlich aus. Allerdings bedeutet das auch: Weißes Haar wird nicht komplett abgedeckt. Um effektiv zu kaschieren, muss zweimal hintereinander behandelt werden. Dafür kräftigen die in den Pflanzen pulvern enthaltenen Gerbstoffe das Haar und haben eine pflegende Wirkung.

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