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Haare färben mit Henna: Anleitung und Tipps

Haare färben mit Henna: Rothaarige Frau
© Boiko Olha / Shutterstock
Henna ist eine natürliche Pflanzenfarbe, mit der du deine Haare schonend färben kannst. Hier erfährst du, wie es geht und was du beachten musst!

Was ist Henna?

Der Hennastrauch ist eine Pflanze aus dem asiatischen sowie nord- und ostafrikanischen Raum. Aus ihren getrockneten Blättern wird Henna – auch als Hennapulver bekannt – gewonnen. Hennapulver an sich ist nicht färbend, aber sobald es mit Wasser verrührt wird, kann es zum Färben der Haare, Haut, Nägel und tierischer Fasern wie Seide oder Wolle verwendet werden. Besonders bekannt sind Hennabemalungen islamischer Frauen, die bei Hochzeiten ihre Hände und Füße damit schmücken. 

Henna als Färbemittel

  • Reines Henna färbt rötlich. Dennoch finden sich im Handel Mischfarben, die eine Farbpalette von Blond über Braun bis Schwarz ermöglichen.
  • Mit bestimmten Hausmitteln kannst du aber auch die Wirkung des Hennapulvers beeinflussen, so bringt Zitronensaft beispielsweise den Rotton besser hervor und schwarzer Tee dunkelt die Farbe ab.

Haare färben mit Henna – wie geht das?

Du brauchst:

  • Henna (achte auf qualitativ hochwertiges Henna)
  • Haushaltshandschuhe
  • natürliches Geliermittel
  • hitzebeständige Schüssel
  • Holzlöffel
  • altes Handtuch
  • Klarsichtfolie
  • Pinsel zum Auftragen der Farbe

Bei Bedarf:

  • Zeitungen, um den Boden zu schützen
  • etwas Balsam zum Schutz der Haut an Ohren und Stirn
  • alte Kleidung

Achtung: Bevor du dein gesamtes Haar färbst, ist es ratsam, einen Strähnchentest zu machen: Das heißt, du färbst erst mal nur eine dünne Strähne mit etwas Henna und lässt die Paste mindestens zwei Stunden einwirken. Selbst nach dem gründlichen Ausspülen und Waschen mit Shampoo kann sich die Farbe immer noch innerhalb eines Tages verändern. Wenn dir das Ergebnis gefällt, steht dem kompletten Färben nichts mehr im Wege! 

Anleitung:

  1. Schütze Hautpartien, die möglicherweise mit dem Henna in Berührung kommen können, wie z. B. Ohren und obere Stirn, mit etwas Balsam vor dem Verfärben. Ziehe sicherheitshalber alte Kleidung an und lege den Boden mit Zeitungspapier aus.
  2. Gib das Hennapulver in eine hitzebeständige Schüssel, rühre kochendes Wasser ein und lasse es eine Weile stehen, damit sich die Farbwirkung entfalten kann (halte dich an die Herstellerangaben). Wenn du zusätzlich natürliches Geliermittel (wie z. B. Xanthan) untermischst, bleibt die Masse geschmeidig und bröckelt nicht. Die Brocken lassen sich sonst später aus dem Haar schwer entfernen.
  3. Ziehe dir Haushaltshandschuhe an und trage Strähne für Strähne (oben und unten) das angerührte Henna auf. Am besten startest du am Haaransatz des Hinterkopfes und arbeitest dich bis zum Deckhaar an der Stirn vor. Umwickele dein Haar mit Frischhaltefolie (alternativ mit einer Duschhaube) und einem Handtuch. Die Wärme verstärkt die Farbwirkung und hindert die Paste am Eintrocknen.
  4. Warte mindestens zwei Stunden: Je länger die Farbe einwirkt, desto intensiver ist das Ergebnis. Anschließend spülst du dein Haar gründlich mit warmem Wasser aus. Spüle so lange nach, bis nur noch klares Wasser aus deinen Haaren rinnt. Danach wäschst du deine Haare mit einem Conditioner (silikonfrei), spülst erneut mit klarem, kalten Wasser nach und verwendest zum Auswringen am besten ein altes Handtuch, da deine Haare noch etwas färben könnten. Eine richtige Haarwäsche mit Shampoo kannst du ab dem darauffolgenden Tag durchführen.

Tipp: Damit die Paste warm bleibt, kannst du die Schüssel mit dem angerührten Henna in ein heißes Wasserbad stellen.

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Haare färben mit Henna: Vor- und Nachteile

Vorteile:

  • Henna ist eine reine Pflanzenfarbe – im Gegensatz zu chemischen Tönungen und Farben belastest du mit ihr deine Haare und Kopfhaut nicht und kannst auch problemlos mehrmals nachfärben. Die Haltbarkeit der Farbe ist genauso wie bei chemischen Färbemitteln (Hinweis: Es handelt sich bei Henna nicht um eine Tönung, sondern um eine richtige Färbung).
  • Henna färbt nicht nur deine Haare, es pflegt sie auch und legt sich schützend um die Haarstruktur. Gleichzeitig schützt es die Haare vor UV-Strahlen sowie Haarbruch und verleiht ihnen Fülle und Glanz.
  • Das Färbemittel ist einfach in der Anwendung und zaubert dir eine natürlich aussehende Haarfarbe.
  • Der Färbeansatz ist dezent und nicht so intensiv wie bei chemischen Farben.
  • Henna ist vegan.

Nachteile:

  • Einige Henna-Färbemittel bestehen nicht aus dem reinen Naturprodukt, sondern sind mit weiteren Inhaltsstoffen versehen. Vor allem wenn PPD (Phenylendiamine) enthalten sind, solltest du das Produkt meiden, da diese gesundheitsschädigende Auswirkungen haben können. Stattdessen solltest du auf qualitativ hochwertige Henna-Produkte setzen und synthetische Inhaltsstoffe ablehnen.
  • Das Färbeergebnis mit Henna ist abhängig von deiner natürlichen Haarfarbe, der vorangegangenen Behandlung deiner Haare und mit welchen zusätzlichen Zutaten du das Henna anrührst. Daher kann das Ergebnis variieren und ist nicht immer vorhersehbar. 
  • Henna bietet nur eine limitierte Farbpalette zwischen Rot, Braun, Schwarz und Dunkelblond. Es kann die Haare nicht bleichen oder hellblond färben.
  • Das Färben mit Henna dauert länger als das Färben mit chemischen Mitteln.
  • Wenn du dich einmal für das pflanzliche Färbemittel entschieden hast, solltest du auch dabeibleiben. Mit chemischer Farbe nachzufärben, kann ein unvorhersehbares Ergebnis zur Folge haben.

Haare färben mit Henna – das musst du wissen

  • Shampoos und Haarwäschen mit Silikonen legen sich wie eine Schicht um dein Haar und verhindern, dass das Henna die Haare färbt. Bevor du also vorhast, deine Haare mit Henna zu färben, verzichte bereits mehrere Wochen vorher auf derartige Shampoos und Conditioner.
  • Der Farbton kann sich beim mehrmaligen Färben verändern, daher kann der Haaransatz beim erneuten Färben heller erscheinen als der Rest der Haare! Alternative: Sind bereits alle Haare mit Henna gefärbt, färbst du die nächsten Male nur den Ansatz nach! Gerade bei trockenen Spitzen sollten diese beim erneutem Färben ausgelassen werden.
  • Einige Mischfarben, die nicht nur reines Henna beinhalten, sind mit Indigo angereichert. Dieses darf nicht mit kochendem Wasser angerührt werden!
  • Deine natürliche Haarfarbe beeinflusst die Wirkung mit Henna: Blond wird zu Orange oder Karottenrot; Braun wird durch Henna zu einem intensiven bis dunkleren Rot. Bei natürlich grauen Haaren erreichst du mit reinem Henna ebenfalls eine Rotfärbung.

Du interessierst dich für Haarpflege? Wenn du wissen möchtest, mit welchen Hausmitteln du die Haare natürlich färben kannst, schaue mal hier. Was du gegen trockene Haare machen kannst, erfährst du hier. Und hier erklären wir, wie du eine Haarkur selber machen kannst.

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