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Geschmeidige Haare: 7 Pflege-Tipps

Geschmeidige Haare. Frau streicht sich durch die Haare
© Kanea / Shutterstock
Natürlicher, effektiver, sanfter: In Sachen Pflege beginnt gerade eine neue Ära. Wir stellen die spannendsten Trends vor und verraten, mit welchen Technologien und Wirkstoffen Sie das Maximale aus Ihrer Mähne herausholen.

Süße Nachrichten kommen aus Dubai

Die Coloristen im Salon "Abed & Samer" verleihen ausgeblichenen Blondtönen mit flüssiger Schokolade und Kondensmilch einen satten Karamellton. Die natürlichen Pigmente sollen zwei bis vier Wochen halten, gleichzeitig nährt die Kalorienbombe die Kopfhaut, pflegt das Haar und bringt Glanz. An genau solchen Goodies forschen die Wissenschaftler in den Laboren der großen Beauty-Konzerne intensiv. "Die Haarpflege orientiert sich zunehmend an der Hautpflege, und der Trend geht dahin, die Wirkstoffe ins Haar zu bringen, statt sie nur äußerlich anzulagern", sagt Jeni Thomas, wissenschaftliche Leiterin von Pantene Pro-V, die bei der Entwicklung von Produkten ein Ziel vor Augen hat: "Gesund schimmerndes, geschmeidiges Haar." Das motiviert auch Philip Berkovitz. Der zeitweise in Berlin lebende amerikanische Hairstylist und Kopf der Pflegemarke Philip B. sieht es so: "Haare sind für mich wie ein geliebtes Haustier, das auf dem Kopf lebt. Wenn man es richtig füttert und gut behandelt, wird man einen ,Good Hair Day‘ haben. Falls nicht, wird man mit einem verärgerten, gemeinen Biest konfrontiert." Dank welcher neuen Tricks Sie "Bad Hair Days" in Zukunft vom Kalender streichen können, erfahren Sie hier. 

1. Fett im Shampoo

"Unsere Studie in acht Ländern beweist, dass Shampoos zwar den wichtigsten Teil unserer Haarpflegeroutine ausmachen, Frauen aber befürchten, dass häufiges Waschen dem Haar die Nährstoff zieht", sagt Pantene-Pro-V-Expertin Jeni Thomas. Deshalb ist Haarwäsche im Internet auch so ein großes Thema: Artikel und Videos über die Ergebnisse von "No-Poo" (ohne Shampoo), "Less Wash" (weniger oft) und "Co-Wash" (nur mit Conditioner) finden sich dort jede Menge. Und natürlich treibt die Suche nach Formeln, die Wirkstoffe im Haarschaft verankern und sich nicht wieder auswaschen lassen, auch Forscher wie Thomas schon lange um. Gelingen soll das nun mit einer Mischung aus Aminosäuren, Vitaminen und bestimmten Lipiden, also körpereigenen Fetten. Gerade letztere beeinflussen die Haarqualität erheblich, obwohl jedes Haar nur zu fünf bis acht Prozent aus Fetten besteht. "Sie polstern die Proteinstruktur auf, geben Elastizität und Beweglichkeit. Uns ist es nun zum ersten Mal gelungen, aktive Haar-Lipide über ein Shampoo einzuschleusen", sagt Jeni Thomas.

2. Pflanzenkraft statt Silikon

Silikone sind Blender: Sie täuschen gesunden Glanz vor, wo keiner ist, und kaschieren Schäden, statt sie zu reparieren. In Verruf geraten aber ist der synthetische Stoff , weil er sich anlagert und deshalb keine Pflege durchlässt – und außerdem biologisch nicht abbaubar ist. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, verwendet Naturkosmetik, in der Silikone generell nicht erlaubt sind. Aber auch in nicht "grünen" Shampoos, Conditionern und Kuren werden sie mehr und mehr durch pflanzliche Öle ersetzt

Als beste Alternative gilt Brokkolisamenöl. DIY-Tipp: im Reformhaus besorgen und drei Tropfen ins Haar geben oder das Shampoo damit anreichern.

Es ist übrigens auch oft in Cremes enthalten, da es vor Umweltschäden schützt und keinen lästigen Film auf der Haut hinterlässt. Weitere pflanzliche Glanzbringer sind Squalane, farblose Öle etwa aus Oliven oder Soja. Spannend ist auch das patentierte Molekül OFPMA (Octafluoropentyl Methacrylate), das sich als Feuchtigkeitsfilm um jedes Haar legt. Und weil das Teilchen den sogenannten Lotuseffekt beherrscht, also Öl und Staub abweist, bleibt die Mähne länger sauber.

3. Weniger Schaumschlägerei

In der Hautpflege gehört "Grün" schon länger zum guten Ton, und bei den Haaren wird ebenfalls zunehmend auf kritische Stoffe verzichtet. Zu denen gehören, neben Silikonen, die Sulfate (Sodium Laureth), aggressive, schäumende Tenside, die auch in vielen Haushaltsreinigern stecken, effektiv sind, aber die Kopfhaut austrocknen und die Haare zu stark entfetten, dünner und brüchiger machen. "Dabei lassen sich Sulfate durch Coco-Glucoside ersetzen", sagt der schwedische Hairstylist und Produktentwickler Matthias Stafsing von Lernberger Stafsing. "Diese milden Tenside auf Zuckerbasis schäumen weniger, reinigen aber genauso gut und sorgen für bessere Kämmbarkeit." Andere Firmen nutzen Tenside aus Aminosäuren oder die Reinigungskraft von Mizellen, die Fett und Rückstände sanft aus dem Haar ziehen. "Auch die umstrittenen Parabene sind verzichtbar. Ätherische Öle konservieren ein Shampoo ebenso zuverlässig", sagt Matthias Stafsing.

4. Verlängerter Farbschutz

Nach dem Colorieren kommt die Verlustangst: Mit jeder Wäsche lösen sich Pigmente, die Farbe verblasst. Die Erfindung gegen das Verschwinden sind Pre-Shampoos, die vor der Haarwäsche in die trockenen Längen gegeben werden. Neu ist dabei eine spezielle Gel-in-Öl-Textur: Das Gel soll die Schuppenschicht schließen, während das Öl die Pigmente in der Haarfaser hält. Farbschutz-Shampoos, -Conditioner und -Kuren verstärken den Effekt. "Ihr leicht saurer pH-Wert verhindert, dass die Haare aufquellen und die Farbe ausgewaschen wird. Zudem verschließen die Produkte die Haaroberfläche besser, was mehr Glanz bringt", sagt der Hamburger Friseurmeister Thomas Wolf, fachlicher Berater der Pflanzenhaarpflege "Phyto".

5. Personal Training fürs Haar

Die Hautpflege hat’s vorgemacht: Mit Fragebögen erforschen Dermatologinnen oder Kosmetikerinnen den persönlichen Lifestyle und untersuchen die Haut bis in die Tiefe. Auch bei den Haaren geht der Trend zu mehr Individualität. So mischen Kérastase-Friseure nach einer sorgfältigen Analyse aus unterschiedlichen Boostern und Konzentraten eine präzise abgestimmte Pflege, die auch zu Hause glänzende Ergebnisse bringen soll. Die Profis von Wella wiederum sehen im Lipidgehalt den energetischen Fingerabdruck des Haares: Nach einer Diagnose per iPad im Salon wird aus Millionen möglichen Pflegekombinationen das individuelle Programm zusammengestellt ("EnergyCode"-Analyse ab 50 Euro).

6. Im Pflege-Fokus: die Kopfhaut

Der Pionier dieses Ansatzes ist der Friseur René Furterer, der vor 60 Jahren mit seiner Überzeugung "Schönes Haar wächst nur auf einer gesunden Kopfhaut" noch allein war. "Ihr Zustand entscheidet darüber, ob sich die für das Haarwachstum zuständigen Matrixzellen in den Haarfollikeln optimal teilen", sagt Dr. Frank-Matthias Schaart, Dermatologe aus Hamburg. Die Dünnhäutigkeit und ungeschützte "geografische" Lage macht es der Kopfhaut nicht leicht, im Gleichgewicht zu bleiben: "Sie ist so fein wie die Haut der Augenpartie und dabei äußeren Einflüssen wie UV-Strahlen, Umweltschadstoffen, Staub und heißer Föhnluft ausgesetzt." Neuerdings weiß man auch, dass seelischer Stress und Schlafmangel zu Mikro-Entzündungen führen, mit Symptomen von Juckreiz und Trockenheit bis Haarausfall. "Öle können helfen, indem sie die Durchblutung fördern, die Haarwurzeln nähren und beruhigen", sagt Hairstylist Philip Berkovitz. Eine Alternative sind Kopfhaut-Seren, die ebenfalls eine gesunde Basis schaffen.

7. Schlaue Stylingtools

Intelligente Technologien sorgen dafür, dass Föhn & Co. nicht zerstören, was die Pflege aufgebaut hat. Haartrockner, Glätteisen und Lockenstäbe geben Haartyp-genau die richtige Anzahl aktiver Ionen ab - für mehr Glanz und weniger Frizz. Die "Sensocare"- Technologie etwa individualisiert die Temperatur, indem sie das Haar 20-mal pro Sekunde scannt und die Wärme kontinuierlich anpasst. Ein anderes System saugt aus der Luft Wasserpartikel an, atomisiert sie und schützt Haar und Kopfhaut beim Föhnen vor dem Austrocknen. Auch an der Haarbürste wird getüftelt: Ideal ist die Kombination aus Wildschweinborsten und Nylon. Die natürlichen Borsten glätten die Schuppenschicht, entfernen Staub und Ablagerungen von Stylingprodukten, während die synthetischen Halt bringen. Von der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) inspiriert sind Bürsten mit weichen Borsten, die nachgeben, wenn sie auf Knoten treffen, sich flexibel der Kopfform anpassen und einen sanften Massage-Effekt haben.

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