Es glitzert und funkelt und verleiht dem Lächeln so besonders viel Strahlkraft. Kein Wunder, dass Glitzersteinchen auf den Zähnen zurück sind. Bella Hadid hat das Trend-Revival eingeläutet, als sie sich im Sommer letzten Jahres bei einem Dinner von Chopard mit funkelnden Brillanten auf dem Eckzahn zeigte und auch auf Social Media finden sich mittlerweile viele Fans der Zahnverzierung mit Retro-Charme. Aber sind wir schon bereit für ein Comeback? Die Meinungen der Brigitte-Redaktion gehen auseinander.
Steinchen auf den Zähnen: Einmal und nie wieder!
Wenn es Trends aus meiner Jugend wieder auf die Bildfläche schaffen, wird mir immer wieder bewusst, dass ich nicht mehr zur jungen Generation gehöre. Ich bin mittlerweile Mitte 30 und habe viele Trends, die junge Frauen heute tragen, schon einmal mitgemacht. Natürlich funkelte es auch damals auf meinem Zahn. Ich hatte mir das glitzernde Steinchen selbst auf den Zahn geklebt und kam mir damit supercool vor. Mein Zahnarzt war zwar nicht sehr begeistert, aber ihn wollte ich damit ja auch nicht erreichen. Vielmehr war es meine Art der kleinen Rebellion. Als man noch zu jung für permanente Körperverzierungen wie Tattoos und Piercings war, "normaler" Schmuck aber viiiieeel zu langweilig war, versuchte man sich eben so von der Masse abzuheben. Ob ich damit Erfolg hatte? Das weiß ich nicht. Was ich aber heute weiß: Ich brauche kein glitzerndes Accessoire, um aufzufallen. Auch aus ästhetischer Sicht gefällt es mir schlichtweg nicht mehr, weshalb auf meine Zähne – außer vielleicht irgendwann einmal glänzenden Kronen – nichts mehr aufgesetzt wird.
Glitzer auf den Zähnen geht bei mir in die nächste Runde!
Mein Glitzersteinchen hat mich mehr als zehn Jahre (!) begleitet. Bis zum letzten Tag sorgte es an meinem linken äußeren Schneidezahn für ein schönes Funkeln. Als mein bis dahin treuer Begleiter dann urplötzlich von heute auf morgen abfiel, löste das in mir sogar ein Gefühl von Trauer aus. Es gehörte irgendwie zu mir, gerade deshalb, weil wir beiden die Zeit überstanden, in der Zahnsteinchen wieder als altmodisch galten und jede:r eine:r es sich sonst entfernen ließ. Ich aber hatte mich aktiv für ein Zahnsteinchen entschieden, auch wenn es keine:r mehr trug – das schweißte uns irgendwie zusammen. Und: Es heimste mir auch das ein oder andere Kompliment ein, fungierte so manches Mal als Eisbrecher unter Fremden ("Oh, wie cool, du hast ja noch ein Zahnsteinchen") und war meine Art von Körperkunst. Für Tattoos und Piercings war ich nie mutig genug. Wenn ihr also mich fragt: Ich würde mich jederzeit wieder für ein Zahnsteinchen entscheiden – und es auch dann noch tragen, wenn es wieder aus der Mode kommt.
