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Lange Haare: Schön bis in die Spitzen

Schöne Brünette mit langen Haaren
© Nina Buday / Shutterstock
Lange Haare sind im Trend. Aber um richtig zu glänzen, brauchen sie individuelle Fürsorge. Die besten Beauty-Strategien für jeden Haartyp.

Lange Haare: Fettiger Ansatz, trockene Spitzen?

Durch Stress, hormonelle Umstellungen oder auch weil man die Veranlagung dazu hat, produziert die Kopfhaut häufig zu viel Talg, und der sorgt schnell für einen fettigen Ansatz. Vor allem feines Haar tendiert dazu: Die Oberfläche, auf der sich das Fett (Sebum) verteilen kann, ist viel kleiner, so dass der Haaransatz einfach schneller strähnig wirkt. Aber auch Frauen mit kräftigem Haar kennen das Problem, zum Beispiel, wenn sie die Haare häufig mit den Fingern aufschütteln und dabei das überschüssige Fett in den Ansätzen verteilen. Die Sorge, dass tägliches Reinigen die Talgdrüsen zusätzlich anregt, stammt zum Glück aus einer Zeit, in der die Shampoos noch sehr aggressive Waschsubstanzen (Tenside) enthielten - heute gibt es spezielle Produkte, die das Haar besonders sanft waschen, die Talgproduktion regulieren und gleichzeitig Pflegestoffe enthalten, die nur an den geschädigten Spitzen andocken (z. B. "Prachtvoll Lang Shampoo" von Guhl oder "Fructis Kräftigendes Pflegeshampoo schnell fettender Ansatz, trockene Spitzen" von Garnier).

"Trotzdem kann man ruhig versuchen, die Kopfhaut etwas zu trainieren und das Haar nur alle zwei Tage zu waschen", empfiehlt Bettina Schupp, Haar-Expertin aus der Forschung und Entwicklung von Guhl. Reinigen Sie am zweiten Tag etwa nur die Ponypartie und binden den Rest zum Pferdeschwanz oder flechten Sie die Stirnpartie und stecken sie zur Seite. Außerdem hilft es, die Kopfhaut so wenig wie möglich Hitze auszusetzen - das Haar also nicht zu heiß waschen und zwischendurch auch mal an der Luft trocknen lassen. Das Shampoo am besten mit flachen Händen verteilen, statt die Kopfhaut zu massieren, und Pflegekuren oder Leave-in-Sprays (z. B. "Color Crystalgloss 1-Minuten- Kur" von Nivea) nur in die Längen geben.

Feine und strapazierte, lange Haare?

Langes Haar
© Pixel-Shot / Shutterstock

51 Prozent der Frauen in Deutschland haben feines Haar - und ab Schulterlänge ist es meistens strapaziert, denn allein der dünnere Umfang macht es anfälliger. Bis vor Kurzem musste man noch zu reichhaltigen Kuren greifen, um geschädigte Partien zu regenerieren - und das sorgte oft dafür, dass die Längen platt wie ein Helm anlagen. Mittlerweile gibt es aber immer mehr Shampoos und Kuren, die etwa auf beschwerende Wirkstoffe wie bestimmte Silikone verzichten (z. B. "Volume-Collagen" von L’Oréal Paris) oder ganz neue Pflegestoffe enthalten, die das Haar wie ein hauchdünner Feuchtigkeitsfilm umhüllen, ohne ihm die Leichtigkeit zu nehmen (z. B. in "Aqua Light" von Pantene Pro-V). Selbst bei stark geschädigtem Haar ist es besser, eine leichtere, speziell auf feines Haar abgestimmte Kur zu verwenden: "Je reichhaltiger die Pflegestoffe sind, desto schwerer wird das Haar - deshalb lieber nach jeder Wäsche eine leichte Haarkur verwenden, statt einmal pro Woche eine, die sich beschwerend auf dem Haar anlagert", sagt Dr. Frauke Neuser, wissenschaftliche Expertin der Pantene-Pro- V-Forschung. Auch hier ist es ratsam, das Produkt nur dort zu verteilen, wo es tatsächlich gebraucht wird, also vor allem in den Haarlängen und -spitzen.

Sonnengestresste, lange Haare?

Der Urlaub war schön, aber jetzt wirkt das lange Haar stumpf und brüchig? Als Erstes sollten Sie sich von den kaputten Spitzen verabschieden, auch wenn es schwerfällt. Denn Spliss setzt sich wie eine Laufmasche in der Strumpfhose immer weiter nach oben fort - je früher gespaltene Enden also abgeschnitten werden, desto besser. Außerdem sieht eine gerade Linie einfach gepflegter aus. Fragen Sie Ihren Friseur ruhig mal nach einem speziellen Spliss-Schnitt: "Dabei wird das Haar strähnenweise gezwirbelt und die abstehenden, gebrochenen Enden entfernt - so lassen sich auch Schäden oberhalb der Spitzen beseitigen", erklärt Stefanie Bohn, Ausbilderin in der Schwarzkopf Professional Academy. Dieser Service steht meistens nicht auf der Preisliste, wird aber in der Regel auf Wunsch angeboten. Erkundigen Sie sich vorher nach dem Preis, da er je nach Aufwand stark variieren kann. Damit kein neuer Spliss entsteht, spenden Sie Ihrem Haar jetzt viel Feuchtigkeit: Spezielle After-Sun-Produkte (z. B. "Lifetext Sun Hair & Body Shampoo" von Wella Professionals oder "Soleil Lait Richesse" von Kérastase) enthalten hochkonzentrierte Pflegestoffe; Feuchtigkeitsbinder wie Glycerin oder Panthenol etwa halten das Wasser im Haar - es gibt aber auch spezielle Öle, die sich wie eine feine Membran um das Haar legen und es so vor Feuchtigkeitsverlust schützen. Spitzenfluids (z. B. "BC Repair Rescue Sealed Ends" von Schwarzkopf Professional) pflegen die Enden besonders intensiv und sorgen ebenfalls dafür, dass sie sich nicht so schnell spalten.

Die Haare mit einer einfachen Tönung im eigenen Farbton zu behandeln sorgt für neuen Glanz: Die Pigmente lagern sich dabei außen am Haarschaft an und schließen so die aufgeraute Schuppenschicht - das Ergebnis hält etwa zehn Wäschen lang. Und während der sonnigen Spätsommer- und Herbsttage sollten Sie einen UV-Schutz (z. B. "Color Protect Locking Spray" von Paul Mitchell) verwenden, und zwar möglichst viel: Ähnlich wie auf der Haut wird auch im Haar häufig zu wenig verteilt. Zum Vergleich: Die durchschnittliche Oberfläche von normalem, mittellangem Haar entspricht der eines großen Doppelbettlakens, und die sollte, damit der Lichtfilter richtig wirken kann, komplett befeuchtet sein (das entspricht ca. 10 Millilitern).

Naturgelockte, lange Haare?

Schöne Locken
© Just dance / Shutterstock

Wer es hat, beschwert sich häufig, aber mit den richtigen Pflege- und Stylingtricks gibt es gar keinen Grund dazu. Damit Locken auch bei langem Haar zur Geltung kommen, sollte man sie etwa ab Ohrhöhe durchstufen lassen - beim angesagten Afro-Look beginnen die Stufen noch höher. Für schönen Glanz brauchen die Wellen viel Feuchtigkeit - das Fett der Kopfhaut rutscht an ihnen nicht so gut herab wie an glattem Haar, weshalb die Längen meist ausgetrocknet sind. Gut eignen sich Locken-Pflegeprodukte (z. B. "Be Curly" von Aveda), die Feuchtigkeit binden und Pflegestoffe enthalten, die das Haar im trockenen Zustand zusammenziehen - so hängen sich auch lange Locken nicht so schnell aus. Statt Schaumfestiger festigende Pflege (z. B. "Potion 9" von Sebastian) ins fast trockenen Haar geben, dann fallen die Wellen natürlicher. Fürs Finish Stylingspray verteilen und die Locken in Form kneten. Und wer gern mal einen Sleek-Look hätte, verwendet vorm Glätten bändigende Pflegeprodukte (z. B. "Shusu Sleek" von Shu Uemura).

Produktion: Birgit Potzkai. Text: Melanie Grimsehl. Haare und Make-up: Bert Kietzerow/ Liga Nord. Ein Artikel aus BRIGITTE 20/10

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