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Sonnencreme-Fragen an die Experten Reicht der UV-Schutz in Tagespflege und Make-up aus?

Wer sich einer starken Sonneneinstrahlung aussetzt, sollte auf eine ausreichende Schutzintensität achten. 
Wer sich einer starken Sonneneinstrahlung aussetzt, sollte auf eine ausreichende Schutzintensität achten.
© Jan Rickers
Neben den Beauty- und Pflege-Produkten mit UV-Schutz ist nach wie vor die Nutzung einer zusätzlichen Sonnencreme weit verbreitet. Aber: Wo ist da der Unterschied?
Judith Kriener

Wie sieht’s aus? Hast du an den letzten strahlend lichten Tagen eine Sonnencreme verwendet? Oder automatisch zur Tagespflege gegriffen, weil die mit LSF 30 oder gar 50 schließlich auch ordentlich abschirmt? So viel schon mal vorweg: Beide Strategien ergeben Sinn. Oder wie es Prof. Jean Krutmann, Dermatologe und Direktor des Leibniz-Instituts für Umweltmedizinische Forschung, formuliert:

Der beste Sonnenschutz ist zunächst einmal der, den man auch wirklich benutzt.

Allerdings geht bei der Vielfalt an Produkten, die noch dazu immer ähnlicher werden, leicht der Überblick verloren: Hier Sonnencremes mit Pflege-Benefits wie Anti-Aging-Zutaten, da Pflege und Make-up mit UV-Filter. Brauchen wir denn beides? Und wenn ja, wann was?

Sonnencreme vs. UV-Schutz in Tagespflege und Make-up

Sich bewusst zu machen, welche Hauptaufgaben ein Produkt hat, hilft schon mal weiter, denn nach diesen wird seine Formulierung ausgerichtet. So steht bei einer Tagescreme, selbst wenn sie einen hohen Lichtschutzfaktor vorweisen kann, letztlich immer die pflegende Wirkung an erster Stelle. Bei Make-up-Profis wie Foundation oder Puder wiederum kommt es vor allem auf ihr kosmetisches Können an.

Beauty-Produkte mit UV-Schutz oder doch lieber Sonnencreme – wir beleuchten die Unterschiede. 
Beauty-Produkte mit UV-Schutz oder doch lieber Sonnencreme – wir beleuchten die Unterschiede.
© Jan Rickers

Ein spezielles Sonnenschutzmittel dagegen wird in allererster Linie auf die, klar, Abwehrfunktion ausgerichtet: „Es soll effizient und lang anhaltend gegen UVA- und UVB-Strahlung abschirmen und so präventiv gegen Hautalterung und Hautkrebs wirken“, erklärt Dr. Dominik Göddertz, Entwicklungsleiter Nivea Sun. Einen starken Filter gegen die tiefer eindringenden UVA-Strahlen etwa enthalten nach wie vor eher Sonnen- als Tagescremes und Make-up.

Tagespflege und Sonnencreme kombinieren – hält doppelt besser?

Die Vorstellung, dass man besser gegen UV-Strahlen gewappnet ist, wenn man unterschiedliche Filter übereinanderlegt, hält sich zwar hartnäckig – ist aber leider falsch. Laut Dermatologin Dr. Sabine Zenker, die auch L'Oréal berät, entspricht der Schutz immer nur dem höchsten angewandten Lichtschutzfaktor. 

Der Schutz addiert sich nicht, wenn wir Produkte layern, etwa eine Tagescreme mit LSF 15 und einen Sonnenschutz mit LSF 50.

Im genannten Beispiel beträgt der Lichtschutzfaktor dementsprechend 50. Und: Gegen die von den Sonnenstrahlen ausgelösten freien Radikale, die Hautzellen angreifen und so zur Alterung beitragen, helfen übrigens keine Lichtschutzfilter, sondern die berühmten Antioxidantien, die ursprünglich mal eher in Pflege-Produkten zu finden waren.

Laut Experten: Das sind die Unterschiede der Sonnenschutz-Varianten

  • Nur wenn das UVA-Siegel abgebildet ist, bietet das Produkt einen Schutz von mindestens einem Drittel des UVB-Schutzes, wie er von der Europäischen Kommission empfohlen wird.
  • Dermatologe Prof. Jean Krutmann stellt mit dieser Aussage heraus: Wer jeden Tag auf Lichtschutzfaktor 20 bis 30 setzt, hält seinen Teint tatsächlich sichtbar länger jung. Tagescremes oder auch das morgendlich aufgetragene Make-up mit LSF verzögern die Hautalterung somit effektiv. In Sachen Lichtschutzfaktor macht die sehr regelmäßige Anwendung den entscheidenden Unterschied.
  • Wenn wir an warmen Tagen mehr Haut zeigen, kommen wir an einer speziellen Sonnencreme nicht mehr vorbei – klassische Bodylotions enthalten nämlich fast nie UV-Filter, schon allein, weil diese sehr kostspielig sind.
  • Die allermeisten Sonnenschutzmittel für den Körper sind wasserfest, damit sie trotz Schweiß, Pool- oder Meerwasser nicht schlapp machen – sofern man regelmäßig nachlegt.
  • Um tatsächlich auf den angegebenen LSF zu kommen, muss richtig viel Produkt aufgetragen werden – allein fürs Gesicht (inklusive Dekolleté und Nacken) braucht es etwa einen Teelöffel. Mit einer Tagespflege ist das möglich, nicht aber mit einer Foundation oder einem Puder.
  • Einen LSF von 50+ empfiehlt der Experte für den täglichen Gebrauch in unseren Breitengraden nicht: „Man sollte nicht unnötig viele UV-Filter auf der Haut haben, wenn es gar nicht notwendig ist.“ Zu 50+ sollten wir immer dann greifen, wenn wir uns länger starkem Sonnenlicht aussetzen – zum Beispiel beim Stadtbummel.

Wenn wir schwitzen, uns an- und ausziehen oder im Wasser aalen, löst sich Sonnenschutz ab. Deshalb empfehlen Expert*innen, mindestens alle zwei Stunden nachzulegen.
Wenn wir schwitzen, uns an- und ausziehen oder im Wasser aalen, löst sich Sonnenschutz ab. Deshalb empfehlen Expert*innen, mindestens alle zwei Stunden nachzulegen.
© Jan Rickers

Fazit: So wählst du den richtigen Sonnenschutz

Wer in der warmen Jahreszeit draußen Sport treibt, leicht bekleidet im Café sitzt, spazieren geht oder auf der Wiese liegt, sollte auf Sonnencreme nicht verzichten. Ansonsten kann man nach persönlicher Vorliebe entscheiden: Foundations mit LSF ebnen zusätzlich den Teint, Tagescremes mit LSF sind ideal für eine regelmäßige Anti-Aging-Routine, Sonnencremes sind Nummer sicher.

Produktion: Sarah Harms Brigitte

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